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Montag, 23. April 2012

15. SKS-Kellerwald-Bike-Marathon am 22.04.2012

Am Wochenende sollten wir zu viert nach Gilserberg zum SKS-Kellerwald-Bike-Marathon düsen. Mit im Boot: Busfahrer Sebastian Stark, unser Flaschenklau, dazu Bastian Wauschkuhn, der Herr der Windeln, weiterhin Sascha Heinke, der Waldmeister, und zu guter Letzt ich, der Burni. Los ging’s diesmal mit Stäbchenziehen; der mit dem längsten (Stäbchen) sitzt vorne, der mit dem kürzesten sitzt hinten in der Abstellkammer. Ich zog den mittleren Sitzplatz, Sascha gewann den Platz an der Sonne, Bastian musste rein in die Abstellkammer. Die Autofahrt begann mit Tücken, weil ein gewisser Burni bemerkte, dass er die Hälfte seiner Ausrüstung im Audi vergessen hatte. FK musste somit eine Extrarunde drehen. Schande über mich. Ansonsten verging die Reise wie im Fluge, und wir hatten viel Spaß. Insbesondere Waldis Bachelorarbeit mit dem Thema „Verscheißschutzschlitze“ amüsierte uns prächtig.
Nach gut drei Stunden landeten wir in Gilserberg, setzten den Waldmeister ab, aßen für wenig Geld viel Kuchen, viele Duplos und sehr viele Nudeln. Die Duplos erbettelte ich mir, denn als Zwerg sah ich bedürftig aus, erweckte Mitleid und bekam sie kostenlos. Unsere Unterkunft erreichten wir gegen 19 Uhr, stellten die Räder ein und machten uns bettfertig. HDW und ich im Doppelbett, FK im Einzelzimmer. Abends haben wir noch ein Quiz angeschaut um festzustellen, wie blöd wir in Wirklichkeit sind. 
Bastian ließ 6 Uhr den Wecker klingeln, obwohl 5.30 Uhr ausgemacht war, aber danke für die halbe Stunde! Im Ernst. Bin ich doch des Nachts aufgewacht, weil ich Stimmen aus der Nachbarkoje vernahm. Bastian arbeitete sich im Traum sicher durch die Gebrauchsanweisung von Pampers Baby Dry hindurch … Nach einer regenreichen und viel zu kurzen Nacht standen wir bei 3°C auf, zelebrierten unser eigens für uns um 6 Uhr angesetztes Frühstück, nahmen alles mit, was auf dem Tisch stand, fuhren ab nach Gilserberg, zogen uns um, holten die Transponder, betrieben nochmals Ballasttuning auf der Latrine, fuhren uns warm und stellten uns in die Startaufstellung – ich leider ganz hinten, BW etwas vor mir, FK recht weit vorne neben Waldi. Da hatte ich schon verloren. Nach dem Start pflügte ich mit 184 bpm durchs Feld der Hobbyfahrer und Rucksackträger, verpasste aber dennoch den Zug nach vorne. Hinten im Feld ging es recht brutal zu, und ich konnte völlig neue Erfahrungen im Nahkampf sammeln. Auweia.
Der Drops war für mich eigentlich schon am ersten Anstieg gelutscht, da eine große Spitzengruppe schon relativ weit weg war, ohne dass ich sie jemals aus der Nähe gesehen hätte. Die erste kaum fahrbare Schlammabfahrt nutze dann prompt ein Friseur aus, um mich mal eben umzufahren, was in einem sanften Einschlag in einem Holzstapel endete - das kam mir irgendwie bekannt vor. Den Lenker gerade gebogen, der sich überm Oberrohr verkeilt hatte, ging es mit tierisch Wut auf die Verfolgung des Friseurs und meiner ehemaligen Gruppe, doch die war inzwischen enteilt. Ich schloss mich nun einer weiteren größeren Gruppe an, mit der es durch die Kellerwälder über teils recht steile Wiesenrampen und Uphills, aber eben auch teilweise kaum fahrbare Downhills ging; meine Reifen waren häufig überfordert und Güldi nur Passagier. In der 2. Schlammabfahrt rauchte mich erneut und zur Feier des Tages ein weiterer Friseur um. Ich legte diesmal einen schönen Salto hin, und zwar - ihr ahnt es - in einen Holzstapel. „Roland“ Kunz und ein anderer Biker lagen direkt vor mir im Schlamm, Roland stand gerade wieder auf und entkeilte sich mit dem anderen Biker. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz, bog meinen Lenker gerade, der sich wieder überm Oberrohr verkeilt hatte und fuhr nach einer Minute des sich Sammelns weiter - total lustlos, ohne richtigen Druck auf der Kurbel und alles im GA2-Bereich. Ich hatte keinen Bock mehr und wollte nach einer Runde das Unternehmen Kellerwald beenden. Und dann kam auch noch ein Schleicher am Hinterrad dazu, der mir zu einer schön schwammigen Fahrlage verhalf. HDWBW, selbst Opfer eines irreparablen Reifenschadens, bot mir seine Bottle an, die ich jedoch nicht benötigte. Einen Lichtblick bis dato gab’s aber doch: Die von Waldmeister Sascha Heinke empfohlenen und prompt unter der Woche gekauften Carbon-Flaschenhalter hielten anstandslos meine relativ großen Bottles, selbst beide Abflüge wurden ohne Wenn und Aber weggesteckt. Feine Sache. Ein Dank gilt dem Waldi! Das war’s jedoch schon mit dem Positiven, denn es kam noch ein Schleicher am Vorderrad hinzu, und das in einer Phase, wo Quax, also ich, jetzt guten Druck auf der Kurbel hatte. Ich holte mir Fahrer um Fahrer wieder zurück, bildete zwischenzeitlich eine Koalition mit Roland, bis sich mir im vorletzten Anstieg die Kette um die Kurbel wickelte und ich diese erst wieder mit dem Fuß lösen musste. Irgendwie hat sich bei dieser Gelegenheit noch der Kettenstrebenschutz verabschiedet, der nun an den rechten Kurbelarm schlug. Das knallte gar fürchterlich bei jeder Kurbelumdrehung, und das, wo man doch im Wald keinen Krach machen soll. Mann, war ich wütend, denn schon waren wieder ein paar Leute an mir vorbeigeballert. Cheise, elende. Ich bin dann irgendwann nachmittags mit exorbitant hohem Abstand zum Sieger knallend als Gesamt-16. auf den 80 km ins Ziel gefahren und war natürlich bedient. 
BW kümmerte sich sogleich um die geschundenen Bikes, während FK duschen war. Hat er doch glatt noch Platz 3 ergattert und Waldi noch abgefangen, und das mit einem gar nicht mal so leichten 26er mit bei diesen Verhältnissen sehr ungünstigen Reifen. Hat er fein gemacht, unser Übermensch.
Inzwischen packten wir die Räder ins Auto. Ich hatte es zwar schon befürchtet, doch es kam noch schlimmer: FK gewann u. a. einen Kasten Bier. Wo soll der denn jetzt noch untergebracht werden? Auf meinem Sitz bestimmt, und ich werde aufs Dach geschnallt als Zwerg. Nachdem ich dieser Prozedur glücklicherweise entgehen konnte, haben wir die Flaschen einzeln in allen freien Ecken des Vans verstaut. Anschließend wurde wieder gelost, wer auf dem VIP-Platz, auf dem Mittelplatz und wer in der Abstellkammer sitzen durfte. Ratet mal, welches Stäbchen ich gezogen habe … So eine blöde Cheise. Zu guter Letzt noch schön das rechte Knie eingerammelt an einer der verstauten Bierflaschen in der Fahrertür, was den Supertag für mich perfekt machte.
Auf der Heimfahrt schepperte die Dieselrakete bei jedem Schlagloch wie ein Tuborg-Transporter. Wenn die Bullezei uns angehalten hätte - auweia. War aber alkoholfrei, das Gebräu, was sogar Quax dazu bewegte, eine Bottle zu köpfen. Waldi untermalte durch laute, Kohlendioxid-bedingte „Brunfttöne“ ganz eindeutig seine Geschlechtsreife, BW und ich ließen sich zwar nicht lumpen, kamen aber nicht annähernd an die Dezibel des Waldmeisters heran. Nur FK blieb ruhig … BW wurde schließlich bei Ronneburg ausgesetzt, was für mich den Abschied aus der Abstellkammer bedeutete. Ich durfte nun standesgemäß vorne sitzen … bis zu dem Zeitpunkt, als uns Sebastian wohlbehalten am Neefepark absetzte. Fein gefahren ist er.
Mal schauen, was nächste Woche so los ist. Ein großer Teil des Teams wird in Thalheim starten, ich suche noch ein Betätigungsfeld, um weiter an meiner Rennhärte zu feilen, um die bevorstehende DM zu überleben … Und tschüss.

6 Kommentare:

Philipp hat gesagt…

Irgendwie hast du das Pech magisch angezogen...wann endet diese Sträne ?

Guido hat gesagt…

Na keine Ahnung. Ich hoffe zur DM. VG G.

Anonym hat gesagt…

Was für Dropse lutscht du denn beim Fahren? Bist du nicht sechster geworden nicht 16.?

Guido hat gesagt…

Bin 16. geworden in der Gesamtwertung. Die AK-Wertung (6. Platz) interessiert mich nicht wirklich.

Anonym hat gesagt…

Bei den ganzen Vorkommnissen und Erlebnissen ist der 16. doch super!

Guido hat gesagt…

Ja, aber wenn man weiß, was möglich gewesen wäre, ist man dennoch sehr enttäuscht. Na ja, Schwamm drüber und schnell abhaken.