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Montag, 8. Oktober 2012

Wehlaberg-Bike-Marathon am 7.10.12


Kaum raus aus dem Adelsberger Wald, wieder rein in den Unterspreewald. Am Sonntag stand der Wehlaberg-Bike-Marathon auf dem Plan. Bei knapp 60 km nicht wirklich ein Marathon, aber was soll’s. Am Vorabend hieß es noch „Die Olsenbande sieht Rot“, am Morgen hieß es „Der Güldi sieht nix“. Es war stockduster, und geschifft hat’s auch. Half nichts, 6 Uhr wecken, 5 min schmusen mit der Katz‘, kurz nach sieben Abfahrt nach Brandenburg. Es regnete teilweise Bindfäden bei 6°C Außentemperatur. In Köthen, in der tiefsten brandenburgischen Provinz mitten an einem See in den Krausnicker Bergen, war’s auch nicht wärmer, dafür von oben trocken. Da ich keinen Verbottler hatte, war das aber gut so, denn der Durst hielt sich in Grenzen bei dem Frost.
Eingefunden hatten sich der halbe DSC Collos um Udo Müller und Co., Tom Ettlich, Christoph Hopp und 120 andere Heizer. Um ein Haar wären die Crossfahrer in der Überzahl gewesen, die das Rennen zur Vorbereitung nutzten. Respekt, denn allzu flach war es nicht, und die Chancen, irgendwas zu reißen, standen schlecht.
Am ersten Anstieg gab Tom Ettlich gleich Gas, die Meute dahinter. Vor dem ersten Singletrail bin ich vorsichtshalber auf Platz zwei gesprintet, um nicht mit den Crossern zu kollidieren, was eine gute Entscheidung war, denn es bildete sich kurz darauf ein kleiner Stau, da die Crosser an den Wurzeln hängenblieben. Der Folgeanstieg ging wegen des nassen Sandes recht gut zu fahren, doch an Tom konnten wir uns noch nicht wieder ranpressen; er hatte guten Druck auf dem Pedal. Schließlich waren wir nun fünf Mann in der Verfolgung, kamen Tom aber immer näher und schlossen kurz vor dieser giftigen Rampe zum Wehlaberg hinauf das Loch. Als wäre nichts gewesen, zog Tom bergauf das Tempo erneut an und machte sich wieder aus dem Staub. Oben am Turm waren wir nur noch drei Leute in Toms direkter Verfolgung, wovon sich ein wenig später zwei aufgrund von Reifenschäden verabschieden mussten. Einer blieb übrig – der Dönerverkäufer. Man darf ja auch mal Glück haben zur Abwechslung. Ich war fortan allein unterwegs und konnte wieder etwas auf Tom gutmachen. Zur ersten Rundendurchfahrt waren es 30 s, die ich hinter ihm herumeierte.
In der zweiten Runde erhöhte ich etwas den Speed, doch meine Orientierung ließ dramatisch nach. Ich verfuhr mich, bemerkte dies aber gottlob nach einigen Sekunden und bog quer durch den Wald über Wiesen und Wurzeln fahrend und die Eichhörnchen fein grüßend auf die wahre Strecke zurück. Im Alter passiert das manchmal, nichts Dramatisches. Tom war dadurch aber leider aus meinem direkten Blickfeld verschwunden. Ich drückte wie schon zum ABM recht dicke Gänge und hielt die Pumpe konstant über 170 bpm. Eine Mutprobe galt es noch zu überwinden, denn wir kreuzten eine Bundesstraße auf eigene Gefahr: keine Absperrung, keine Streckenposten, der pure Kick. Kurz nach links und rechts geschaut, und husch, fix drüber und überlebt. Puh.
Auch zum zweiten Mal den Wehlaberg empor rollte es gut hinauf mit den großen Rädern, doch auf der Abfahrt schlug ich schon wieder den falschen Weg ein. Brachial in die Eisen gehend und wieder zurück auf die Strecke rutschend, hobelte ich die letzten Kilometer mit dickem Gang über Schotter, Wiesen und Wurzeln und kam 100 s hinter Tom ins Ziel. Der hatte wie gesagt einen guten Huf heute. Knapp 4 min nach mir folgte der Gesamtdritte, Udo Müller vom DSC. Die Strecke war wieder ein bisschen zu kurz für mich, da ich die erste Runde regelmäßig zu Fuß gehe. Tom war jedoch der verdiente Gesamtsieger. Für mich reichte es noch zum Sieg in der Klasse der grauhaarigen Greise ab 35 Jahren.
Fein geduscht, fein gegessen – es gab Salat mit Dressing, eine schöne Portion Nudeln mit Schinkenwurst, warmen Pfefferminztee und Mineralwasser for nothing but the Startgebühr – fein auf dem Bootssteg am Köthener See meditiert und die Fische gezählt, erfolgte wenig später die Ehrung der Sieger. Neben dem ordentlichen Preisgeld gab es einen feinen Schwalbe-Reifen, nützliches Kettenöl, Powerbar-Produkte und eine Trinkflasche. Damit sollten die Benzinkosten wieder drin sein … na ja, fast. Denn auf dem Heimweg hatte ich das perfekte Hinterrad bzw. einen vernünftigen Windschatten gefunden – einen Mercedes C 63 AMG mit brauchbaren 457 Pferdchen und 6,2 Litern Hubraum. Der hatte soliden Durchzug, der Benz. Ich glaube, so gequält habe ich den Pussywagon noch nie, und hoffe, dass wir bald wieder Freunde sind … Der Turbolader kühlt jetzt noch. Knappes Unentschieden mit mehr Spielanteilen für den Benz.

Die urige Siegerehrung; (c) by Sylvia Schmidt

So, ich werde mich nun etwas intensiver um das weibliche Geschlecht kümmern – um meine kleine Katze versteht sich, bis ich das nächste Rennen fahre. Kann sein, dass das schon bald ist, je nachdem, wie ich zum Trainieren komme. Trotzdem schade, denn der Druck ist zurzeit recht ordentlich, aber es gibt halt keine Cyclocrossmarathons … See you later.

Freitag, 5. Oktober 2012

11. Adelsberger-Bike-Marathon am 03.10.12


Perfekt vorbereitet war ich ja nach einem soliden Trainingswochenende und viel Schokolade und Gummibärchen am Montag und Dienstag, also sollte doch nichts anbrennen, oder?
Bei meinem Heimrennen wollte ich natürlich ganz vorne mitmischen. Entsprechend ernst nahm ich die Sache. Ich stand bereits 7 Uhr auf, obwohl das Rennen erst 10 Uhr starten sollte, aß brav mein Müsli, fütterte die Katz‘ und legte mich wieder in die Koje. Selbst die Mieze durfte heute nicht schmusen kommen. 8.15 Uhr dann das zweite Wecken, und 30 min später ging’s auch schon los zum Startgelände.
Die Startunterlagen geholt, warmgerollert, meiner leiblichen Modder die Bottles überreicht, durch den etwas gestressten Ronald Oehme fast zu Fall gebracht, und ab ging die Post Punkt zehn.

Die erste Asphaltrampe; (c) by SG Adelsberg

Zwei unbekannte Staffelheizer setzten sich sogleich in Szene, als ob es eine Sprintprämie geben würde. Gab es aber nicht, und mich dünkt, die wollten nur ins Fernsehen. Etwas später waren beide grau, und die wahren Favoriten gingen an die Spitze: Torsten „Mütze“ Mützlitz, Dixi-Steve Scheffel, Straßenfahrer Lars Strehle und ein paar weitere. Noch unterhalb der Kotzgrenze düsten wir die ersten Cols hinauf, um an der legendären Halfpipe die Karten neu zu mischen. Dixi-Steve bolzte vor Lars und mir das Teil hinunter. Leider parkte Lars etwas, sodass Steve davoneilte. Irgendwie schaffte ich es, Lars, den Drei-Meter-Mann, zu überholen und mich wieder an Steve heranzudrücken die leichte Folgesteigung zum Höhenweg hinauf. Auf einmal waren wir nur noch zu zweit. Hmmm … Attacke oder warten? Okay, wir beide warteten noch auf Mütze, Lars und zwei, drei weitere Fahrer. 
Den Hammergrund hinauf ließen mich die Jungspunde schön von vorne fahren, als dann aber auch am Steilanstieg keiner vorbei wollte, merkte ich, dass die Beine heute ganz gut sein sollten. Mütze bemerkte noch, dass ich auf dem großen Blatt da hochfuhr, als Steve kurz darauf in Führung ging. Oben war ich erst mal bissl grau, konnte aber zu Steve und Mütze wieder aufschließen und als Erster in die Schotterabfahrt gehen. Den Wurzelanstieg knallte ich auch gleich mit dickem Gang hoch. Etwas später waren wir nur noch zu dritt, bis ich etwas reißen lassen musste aufgrund meines enorm hohen Alters und der obligatorischen „Erstrundenmüdigkeit“. Kurz vor Querung des Adelsbergs (Col de V. I. P.) kam dann allerdings völlig unerwartet der erste Platten. Also fix Kartusche rein, doch die Milch war mit dem später sichtbaren 4-cm-Schlatz völlig überfordert, sodass ich den Forest mit weißem Flüssigkautschuk düngte. Cheise. Also Schlauch rein, doch die blöde Ventilmutter war fest und ich bekam das Ventil nicht raus. Keiner hatte eine Kombi-Zange mit. Mensch, das gibt’s doch nicht. Eine Zange gehört in jede Trikottasche! Ich würgte geschlagene 9 min an der Mutter und dem Hinterrad herum, bis sich die Mutter endlich löste und ich kurz darauf weiterfahren konnte. FK lässt grüßen … Und da eine Patrone für einen 29er Reifen nicht ausreicht, ging’s mit fluffigem Hinterrad, was nicht ausgewuchtet war wegen fehlendem Druck, weiter. Eine Sahne, das Auf und Ab im Sattel durch die Unwucht. Fast auf der Felge fahrend, rettete ich mich in Zielnähe, sah den erkälteten Waldmeister Sascha Heinke in seiner orangefarbenen Jacke am Wegesrand leuchten, der mir prompt mit seiner Minipumpe aushalf und mir persönlich(!) den Reifen auf Solldruck füllte. Danke!!! Baum Lutzgärtel, der auch bei Waldi weilte, wollte auch pumpen, damit er im Rennbericht erwähnt wird, aber seine Sprüche, während Sascha sich verausgabte, katapultieren ihn auch hier rein. Nach weiteren 2 min Standzeit ging es im Renntempo und mit gefülltem Reifen weiter. Die Platten waren fortan Geschichte.
Bei der ersten Rundendurchfahrt verbottelte mich meine leibliche, 1,53 m kleine Modder ganz hervorragend. Für die meisten ist sie unsichtbar, für mich leuchtet sie auch im Dunkeln. Meine Modder meinte außerdem, Torsten Mützlitz sei ja kaum größer als sie, denn sie kannte ihn bis dato nicht vom Sehen her. Nun ja, kein Kommentar … Ich hatte jetzt soliden Druck auf der Kurbel und holte eine ganze Menge Leute wieder ein. Die 11 min zu Mütze würde ich freilich nicht wieder aufholen, auch das Podest war außer Reichweite, weil die Strecke einfach viel zu kurz war für eine Aufholjagd.

Schotterauffahrt zum Col de V. I. P.; (c) by Matthias "Bernd" Müller

Unterwegs kam mir nun auch der Dixi-Steve mit Plattfuß entgegen, etwas später stand der Straßenfahrer im Wald. Ich dachte erst, er hätte einen Platten, doch es schien ein Sturz gewesen zu sein, da Lars ins KH gebracht wurde. Kopf hoch, bis zu deinem Vierzigsten ist alles wieder verheilt.
Aufs Neue verbottelte mich die MdDV zu Beginn der letzten Runde. Und auch hier blieb der Druck im linken und rechten Huf konstant, sodass ich nach und nach in Reichweite der Top Ten radeln konnte. Den Waldanstieg hinauf überholte ich den Ronald Oehme – oder war das in der zweiten Runde? –, der mir dankenswerter Weise den Weg freibrüllte wie ein Gorilla auf Brautschau, da sich dort einige Kurzrundler tummelten. Durch seine Schreie teilte sich wie durch ein Wunder die Schar an Fahrern in zwei Hälften, und ich rief mir ins Bewusstsein, dass es Moses damals am Roten Meer ähnlich ergangen sein musste. Ich kam nun bestens vorbei und machte weiter Zeit gut. Unterwegs wurde ich auch immer schön angefeuert, und man rief mir zu: „Los, Dönerverkäufer, Druck!“ Da wusste ich allerdings nicht, ob ich weinen oder lachen soll.
Und dann kam am Fuße des Col de V. I. P. die erste Frau in Sichtweite – Birgit Söllner. Ihre kurzfristige Anmeldung veranlasste die versammelte Damenelite, von den 60 auf die 40 km umzumelden, da die Meute gegen Birgit chancenlos sein sollte. Wohl wahr, denn Birgit wäre bei den Männern 19. geworden. Ich pflügte an Frau Söllner vorbei, drückte die letzten Kilometer weiter aufs Gas und stellte noch drei, vier Heizer meiner Strecke. Aber dann war’s auch schon vorbei mit den 60 km. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll, besonders zu dem Zeitpunkt, als die Zeit des Siegers Torsten Mützlitz durchgesagt wurde. Da wäre heute ein Sieg drin gewesen mit meiner reinen Fahrzeit, die 30 s unter der von Mütze lag. So eine Cheise. Na ja, sollte nicht sein heute. Der Dixi-Steve war auch sehr gut unterwegs und musste aufgeben … Alles Konjunktiv. So wurde ich diesmal nur Zwölfter mit elf Minuten Rückstand – aber wie schon einmal in Seiffen erste Frau. FKJ musste gesundheitsbedingt aufgeben, da er Wanstrammeln und Magenprobleme bekam unterwegs. EdFK Andreas Stark dagegen siegte in seiner AK und riss das Steuer noch mal herum für das dezimierte TBR-biEHLER-Team.
Fazit: gute Beine, ausnahmslos die drei Runden auf dem großen Blatt herumgepresst, Kraftwerte gut, Reifen und Ventilmutter Cheise.

Der Zielanstieg; (c) by Günter Zobel

Ich werde nun in die verdiente Saisonpause gehen … um am kommenden Sonntag endlich wieder ein Rennen zu fahren – bei Flaschenklauhausen oder im brandenburgischen Hochgebirge. Mal gucken.
Achtung, FK, ich hole dramatisch auf! Nur noch 6 zu 5 für dich, was zerschlitzte Schwalbe-Reifen angeht. Bei der WM wirst du aber bitte den Vorsprung nicht weiter ausbauen, hoffe ich.
Der Siegerehrung wohnte ich heute nur vertretungsweise bei, da der EdFK nach Hause musste. Wenigstens sah es so aus, als hätte ich was gerissen. Danke, lieber Andreas! Und ein halbes Brot habe ich ergattern können, was einem Gegenwert von ca. 50 Cent entspricht. Damit kann ich weiterhin sukzessive das Verlustgeschäft bei der Trans Blackforest tilgen … Heute fand ich ohne Mist übrigens 3 EUR auf der Straße, die auch in die Rechnung einfließen.
Und dann war doch noch Rudi the Rocket im roten, vermutlich tiefergelegten Audi, der doch mächtig hörbar auf einem Schotterhügel aufsetzte und prompt drunterschaute unters Kfz. Rudi, du bist zu schwer für die Berge, glaube es endlich ;-). Immer diese tiefergelegten Audis …
Nun denn, gute „Recompexation“, und bis die Tage bzw. bis zum kommenden Weekend.

Dienstag, 25. September 2012

Neuseen-MTB-Cup am 23.09.12

Weil kein anderes Rennen stattfand in der Nähe, beschlossen Immanuel „FKJ“ Stark und ich, der Burni, das Geländekriterium rund um den Belantispark unter die Pneus zu nehmen. Pünktlich, und das trotz 15-minütiger Schmuseeinlage mit meiner Katze am Morgen, trafen wir uns wie vereinbart, und ich steuerte den Pussywagon sehr gesittet in Richtung Leipzig, weil ich in gewisser Hinsicht ja die Vorbildfunktion wahren musste. Ich hatte für FKJ sogar eine Kinderwarnweste besorgt und ins Auto gelegt, so lieb war ich.
Pünktlich angekommen, verscherbelten wir mit unserem ganzen Charme zunächst unsere im nicht gerade preiswerten Startpaket enthaltenen Eintrittskarten für den Belantispark unter den dort versammelten Menschen. So hatten wir das Startgeld einigermaßen wieder rein. Seit meinem Verlustgeschäft bei der Vaude Trans Schwarzwald muss man jeden Euro nehmen, wie er kommt, um die 399 EUR Startgebühr wieder reinzuholen, der ich immer noch hinterherrenne. Ich gehe nun auch immer mit gesenktem Kopf durch die Lande, um EUR-Münzen und -Scheine zu finden. Gestern hatte ich wieder Glück und fand einen Euro in einer STAR-Tankstelle. Wenn das so weiter geht, habe ich in ca. 15 Jahren die Startgebühr wieder rein … Dann tauschte ich noch mein T-Shirt um, da man mir eine Kinder-XS verabreichen wollte. Die hätte meiner Katze gepasst, aber nicht mir. Ich bekam dann eine Kinder-L, was einer Erwachsenen-XS gleichkam.
Hintenraus wurde die Zeit nun doch etwas knapp, weil dies und das noch zu erledigen war. Insbesondere die Verbottlung bereitete uns Kopfzerbrechen, doch wir fanden hervorragende Unterstützung durch das Team Vogtland – insbesondere durch Frau Wagler, die Modder von Julius, und einer weiteren Dame. Besten Dank!
Die Strecke fuhr ich bereits 2009 und schwamm sie 2010. Gab es 2009 noch so was wie kleine Erhebungen und 2010 Schlamm im Überfluss, glänzte sie dieses Jahr mit null Anstiegen, na ja, fast. Auf 90 km erklommen wir brutale 300 Höhenmeter – perfekt für Drücker und Rouleure, nichts für Bergflöhe wie FKJ und mich mit zusammen knapp 70 Kilo. Und genau deswegen stellten wir uns der Herausforderung.
Mittags ging es dann los, das Flachlandgebolze. Na ja, Gebolze war es nicht wirklich, denn wir bummelten ehrlich gesagt ganz schön herum. Keiner wollte die Karten auf den Tisch legen, und tat es doch jemand, kam er alleine nicht weg. Irgendwann im Rennverlauf hatte sich eine stabile 6-Mann-Gruppe gebildet, da sich weitere Fahrer durch Defekte usw. von uns verabschieden mussten. Bekannte Gesichter waren die von Robodoc und vom gestörten Polofahrer André Meyer. Und Immanuel war auch dabei. Die beiden anderen Fahrer kannte ich nicht. Die Kilometer gingen schnell dahin, einzig ein paar holprige Singletrails ließen das Gefühl vom Mountainbiken etwas erahnen, aber sonst war es ein einziges Schotter- und Asphaltgepresse. Wir bummelten teilweise so rum, dass sich Heike Renner, die Frau des Puhdys-Frontmann-Doubles „Onkel“ Hans Renner, genötigt sah, neben uns herzufahren – zumindest für ein paar Sekunden. Zwischendurch gab FKJ ein wenig Gas, doch er ging leider in einer engen Rechtskurve unsanft vom Bock, sein Hintermann flog mit dem Kopf voran über ihn drüber. Manu prellte sich dabei seine Schulter und zog sich Schürfwunden zu, seinen Lenker musste er auch zweimal richten. Ich nahm vorne das Tempo raus, sodass Immanuel wieder heranfahren konnte. Allerdings dauerte das eine halbe Runde und kostete ihn ordentlich Körner. Und dann war da noch der Krad-Fahrer, der erst sein Gefährt abwürgte, um sich anschließend kurz vor einem engen Streckenabschnitt vor uns zu setzen, ordentlich Staub aufzuwirbeln und die langsamen Mittelstreckler – darunter Leute mit Fully und Integralhelm – aufzufahren. Natürlich kam er an denen nicht vorbei, fuhr halsbrecherische Manöver und blockierte unsere 6-Mann-Gruppe, weil wir ja wiederum am Krad nicht vorbeikamen. Großartig. FKJ flippte fast aus.
Erst Mitte der letzten Runde wurde das Tempo von Robodoc zu Beginn der engen Singletrails etwas verschärft, und André Meyer, der verstörte Polofahrer, hat mich dann doch tatsächlich blockiert, damit Hot Doc wegkommt. Ich konnte aber vor dem letzten Singletrail gerade noch vorbeisprinten am Polofahrer und das Loch zu Robodoc schließen. Ich hatte gehofft, mit ihm wegzukommen, doch das wurde nix, da die restlichen vier Fahrer wieder heranfuhren. Natürlich hielt sich FKJ hier zurück. Es kam, wie es kommen musste. Die Sache wurde unter uns sechs Leuten im Sprint geklärt. Die einzige Möglichkeit, Meter zu machen, war die kleine Erhebung über die Autobahnbrücke. Ich fuhr an zweiter Stelle, als von hinten mit einem beachtlichen Antritt der Polofahrer angerauscht kam und gleich ein Loch von 10 m riss. Die zwei unbekannten Fahrer setzten hinterher, ich direkt dahinter. Beide Fahrer konnte ich wieder ein- und überholen, doch an den Polofahrer kam ich auf dem folgenden kurzen Bergabstück nicht mehr zwingend heran, um vor der engen, technischen Zielpassage vorbeizuhuschen. Ich bin für die Cheise einfach zu leicht. André fuhr direkt vor mir die Passage entlang und wurde immer langsamer. Doch es reichte knapp, um eine Sekunde ins Ziel zu retten. Das entwickelt sich bei mir zu einem Im-Sprint-von-einem-Stein-Biker-um-eine-Sekunde-geschlagen-Trauma … Hoffentlich gibt’s bald wieder eine Bergankunft.
Schüler Immanuel wurde Sechster, siegte aber in der AK. Die Flasche Sekt, die es für den Sieg in der Teamwertung gab, wurde ihm wegen seiner Minderjährigkeit nicht offiziell verabreicht, sondern erst später. Armer FKJ ;-). Ich verpasste leider ohne Absicht den ersten Teil der Siegerehrung, aber zur AK-Zeremonie war ich wieder am Start. Es gab einen Radbrillen-Gutschein über 50 EUR und ein ABUS-Schloss – wer Bedarf hat, guckt mal bis Sonntag bei Ebay nach …
In ein paar Tagen geht’s zum ABM, wo wieder ein paar Hügelchen dabei sein sollten. Bis dahin immer Zug auf der Kette!

der Altmeister vorm Güldi, im Hintergrund sieht man Immanuel herandüsen;
(C) by RSV Erzgebirge

Sonntag, 16. September 2012

17. Drei-Talsperren-Marathon am 15.09.12

Mann, war das wieder zeitig heute früh. Aber die Katz‘ war schon wach und wollte schmusen. Keine Zeit, denn ich musste nach Eierstock zum DTM. Dass ich noch im Halbschlaf war, merkte ich spätestens zu dem Zeitpunkt, als ich mein Müsli umrührte. Hmm, lecker, „Coshida-Knusper-Mix“ – feine Leckerbissen ... nur dummerweise für Katzen. Habe ich Detlef mir doch vor lauter Blödheit das Katzenfutter in die Eibenstocker Müslischale gefüllt samt Milch. Die Demenz schreitet voran, und zwar in sehr großen Schritten. Der Katz‘ hat’s geschmeckt, ich machte mir nun richtiges Menschenmüsli – und natürlich dieses Mal pünktlich drei Stunden vor dem Rennstart!
Die Fahrt nach Eierstock verging wie im Fluge, da ich um die befürchteten Umleitungen noch herumgekommen bin. Einzig ein verstörter, übermotivierter Polofahrer verdarb mir etwas den Spaß. Mit seinem Nähmaschinenmotörchen wollte der mich doch glatt kurz vor Aue auf einer langen Geraden überholen. Sicher größenwahnsinnig, der Mensch, auch bekannt als André Meyer bzw. Altmeister. Ich habe dich schon einmal gewarnt, dein Kennzeichen zu verraten … also Vorsicht. Und du fährst nur Polo, keinen Audi RS6! Etwas später hing mir dann noch Rico Lasseck – wieder mit einem VW – an der Stoßstange. Das ist der Nachteil, wenn man mal gesittet durch die Lande fährt. Da hängt einem so ziemlich jeder an der Stoßstange.
Am Start-Ziel-Gelände angekommen, holte ich die Startunterlagen ab, übergab meine Bottles Kathleen und Steffen, ihres Zeichens TdFK und OdFK, und bequatschte die Taktik mit Sebastian (FK) und Bastian (HDW). Letztlich war ich sensationeller Weise 45 min vor dem Start rennfertig. Das gab’s noch nie. Ergo konnte ich mich auch ausreichend warm fahren.
Der Start auf die 100 km erfolgte 9.30 Uhr. Es lief von Beginn an gut, ich hatte sofort höheren Puls als beim gesamten GBM, keinen Würfelhusten, nix, und die Beine drehten gut. Rudi the Rocket, auch bekannt als Marlboro Man, war ebenfalls wieder dabei. Da es heute ein paar Hügel zu überwinden gab, musste er sich ganz schön quälen – und tat dies auch. An quasi jedem Berg koppelten wir Rudi ab, aber dank eines 42er Kettenblatts bei 29er Laufrädern fuhr er auf den Abfahrten immer wieder ran. Sein Kopf war nach seiner Aufholjagd zwar immer knallrot, aber er fiel nicht vom Bock vor Schwäche. Respekt. Ein, zwei Schachteln Marlboro weniger am Tag, und Rudi the Rocket käme auch gut die Berge hoch.
Nach dem üblichen Schotterweggeplänkel und der „Schleimversorgungsstelle“ radelten wir sechs Leute recht gemütlich bis zum Fuße der ersten harten Rampe – die Auersbergauffahrt. FK gab jetzt den Takt vor, Mütze und ich blieben mehr schlecht als recht dran, HDW, Rudi und Straßenfahrer Lars hatten sich oben auf der Kuppe einige Sekunden Rückstand eingefahren.
Zusammen mit Mütze am Hinterrad fuhr ich das Loch zu FK wieder zu, um zusammen mit ihm und Mütze wegzukommen. Mütze kann aber aufgrund seiner Körpergröße einfach nicht so ballern auf den Drückergeraden, was nicht böse gemeint ist, und ich hatte keinen Bock, ständig mit Sebastian vorne zu fahren, sodass Lars und HDW und später unser Rudi dank des 42er Kettenblatts auf der Geraden bzw. der nächsten Abfahrt wieder heranbolzten. FK zog bei der 2. Überfahrt über den Col de Auers zusammen mit Mütze wieder das Tempo an. Ich musste blöderweise auf einmal für große Dönerverkäufer die Auffahrt hoch, was natürlich nicht ging ohne Dixi-Klo in der Nähe – es ging aber gut. Bei der 2. Verbottlung waren HDW und ich auf die Hilfe eines 50-km-Fahrers angewiesen, da Bastian und meinereiner aufgrund recht hohen Verkehrsaufkommens etwas abgedrängt waren, er seine Florentine nicht erreichte, ich leider Kathleen, die TdFK, verfehlte. Der nette Kollege griff sich meine Flasche, ich griff die Flasche von Flo für Bastian, sodass wir später nach kurzer Verwirrung alle an unsere Bottles kamen. Danke dem unbekannten Biker! Den Abstand, den HDW und ich mir hier einfuhren, holten wir auf der Abfahrt wieder raus – zumindest erreichten wir Lars und Mütze, doch FK zog durch. Rudi war zunächst weggeplatzt nach hinten. Erst einige Kilometer später nach dem Blauenthaler Wasserfall wurde Sebastian „ungewollt“ von uns gestellt, was für beide Parteien zu Erstaunen führte. Nicht ganz unschuldig daran war Fleischmütze Rudi, der uns ganz schön die Berge runter jagte, nachdem er wieder Anschluss gefunden hatte.
Am ersten Anstieg der dritten Runde allerdings zog FK endgültig auf und davon, so, wie geplant. Ich blieb brav sitzen, denn ein Hinterherfahren wäre spätestens nach einer Minute mein sicherer Tod und taktisch gesehen völlig bescheuert gewesen. Stattdessen erzählte mir Mütze an diesem Anstieg ein paar Stories aus vergangenen Tagen und begutachtete meine Ein-Liter-Trinkflasche, die einen knappen halben Meter misst – denn ich habe nur einen Flaschenhalter bei meinem Zwergenrad.
Zu fünft rollten wir dann teilweise sehr gemütlich die kurvigen Schotterpisten bis zum Col de Wauwau, bekannt auch als Hundshübel. Als Zwerg kommst du auf den Geraden auch so was von gar nicht weg, dass ich zwar zügig durch die Führung fuhr, aber nicht alleine losdonnerte. Am genannten Col de Wauwau zog Straßenfahrer Lars etwas am Gashahn, aber eine Attacke war es nicht wirklich – so schien es mir jedenfalls. Doch als ich mich oben umdrehte, war nur noch Mütze dran. Ihn verloren wir aber anschließend auf einer Geraden, wo Lars das Gas stehen ließ. Mütze flog aufgrund seines geringen Gewichts von nur 35 kg einfach raus aus meinem Windschatten, was doch ein wenig verwunderte, da Lars und ich noch nicht komplett an der Kotzgrenze fuhren. Aber in der Tat ist der Straßenfahrer mit seinen knapp drei Metern Körpergröße bei niedrigem Gewicht und windschnittiger Haarfrisur unterm Helm ideal für Eibenstock und die langen Pressstücke auf Schotter oder Asphalt wie gemacht, und ich war froh, mit ihm mithalten zu können als Kleinwüchsiger. Er ist schon beim GBM letzte Woche dankenswerter Weise mein Zugpferd gewesen in Runde eins, heute auch wieder die letzten Kilometer.
Den finalen Zielanstieg fuhr ich als Erster hinein, aber so richtig locker waren die Streichholzbeinchen jetzt auch nicht mehr. Cheise. Lars gab am Parkplatz Gas, riss ein Loch von 10 m, was ich nicht mehr ganz schließen konnte, da nun blöderweise der Berg alle war und es ins Stadion ging. Das bedeutete Gesamtdritter mit einer Sekunde Rückstand auf Lars und 1:47 min auf Sebastian. Da ich mir aber dadurch auf meine alten Tage zum zweiten Mal nach 2007 die Gesamtwertung des WEB-Cups sichern konnte, war ich nicht böse über Platz drei. Auf den gut 103 km fuhren wir schließlich einen soliden Schnitt von über 30 km/h trotz einiger Bummeleinlagen. Rudi schaffte es doch tatsächlich, sich trotz regelmäßigen Abkoppelns und Herankämpfens Platz vier zu sichern kurz vor HDW und Mütze. Das bedeutete für ihn ganz knapp den 3. Gesamtplatz im WEB-Cup mit fünf Punkten vor FK und zehn Punkten hinter Bastian. Rudi hätte heute Fünfter werden müssen, dann wäre das Podest komplett blau gewesen. Schon ein wenig ärgerlich, aber FK zerlegte aufgrund nicht vorhandener Wut auch keine Tische oder Bänke oder Bratwurstbuden. Seine obligatorische Bratwurst aß er übrigens 15 min nach Zieleinlauf.
Unser Sonnenschein Laura Hoffmüller (LH) siegte klar bei den Damen und wurde Zwanzigste(r) bei den Männern. Ich habe ihr am Start noch mal in den Oberschenkel gekniffen – die pure Kraft, der Hammer. Die Bergwertung holte sie sich auch noch obendrein. Liebe Laura, ich habe mir die Würstchen aus deinem Präsentkorb geklaut, weil FK meinte, du seist Vegetarierin. Die waren sehr lecker, die Würstchen, aber der olle FK hat mir eine geklaut, der Wicht! Gut, wenn beide Bergprämien im Team bleiben. Da braucht man abends kein Essen mehr … Und dieser Mensch von Kommentator hat mir nach vielen Jahren der Teilnahme heute den Namen Güddo mit Doppel-D verpasst. Mensch, das wird nur „Guido“ geschrieben und „Gido“ gesprochen. Wie oft denn noch? Langsam nervt’s.
Die Siegerehrung zog sich etwas hin, da Läufer André Fischer, der neue SchwadFK, unbedingt den Halbmarathon gewinnen musste … Das „a“ habe ich als Vokal wegen besserer Sprechbarkeit eingefügt, und sollte es mal eine Dame an der Seite der FKs geben, dann hätte ich nun auch ein „ä“ zur Verfügung ... Bei den Läufern werden die Altersklassen übrigens in jeweils fünf Jahre aufgeteilt – die Hölle, wenn man Hunger hat. Ich bekam netterweise wieder Nüsse und Gummibärchen von Frau Stark, der MdFK, doch der EdFK, Andreas Stark, musste als offizieller Vertreter des Landkreises die Siegerehrung durchführen, und zwar ohne etwas zu essen. Ich nehme an, er steht jetzt noch oben auf dem Podest, der Arme, da wohl gerade die Senioren XXVIII geehrt werden – von 116 bis 120 Jahren. Mensch, André, wechsle zum Radspocht, da geht das alles viel schneller, der EdFK kann Nüsse und Gummibärchen essen und du wirst sein Lieblingsschwiegersohn! Andreas Stark gewann übrigens den 3. Platz seiner AK auf den 100 km. Ganz großes Kino. Sein kleiner Sohn, Schüler Immanuel (FKJ), holte den Gesamtsieg auf den 50 km. Mit 17 Jahren machte ich noch in die Windeln, er holt Gesamtsiege. Wahnsinn, die Familie. Uns wurde schon empfohlen, einen separaten Wettkampf nur für die Flaschenkläue auszutragen, was sicher keine üble Idee ist …
Die Verabschiedung von allen Protagonisten fand dann gegen 17.15 Uhr im Festzelt statt – wie aber schon angedeutet, schreitet meine Demenz fort, als ich tatsächlich noch mal zurück ins Zelt lief, um meine Schokolade zu holen, die ich schon die ganze Zeit in der Hand hielt. Auweia …
Hatte ich im Eierstocker Festzelt noch damit geprahlt, einen automatischen Katzenfütterungsautomaten mit Sprachfunktion zu besitzen, musste ich daheim feststellen, dass das Teil steckengeblieben ist und Miezi nix zu futtern hatte. Sie war not very amused darüber. Und da diese Katze kleine Fehler sofort bestraft, malträtierte sie prompt meinen herumliegenden Polar-Brustgurt, fraß Teile meines Marmeladenbrötchens und verging sich an meinem Staubwedel, die Raubsau. Und in die Wanne hat sie auch noch gepullert. Böse Mieze! Entweder, ich bringe sie das nächste Mal gleich mit zum Rennen, oder ich weiß auch nicht. Ich bestrafe sie jetzt mit Schmuseentzug.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Kathleen und Steffen für die wieder sensationelle Verbottlung und an René Scheller vom RSV Ergebirge für die Pics!
Nächste Woche werde ich wohl das knallharte, mit unheimlichen Rampen und Abfahrten gespickte, extrem höhenmeterlastige Rennen rund um den Belantis-Park unter die Pneus nehmen. Da wird Marlboro-Rudi sicher schön zu Fuß gehen die steilen Berge hoch ;-). Bis dahin Kette rechts!

Der Start



1. Überfahrt über den Col de Auers mit FK, Mütze und Güldi

2. Überfahrt über den Col de Auers mit HDW und Güldi

Dienstag, 11. September 2012

12. Greifenstein-Bike-Marathon am 09.09.12

Auch 2012 sollte sich das Wetter beim GBM erneut von seiner besten Seite zeigen. Ich glaube, zweimal hintereinander gab’s das noch nie. Im Gegensatz zum letzten Jahr nahm ich wieder die Langstrecke unter die Pneus, die heute mit nur 90 km ausgeschrieben war, also fast ein Sprintrennen ;-). Die Strecke fuhr ich letztes WE mit Waldi, FK und FKJ ab, um festzustellen, dass es ein schnelles Rennen werden könnte, da man hinten raus die Berge vergeblich sucht und die Strecke sehr trocken war.
Am Renntag selber war ich wider meine Gewohnheiten sehr pünktlich, konnte mich in Ruhe fertig machen und dem Start um 9 Uhr entgegenfiebern. Bastian „HDW“ Wauschkuhn war auch für die 90 km gemeldet, doch eingefunden hatte er sich bis dato noch nicht. Hmm. Ich musste mich sehr kurzfristig um eine neue Verbottlung bemühen, da ja auch Florentine nicht da war. Glücklicherweise traf ich Edelhelfer Steffen, den Onkel der Stark-Brüder bzw. OdFK, der mich prompt fragte, ob er mich verbotteln solle. Natürlich übergab ich ihm meine Flaschen, die er mir im Rennverlauf 1-a überreichte. Danke!!! Pünktlich 8.50 Uhr traf Familie Wauschkuhn ein, was in Anbetracht der verbleibenden zehn Minuten recht sportlich war, doch HDW (bzw. bei Sonnenschein auch Adriano Celentano) sollte es rechtzeitig zum Start schaffen.
Kurz nach neun ging’s los in den ersten kurzen Anstieg zum Sendemast hinauf. In der Abfahrt mussten wir nun im Gegensatz zu den verflossenen elf Jahren hart in die Eisen, weil’s nach rechts ging, um dann ein nasses Feld herunterzudüsen. Danach bogen wir wieder nach links auf die alte Strecke ab, sofern alle den richtigen Bremspunkt erwischten. Die holprigen Abfahrten meisterten wir genauso mühelos wie die 2011er Carsten-Brödner-ich-lege-mich-mal-eben-hin-und-zerbrösele-mir-mein-Schlüsselbein-Schredder-Kurve. Die lange Gerade in Richtung Honourpeacevillage verflog auch recht fix. Nun trafen wir auf die zweite Streckenänderung, denn hinunter zum Güldi-Einschlag-Gedächtnis-Holzhaufen aus 2011 ging es nicht mehr, sondern links hoch. Andreas Fischer hat die Strecke hier sicher extra wegen mir geändert. Tausend Dank!
Zu sechst gasten wir jetzt die Gripstones hinauf. Und hier ging leider gar nix bei mir. Schon zu Rennbeginn hatte ich recht niedrigen Puls, der hier nicht besser wurde. Mit 170 bpm gewinnt man keinen Blumentopf, sodass ich die Spitzengruppe um Karsten Volkmann, Torsten „Mütze“ Mützlitz, Rudi the Rocket und Adriano Celentano fahren lassen musste. Mein treuer Begleiter hieß von nun an Lars „Der Straßenfahrer“ Strehle. Zu zweit mühten wir uns redlich, den geringen Abstand zu den vier Leuten da vorne zu verkürzen, denn wir gurkten nur 20 bis 30 s hinter ihnen herum. Zum Ana Mare hinauf rollte es immer noch besch…, und der Puls ging auf witzige 165 Schläge zurück. Güldi noch im Halbschlaf. Auf der Kuppe verbottelte mich OdFK, und zusammen mit Lars begab ich mich in den zweiten Rundenabschnitt. Der Straßenfahrer entpuppte sich auf den folgenden Waldautobahnen als gute Zugmaschine, sodass wir zwei es schafften, exakt auf 2 m an die Spitzengruppe heranzufahren. Und diese fehlenden 2 m sollten uns zum Verhängnis werden, denn kurz vor dem Erreichen von Bastians Hinterrad kam dieser olle Wurzeltrail am Fernsehturm. Notgedrungen als Letzter bog ich kurz hinter dem Straßenfahrer in den Trail ein, doch vorne ging die Post ab, und ich Pfirsich kam nicht vorbei. Vorne setzten sich Volki und Mütze ab, Rudi und HDW mussten reißen lassen. Lars und ich hatten unsererseits schon wieder einen Rückstand. Ich hätte k… können, doch das tat ich ja eigentlich schon, da mir ab und zu mein Frühstück hochkam. Dass nichts lief bis hierhin, wollte ich eigentlich den kräftezehrenden Kampfeinheiten und dem Armdrücken mit meiner Katze in die Schuhe schieben, doch ich fürchte, es lag am zu späten Frühstück, ich bin mir fast sicher. Jedenfalls versuchten Lars und ich nun erneut, die vor uns fahrenden Menschen einzuholen – ohne Erfolg.
Die Runde zwei verlief für mich genauso deprimierend wie Runde eins, ich kam nicht auf Touren. Lars musste aber inzwischen reißen lassen, was angesichts der langen, flachen Geraden im zweiten Streckenabschnitt Cheise war. Hier ließ ich auf das Führungsduo richtig Zeit liegen allein als Zwergwüchsiger im Wind und musste mir bei meinem Puls um die 165 Sorgen machen, nicht von Matej Meyer, der thüringischen Dampflok, eingeholt zu werden. Er fuhr nämlich irgendwo hinter mir herum und vermochte, zu Straßenfahrer Lars aufzuschließen. Bastian und Rudi allerdings konnte ich in der Ferne immer erblicken, was mir ein wenig Motivation gab. Die zweite Runde beendete ich als Fünfter. HDW hatte bei der Rundendurchfahrt leider einen Plattfuß am Vorderrad und musste runter vom Bock. Ich fuhr nun auf Platz vier vor, um Rudi das Leben schwer zu machen. Doch auf den Abfahrten holt man auf ihn nichts raus, da er immer mit mindestens 110 Prozent die Berge hinab düst, und die Hügel bis zum Ana Mare sind nicht lang und schwer genug, um viel Zeit auf ihn gut zu machen.
OdFK verbottelte mich hier zum letzten Mal, und von nun an sollte mein Motor glücklicherweise anspringen. Der Puls ging häufig über 170, ich hatte keinen Würfelhusten mehr und konnte endlich mit gutem Druck dicke Gänge fahren auf den Schotterwegen im Forest. Blöd nur, wenn man ein 39er Kettenblatt vorne und ein 11er Ritzel hinten hat und nicht mehr runterschalten kann. Die Kette war jetzt eigentlich immer rechts. Hier holte ich sowohl auf Rudi the Rocket als auch auf das Duo um Mütze und Volki wieder Zeit heraus – auf Rudi sogar recht deutlich. Doch auf einmal war das Rennen alle, so ein Mist. Ein Königreich für 15 km mehr. Auf Rudi fehlten mir nur noch 7 s, auf die beiden da vorne nur noch reichlich 2 min. Cheise, aber selbst dran schuld, wenn das Müsli erst ab Kilometer 70 verdaut ist. Bedröppelt und sehr enttäuscht fuhr ich nach dreieinhalb Stunden als Vierter ins Ziel, Adriano Celentano trotz seines Plattens noch auf Rang sieben. Auf der 60-km-Schleife holte sich Immanuel einen sehr beachtlichen zweiten Gesamtrang hinter Waldi, Andreas „EdFK“ Stark freute sich über Platz zwei in seiner AK, und Maggus siegte deutlich auf den 30 km.

Mit Druck durch die Pampe

Wie immer in Geyer zog sich die Siegerehrung etwas hin, die ich mir trotz meiner Wut nicht nehmen ließ. Glücklicherweise dürfen sich die Langstreckenheizer ihre Preise zuerst heraussuchen, sodass für mich noch ein paar brauchbare Langlaufhandschuhe heraussprangen, von dem gut dotierten Gutschein ganz abgesehen. Und glücklicherweise hatte Frau Stark, die MdFK, Nüsse dabei, da ich mittlerweile vor Hunger kaum noch geradeaus gucken konnte. FKJ half mir freundlicherweise beim Vertilgen der Hülsenfrüchte.
Andreas Fischer hat’s wieder geschafft, eine feine Veranstaltung über die Bühne zu bringen, unser Team war auch recht erfolgreich, auch wenn die beiden Stars Laura „LH“ Hoffmüller und Sebastian „FK“ Stark nicht am Start sein konnten, weil die deutsche Hochschulmeisterschaft parallel ausgetragen wurde. Beide siegten übrigens …
Next week geht’s auf nach Eierstock, um das Podest des WEB-Cups zu sichern. Das Frühstück verlege ich vorsichtshalber etwas nach vorn, dass mir nicht die gleiche Gülle passiert wie heute. Neben HDW, LH und mir dürften auch alle FKs am Start sein. Und laut gesicherten Informationen aus dem Hause Facebook soll die Sippe Stark bald um einen FK reicher sein, denn Elisabeth, die SdFK, hat sich doch tatsächlich verlobt mit Dauerläufer und mitunter auch Gast-Teammitglied André Fischer, dem neuen SchwdFK. Orschwerbleede, noch einer von denen ;-). Ich hoffe, FK und FKJ halten sich noch ein wenig zurück mit so was, denn sonst hab‘sch de Bobbo-Gardde gezoch‘n, weil mir die Buchstaben ausgehen.
Bis Eierstock eine solide Woche und guten Appetit!

Geplänkel kurz vorm Start der 90 km; (c) by RSV Erzgebirge
Podest der 90 km; (c) by RSV Erzgebirge