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Samstag, 27. Februar 2010

Trainingslagerimpressionen, Teil 1

Die erste 150-km-Einheit ist Geschichte. Die Knie sind noch heil, das Gemüt hat sich wegen des gestrigen Kulturschocks inzwischen auch beruhigt. Das Unheil begann mit einem Fluglotsenstreik in Frankreich, wodurch der französische Luftraum gesperrt war und wir einen „kleinen“ Umweg über Afrika, sprich Algerien(!) nehmen mussten, um Malle von Süden aus anzufliegen. Als wir nach 3,5 Stunden landeten, dauerte es 15 min, bis das Flugzeug endlich Stromanschluss vom Bodenpersonal erhielt. Der Pilot machte schon Witze. Zu allem Übel hatten wir vor uns im Flieger die typischen Ballermann-Proleten sitzen. Die brüllten hin und wieder herum, fotografierten die Stewardessen und tranken fleißig Bier. Und einer von denen roch fürchterlich nach Katzenpisse. Einfach nur peinlich. Im Hotel angekommen bekamen wir unser Zimmer zugewiesen. Das war aber dermaßen dreckig, dass wir uns sogleich ein anderes geben ließen. Bei Haaren und Flecken im Bett und Spinnweben an der Decke krieg’ isch nen Hals. Unser neues Zimmer war sauberer, aber leider genauso klein wie das vorige. Die Fotos beweisen das. Die Wanne ist mit 1,30 m Länge perfekt geeignet für Pygmäen, der Balkon mit rund einem(!) Quadratmeter ebenso; die Aussicht von demselben ist grandios. Der Duschvorhang ist völlig schief, der Fernseher hat eine Diagonale von knapp 30 cm und einen Einschaltknopf, der aussieht, wie der hintere Blinker vom Sappo (russisches Auto mit Heckmotor und Luftkühlung). Der Stromanschluss ist auch eine Sahne. Es gibt im „Wohnraum“ nur einen Anschluss, und den hat der Robodoc auf seiner Seite. Der Güdö zieht sich den Strom aus dem 3 Quadtratmeter großen Bad, was immerhin 2 Stromanschlüsse hat, einer davon würde in Deutschland keinen TÜV bekommen. Der Clou aber ist die Latrine. Sie ist perfekt – für Leute ohne rechtes Bein. Die haben doch tatsächlich die Wanne direkt an den Lokus gezimmert. Saustarke Leistung, Jungs! Und wenn wir nicht nachts um ca. 4 Uhr wach werden, wenn der Lieferwagen der anliegenden Baustelle seinen Schutt ablädt, dann spätestens am Morgen, wenn der Mensch über uns seinem Drang nachgibt zu würschteln. Denn dann haben wir hier unten Niagarafälle, Batzen inklusive. Alles sehr hellhörig. Naja, wenigstens ist das Essen gut. Und ans Zimmer werden wir uns die Tage sicher gewöhnen. Bis demnächst!










Montag, 22. Februar 2010

Saisonplanung fertig, Trainingslager ruft, Knie immer noch nicht fit

So, die letzten beiden längeren Einheiten vor dem Trainingslager bei Arschkälte und z. T. Schneetreiben sind Geschichte, ebenso die regelmäßigen Schlägereien und Beleidigungen zwischen dem Schwein und mir während des Trainings. Wir können einfach nicht voneinander lassen :-) Kommenden Freitag geht's ab in den Süden - mit so wenig Radkilometern wie noch nie zuvor, dem Winter sei Dank! Leider folgt das Schwein schon zwei Tage später ins selbe Hotel, und das für 4 Tage, bevor es in ein anderes Hotel zieht. Das gibt wieder Krieg am Buffet.
Pünktlich habe ich meine Saisonplanung fertiggestellt. Das Programm wird wieder heftig, wobei ich natürlich die Anzahl der Rennen nicht übertreiben werde. Mehr als 35 Wettkämpfe werden es definitiv nicht. Wichtiger Faktor dabei ist und bleibt mein rechtes Knie, das einfach keine Ruhe gibt und muckt. Schöner Mist so kurz vor dem Trainingslager. Das kann Eiter werden auf der Insel. Absolute Prioritäten bis auf wenige Ausnahmen gibt es nicht; ich nehme das mit, was zeitlich am besten reinpasst. Sponsor-technische Pflichtveranstaltungen sind aber alle Rennen des WEB-Cups, der GBM und der ABM am 3.10. Bei der Mad East Challenge werde ich nur am 3. Tag starten. Der logistische Aufwand ohne Flaschenreicher oder Guidomobil-Chauffeur ist einfach zu groß. Des Öfteren werde ich auch das eine oder andere Straßenrennen fahren. Leider fallen dieses Jahr viele schöne Rennen auf denselben Tag, was die Auswahl erschwert. Bspw. finden die MTB-Marathon-WM und der EBM in Seiffen parallel statt. Mit Seiffen habe ich aber noch ein Hühnchen zu rupfen und da mein Ausrüster das Rennen mitsponsert, dürfte sogar ein Freistart drin und die Wahl gegen die WM gefallen sein. Gute Nachrichten für die Jungs von Biehler und Univega: Beim Heavy 24 wird es keinen Vierer mehr mit Robodoc oder dem Schwein geben. Möglicherweise bin ich gar nicht am Start, weil ich dieses Jahr meinem Lieblingsstraßenrennen den Vorzug geben werde. Sollten die Beine Ende September noch fit und heile sein, könnte es auch einen Start bei der Marathon-DM in Dünsberg geben. Mal abwarten. Nun noch die letzten paar Tage bis Freitag gesund durchkommen, und dann geht's ab mit Robodoc ins Doppelbett. Bis die Tage!

Montag, 15. Februar 2010

Dönerverkäufer schafft in Geyer Spagat zwischen Bjoerndalen und Vandalen

Die Absage von Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich für Vancouver kam für mich sehr kurzfristig und überraschend, so dass ich meine Wut in Geyer austoben musste. Dabei legte ich am Samstag und Sonntag jeweils 7 Runden von je 5 km zurück. Die Ski waren samstags frisch gewachst und liefen ganz gut. Ich brachte es auf nur einen einzigen Sturz bedingt durch Einfädeln beim Überholen. Am Sonntag liefen die Ski dann nicht mehr ganz toll, doch dafür war das Wetter besser und die Loipe dadurch schon deutlich gefüllter als am Vortag. Wieder viele bekannte Gesichter waren angetreten: Onkel Hans, der Flaschenklau samt Erzeuger, Mark Us, der tibetanische Buttelflink Bastian Wauschkuhn, Jens O. und sein Kumpel Scanman, Torsten Mützlitz, Imre Lahan, Sponsor André Koch vom Biker-Boarder und, und, und. Es war fast wie beim GBM. Ich selbst wollte diesmal an meiner "Fahrtechnik" feilen, insbesondere die 1-1er-Technik bergauf stand dabei im Vordergrund. Was sich am Samstag schon andeutete, setzte sich am Sonntag fort. So langsam, aber sicher wird es besser. Trotzdem lief auch am Sonntag bei Weitem nicht alles glatt. In den ersten 4 Runden waren die Ski noch halbwegs okay, was sich in einer Abfahrt besonders bemerkbar machte. Ich bremste eine Linkskurve zu optimistisch an, kam nicht zum Stehen, bretterte geradeaus direkt auf eine Schutzhütte zu, setzte erneut zum Schneepflug an, drehte mich 180° und blieb auf allen Vieren 30 cm vor einer gelben Hundepisslache direkt am Eingang der Schutzhütte stehen. Blöd nur, dass dort viele Skifahrer rumstanden und sich sicherlich ihren Teil dachten. Des Weiteren wurde ich mehrfach zum Pistenrowdy, als ich mind. 2 Skifahrern über die Stöcke fuhr, einer Dame meinen Stock in die Hüfte rammte, einen weiteren fast frontal abräumte, beinahe ein herumliegendes Kind über den Haufen fuhr und mich selbst vor einem mir im selben Tempo folgenden Skifahrer mal eben wegen technischer Defizite hinlegen musste. Natürlich folgte jedes Mal eine Entschuldigung.
Am heutigen Ruhetag kam dann die Quittung für das Kraft-Gebolze. Meine beiden Handgelenke tun durch das heftige Anschieben höllisch weh; ich kann kaum was in der Hand halten. Noch nie dagewesen und ein Indiz für zunehmende Altersschwäche.
Dann gab's noch eine "erfreuliche" Nachricht vom Cannondale-Flitzer: Das Teil kommt frühestens im Mai. Es sollte eigentlich diese Woche kommen, aber in Taiwan steppt wahrscheinlich der Bär. Na dann, gutes Training. Der Güdö.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Huddelei mit dem Knie und Audi in Form

Pünktlich 2 Wochen vor dem bevorstehenden Trainingslager habe ich Huddelei mit dem rechten Knie. Am letzten Weekend bin ich nach zig Wochen mal wieder 2 Tage am Stück einige Stunden Rad gefahren - der eine oder andere von euch dürfte mich gesehen haben. Scheinbar war mein rechtes Knie diese Belastung und auch Kälte nicht mehr gewohnt und begann prompt, recht heftig zu schmerzen. Montags musste ich das Training auf der Rolle abbrechen. Es ging einfach nicht mehr. Dienstag und Mittwoch ließ ich absolute Ruhe ran, um heute mal wieder mit Rollentraining bei mittelmäßiger Intensität zu beginnen. Krafttraining ist vorerst tabu. Die gute Nachricht ist, dass ich heute kaum noch Schmerzen hatte. Ich hoffe, das wird noch besser, so dass das Trainingslager nicht in Gefahr ist. Leider fielen den Problemen 2 Sprinttests zum Opfer, die hoffentlich nächste Woche nachgeholt werden können. Neues zu meinen Rädern gibt's noch nicht. Sowohl die schwarz-weiße Cannondale-Boden-Boden-Rakete als auch die Scott-Erstschlagswaffe sind noch auf Reisen, falls die Taiwanesen die Dinger überhaupt schon zusammengeklebt haben...
Thema Kfz: Im Gegensatz zum alternden Guido ist der Audi noch sehr fit. Inzwischen halte ich ihn an der kurzen Leine, gönne ihm kaum noch Eskapaden und habe die gut 300 Seiten starke Bedienungsanleitung durchgelesen. Seine Kraft bekomme ich auch bei Schnee nun ganz gut auf den Boden. Der Gaudi geht jedoch erst dann los, wenn ich das ESP ausschalte. Als Herr der Ringe bezeichne ich mich aber deswegen noch nicht, sollten Fragen kommen. Unseren Respekt uns gegenüber haben wir abgelegt; wir dutzen uns mittlerweile. So, das sollte es erstmal gewesen sein. Treibt Spocht, aber schont eure Knie!