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Dienstag, 25. Juni 2013

Mad East Challenge am 22./23.6.13 in Altenberg

Hat Matthias Mende einen an der Waffel? Na ja, nicht wirklich, er ist halt ein positiv verrückter MTB-Freak und lässt als Rennchef seinen Spaß an uns ahnungslosen Zweiradrecken aus. ;-)

Tag 1:

Ich war sehr pünktlich vor Ort, was angesichts der merkwürdigen Startnummern- und Startpaketausgabe von Nöten war. Man musste sich nämlich zweimal anstellen. Der Start fand etwas außerhalb statt, womit das Warmfahren auch schon erledigt werden konnte. Und natürlich hatte ich bereits da meinen ersten Kettenklemmer. Der scharfe Start erfolgte 10 Uhr mitten im Forest, wobei ich heute immerhin ca. 10 Führungsmeter einheimsen konnte. Saustark.
Im ersten Anstieg an sehr ungünstiger Stelle kam dann gleich der zweite Kettenklemmer für heute dazu, also runter vom Hobel, Kette entwürgen und der Meute nach 30 s hinterhersetzen. Ich habe mich danach sukzessive – auch mit Hilfe von Immanuel „FKJ“ Stark und Sascha „Waldi“ Heinke – vorgekämpft und bin durch die Gruppen durchgefahren, so gut es ging. In der Bobbahn zu Geising fand ich endlich eine gute Gruppe um Sebastian „Küfi“ Küfner und Matthias „Matze“ Reinfried.

Die folgende holprige Abfahrt gaste ich kontrolliert hinunter, dafür stach Danny „die E-Lok“ Dittmann geradeaus in die Brennnesseln, während Küfi und ich gerade noch um die Kurve kamen. Küfi meinte nur, Brennnesseln seien gut gegen Rheuma. In dieser durchaus rennentscheidenden Abfahrt musste auch Küfi reißen lassen, sodass ich mit Matze alleine war. Steve Scheffel stand dann vor uns im Wald mit einem Platten, und wenig später enteilte mir der Matze mit seinem Fully in einem Holter-die-Polter-Abschnitt. Zunächst rollte ich alleine weiter, doch dann kam Steve from behind mit seinem Team-Zug an- und vorbeigerauscht.
In einer Laufpassage enteilte uns Steve; ich setzte hinterher und holte ihn alsbald wieder ein, und wir fuhren zu zweit, später zusammen mit Alexander Rebs, den wir auch einholten, einige Kilometer zusammen, bis ich Alex und Steve durch einen misslungenen Boxenstopp meinerseits am Mückentürmchen verlor. Dixisteve fuhr ich wieder zu, wobei wir uns in der Abfahrt kurz nach dem Mückentürmchen wie zwei Rowdys aufführten. Güldi bremste eine Linkskurve minimal zu spät an und verletzte dabei das Achtung-scharfe-Linkskurve-Schild erheblich. Dixisteve fuhr es anschließend völlig zu Brei. R. I. P. Etwas später an zwei saumäßigen Anstiegen musste Steve leider etwas Tempo rausnehmen, sodass ich alleine die Verfolgung von Alex aufnehmen musste.
Am langen letzten Schotteranstieg hoch zur Grenze knipste ich meinem Vordermann Alex Meter um Meter ab, überholte noch zwei, drei Leute, darunter exakt bei Kilometer 60  – wie schon in Malevil – den Felix Fritzsch und den joggenden Roland Golderer, und war wieder in Reichweite zu Alex, als der Berg auf einmal alle war und vorne Matze Reinfried von Alex aufgefahren wurde und beide wegen ihrer Zusammenarbeit von mir allein nicht mehr einzuholen waren. Cheise. Nun ja, am Ende wurde es Tagesplatz 5. Da war sogar noch mehr drin, allerdings hatten auch alle vier (!) Scott-Genius-Generation-Fahrer, Marco Schätzing, Roland Golderer und Steve Scheffel Pannen. Ich selbst kam mit einem Kettenklemmer, einem gebrochenen Flaschenhalter, einem kleinen Umweg durch die Wiese und einem heftigen Durchschlag samt Beule am Hinterrad ohne Defekte durch. Welch ein Wunder.

Teammitglied  Sebastian „FK“ Stark wurde hinter Peter Hermann Zweiter, Bastian landete im vorderen Mittelfeld und FKJ, der bergauf die Meter rausholt, die er bergab mitunter verliert, wurde leider durch einen Sturz auf den Rücken derart behindert, dass er das Rennen voller Schmerzen beenden musste und auch am Sonntag nicht mehr antreten konnte. Wäre es nur bergauf gegangen, hätte er auf dem Podest gestanden. Der sehr späten Siegerehrung, weil völlig unerwartet, konnte ich nicht beiwohnen, da ich heim musste zu Kuschelmieze Coco. Und ein wenig regenerieren wollte ich ja auch noch.

Danke an Pitt Götze und Jürgen Güttler, den Zahnarzt, fürs Flaschenreichen! Pitt übernahm vorsichtshalber auch das Kärchern nach dem schmerzhaften Erlebnis mit einem überdimensionierten tschechischen Kärcher letzte Woche in Malevil.

Tag 2:

Nach einem Schreck am Vorabend – Katze Coco hatte sich nämlich im Garten meiner Ellis in einer Berberitze (kahler Dornenstrauch und sog. Katzenschreck) beim Jagen von Zilpzalps ein paar Dornen in Schwanz und Gesäß gejagt, gewimmert und sich mächtig gekrümmt vor Schmerz – fuhr ich bei Regen erneut gen Altenberg hinauf. Pünktlich angekommen, die Flaschen an unseren Support alias Pitt Götze und Onkel Steffen "OdFK" Werner weitergereicht, ging’s auch schon scharf.
Wir mussten zweimal den Skihang hoch, was das Feld entzerrte. Die jungen Wilden vorneweg, die alten Haudegen hinterher. Ich wusste vom Vortag, dass wir die meisten Frühstarter wieder einsammeln würden, und fuhr mein Seniorentempo da hoch. Irgendwann später im Wald stand da auch schon wieder der erste Scott-Fahrer mit Plattfuß – Torsten „Mütze“ Mützlitz. Auch Roland Golderer war schon wieder am Beheben eines Defekts, Alex Rebs war etwas später dran.

In einer guten Gruppe um Straßenfahrer Christian Kux, Küfi, Udo Müller, Matze Reinfried und Waldmeister Sascha holten wir Mann um Mann zurück und schlossen fast zur direkten Verfolgergruppe um Dixisteve, 60-Kilometer-Felix, David Voll usw. auf. Waldi erlebte den Augenblick leider nicht mehr wegen eines Plattfußes. Ich fuhr nach knapp 30 km das Loch zur besagten Gruppe in einer Abfahrt zu. Etwas später in einer anderen Abfahrt machte es zisch, und bei Felix spritzte Milch aus dem Reifen. Ca. 20 m später machte es wieder zisch, nur diesmal beim Güldi himself. Kacke. 
Ohne Hast zog ich den Schlauch ein und fuhr weiter; die folgende Aufholjagd dauerte exakt 50 m. Mal wieder ein Kettenklemmer. Runter vom Hobel, Kette lösen, rauf auf den Bock, angasen. Mist, da dreht sich nichts mehr. Runter vom Bock und festgestellt, dass ein Teil der Innenseite meines Schaltkäfigs soeben abgebrochen war und die Kette neben der Spannrolle klemmte. Fragt mich nicht, wie das geht, aber ich bekomme alles kaputt in 2013. Kette auf die Rolle gehievt, wieder angegast und Meter auf die Vorderleute gutgemacht. Das Schalten ging nun nicht mehr so toll, besonders vorne, aber ich machte das Beste daraus und schickte immer ein paar Stoßgebete den Bowdenzug hinunter. 

In der Abfahrt nach Holzhau – bzw. Felgenhau – schlug dann mal wieder was am Hinterrad durch bis auf besagte Felge, und es machte erneut zisch. Binnen Sekunden war ich hinten luftleer, und Schlauch samt Reifen flogen mir um die Lauschlappen, sodass ich auf der Felge fuhr. Leck mich am A… Das war’s. Keinen Schlauch mehr, nur noch eine Kartusche … also Rad Huckepack nehmen und bergab wandern. Nach ein paar Minuten jedoch hielt bergab (!) ein freundlicher Biker (Nr. 551) an und fragte mich, ob ich einen Schlauch bräuchte. Jaaaaaaa! Er überließ ihn mir unentgeltlich – danke (!!!) –, ich zog ihn noch in der Abfahrt ein, jagte die letzte Kartusche rein, blieb kurz, aber schmerzhaft mit meinen Fingern an der saukalten Kartusche kleben und konnte nach ca. zehn Minuten weiterfahren. Die Motivation war allerdings erst mal weg, logisch.

Am Ende des Holzhau’schen Anstiegs waren Pitt und Steffen schon am Aufbrechen, doch Güldi erreichte sie gerade noch so und wechselte seine 1-Liter-Bottle. Die Motivation kam mit dem Getränk und dem Gel wieder etwas zurück. Das Rennen zog sich hier schier endlos über Wiesen, Wurzeln, Trails, Schotter, Schlamm und so gut wie nie über Asphalt entlang, kaum Zeit oder Möglichkeit, was zu trinken oder zu verschnaufen, und eigentlich immer nur bergauf und mitten durch den Wald. Das Gesäß schmerzte inzwischen beachtlich.
Ich holte wieder eine größere Anzahl an Fahrern ein, lief durch knöcheltiefe Kuhscheiße, durch „reißende“ Ströme, durch Schlammlöcher etc., bis irgendwann am Hinterrad wieder langsam Luft entwich. In den Kurven und Abfahrten malte ich mir immer aus, wie es wohl wäre, würde jetzt der Reifen von der Felge fliegen, denn eiern tat er mächtig. Drauf geschissen und Gas geben, wie’s halt geht. Noch mal anhalten gibt’s nicht! 
Unterwegs begrüßte ich noch meinen Kollegen Wauschi, dessen Rad erheblich quietschte. HDW war ähnlich platt wie mein Hinterreifen.

Trotzdem lief der Diesel hier noch ganz gut, aber die Streckenführung war bis zum Ende durchweg heftig und kostete Körner, besonders so ein oller Trail neben einem Bahndamm. Wer eine Großfamilie plant, sollte da nicht im Renntempo oder nur mit dem Fully drüberfahren.
10 km vor dem Ziel zog es mir wegen der Aufholjagden und dem Fast-Platten am Heck dann doch so langsam den Stecker. Glücklicherweise stand noch einmal Pitt am Straßenrand und reichte mir die dringendst benötige Cola samt Gel. Dort stand auch Udo Müller mit Platten.
Im letzten nennenswerten Bergaufstück kam Danny „die E-Lok“ Dittmann von vorne ins Blickfeld. Von hinten allerdings schob sich Roland Golderer an mich ran, holte zweimal tief Luft und zog vorbei, wenig später auch Udo Müller. Golderers Diesel hatte mehr Hubraum und Drehmoment als meiner. Cheise.
Irgendwann in dem Anstieg konnte ich die E-Lok noch auffahren. Als Danny jedoch wenig später drauflatschte, verfing sich beim Schalten zum x-ten Mal Güldis Kette. Runter vom Bock, Kette entfitzen, rauf auf den Bock, hinterher. Udo und Danny fuhren jetzt als Duo dem Ziel entgegen. Danny gab wieder Gas, Udo ließ reißen. Ich kam ca. 20 m an Udo ran, bevor es in den Enduro-Zieldownhill ging, wo er mir mit seinem Fully überlegen war. Ich nahm zum Schluss noch einen Baum mit. Die dumme Sau stand da einfach in der Ideallinie. Nach 4:46 h kam ich enttäuscht ins Ziel als 15. der Tageswertung, und ich sah aus wie ein gerupftes Hühnchen. Scheinbar bin ich nicht nur auf Pollen allergisch, sondern auch auf Wald. Und ich bin so ein Wichtel, so ein Hänfling, so ein graziler, schlanker und alles andere als rabiater Jüngling und schaffe es trotzdem immer wieder, meine Reifen zu zerschlitzen oder das Getriebe zu zerlegen. Ich benötige nun eine neue Hinterradfelge, einen neuen Reifen, ein neues Schaltwerk, einen neuen Flaschenhalter und einen neuen Arsch.


Die Gesamtwertung der MEC 500 war nach der Etappe heute leider auch flöten gegangen. Mit etwas mehr Glück und den Beinen hätte es durchaus für Platz 3 bis 5 reichen können, so wurde es nur Platz 9. Na ja, wenigstens hatte der Pussywagon heimwärts keinen Platten.
FK wurde erneut knapp geschlagen Tageszweiter hinter Peter Hermann und auch Zweiter der MEC-Gesamtwertung. HDW brach heute leider etwas ein und erreichte das Ziel nach über fünf Stunden.
Ein Dank geht erneut an Pitt und Onkel Steffen für den Streckensupport und das todesmutige Kärchern.


Die Hoffnungen auf einen doch noch erfolgreich endenden Tag wurden auf der Tombola gänzlich zunichte gemacht, denn ich gewann kein Sony-Handy. Und mit der knuffigen Susann konnte ich ebenfalls nicht bzw. nur heimlich knuddeln, da Waldi inzwischen eingetroffen war. Daheim angekommen, grüßte ich wie abgemacht meine Katze Coco von Küfi, doch sie verstand nur Whiskas. Sie ihrerseits begrüßte mich mit einem „leckeren“ Würstchen, aber keinem essbaren, versteht sich. Ein super Tag …

Bis demnächst bei hoffentlich etwas mehr Glück!

Copyright by Günter Zobel

Copyright by Günter Zobel

Donnerstag, 20. Juni 2013

Malevil-Cup in Jablonné am 15.06.13

Güldi hat nach einigen Tagen Erkältung und Rennabsagen wegen Hochwassers wieder mal einen Wettkampf bestritten, und zwar in Tschechien. Zusammen mit Bastian „HDW“ Wauschkuhn steuerte ich freitags auf den letzten Drücker die Malevil-Ranch in Jablonné an, um die Startunterlagen abzuholen. Natürlich wurde ich in meiner Eile in Zittau geblitzt. Auf die Rechnung warte ich noch gespannt. Wir zwei übernachteten im besagten Zittau bei der netten Fam. Pürschel, Bekannten von Bastian.
Die Nacht war kurz, und als alternder Mann musste ich zu sehr früher Stunde auch noch aufs Klo vom vielen Mineralwasser des Vorabends. HDW seinerseits war ein guter Bettnachbar. Er erzählte diesmal nichts aus seiner Jugend, und ein Schnarchen war auch kaum wahrzunehmen.

Nach dem Frühstück düsten wir bei bestem Wetter gen Tschechien, schraubten die Bikes zusammen und fuhren zum Marktplatz nach Jablonné, wo ich fix noch meine Flasche an Lars Strehles Freundin Anne loswurde. Bis 4 min vor dem Start musste ich noch etwas am Rad schrauben und drängelte mich dann neben Bastian in den zweiten Startblock. Und schon ging’s los. Die Beine fühlten sich heute ganz brauchbar an, und auch der Puls kletterte in ungeahnte Höhen. Unter der Woche beim Training habe ich sogar meinen „Garmin Virtual Trainer“ überholt – wie sich später herausstellte, hatte er allerdings einen Hungerast. 

Die Spitzenleute um Profi Kristián Hynek, für die es um die Tschechische MTB-Marathon-Meisterschaft ging, düsten gleich auf und davon. Ich ordnete mich in einer der Verfolgergruppen ein und fuhr zunächst eher defensiv. Die Strecke sollte ja noch lang und kräftezehrend genug werden. Irgendwann hatte ich eine passende Gruppe gefunden, die inklusive mir aus fünf Leuten bestand. Gut daran war, dass zwei davon einem Team angehörten und dadurch gute Führungsarbeit leisteten. Einer der beiden war ein echter Hüne, der auf den wenigen Flachstücken so richtig drauflatschte. So vergingen die ersten 50 km recht fix ohne nennenswerte Vorfälle. 
Im letzten Anstieg vor Oybin zerbröselte dann aber doch unsere Gruppe. Mit einem weiteren Tschechen ließ ich bergauf etwas das Tempo stehen und setzte mich ab. In der Ortsdurchfahrt mitten in Oybin suchte ich nun händeringend nach Anne, weil ich meine Flasche benötigte, doch ich fand sie nicht. Cheise. Ich musste nun meine geliebte 1-Liter-Trinkflasche opfern, um eine neue, aber nur 0,5 Liter große Bottle aufzunehmen. Eine weitere steckte ich mir in Ermangelung eines zweiten Flaschenhalters unters Trikot. 

Nun begann der wirklich schwere Teil der Strecke, denn es ging recht steil den Hochwald hoch. Pünktlich zu Beginn des Anstieges verklemmte sich meine Kette, und ich musste runter vom Hobel, um den Mist in Ordnung zu bringen, was länger dauerte, als erhofft. Der Tscheche fuhr weg, und von hinten kamen die Verfolger wieder heran. Eine Sahne. Irgendwann hatte ich die Kette wieder entfitzt, sodass ich erneut angasen konnte. Der Anstieg war recht steil und lang, aber komplett fahrbar. Kaum oben, ging’s auch schon wieder runter, und zwar recht ruppig. Meine Gabel schlug mehrmals durch, doch das Bike hielt. Glücklicherweise befand sich am Ende des Downhills die nächste Verpflegungsstelle, wo ich meine beiden und bereits leeren 0,5-Liter-Flaschen gegen zwei 0,75er Bottles austauschte.
Kurz darauf wartete der nächste Anstieg gefolgt von einer glitschigen Abfahrt auf uns. Einige Mitstreiter hatte ich wieder abgehängt, doch ein Tscheche hing an mir wie eine Klette. Nun ja, die Abfahrt fuhr ich mit kontrolliertem Risiko runter, als mir doch tatsächlich mein Vorderrad wegschmierte und ich in einem Busch landete. Weil’s so schön war, machte es mir Onkel Tschech nach und gesellte sich im Busch zu mir. Nach kurzem Gruppenkuscheln und deutsch-tschechischer Konversation donnerten wir weiter. Blöderweise hatte Onkel Tschech dazu beigetragen, dass mein rechter Schalthebel verrutscht war und nun unten am Lenker hing. Das bedeutete, ich musste nach oben drücken, um zu schalten. Super Sache.

Zu zweit fuhren wir ca. 10 km zusammen, bis der steile Wiesenanstieg in Johnsdorf vor uns auftauchte. Dort quälte sich gerade Felix Fritzsch hinauf, mit dem ich mich kurz unterhielt und an ihm vorbeifuhr bzw. -schob. Onkel Tschech konnte ich im Steilstück abhängen. Auf den folgenden welligen Kilometern ging meinem Diesel auch nicht die Puste aus, und ich holte langsam, aber sicher auf meine Vorderleute um Silvio Hauschild & Co. auf. Zu diesem Zeitpunkt, als es fast nur durch tiefe Schlammlöcher oder Rinnsale ging, hatte ich so einen Druck, dass ich einen Streckenabzweig verpasste und geradeaus in den Wald stach. Irgendwann kam mir das Tschechisch vor und ich drehte um. Richtige Entscheidung, denn nach einer Weile sah Güldi den richtigen Abzweig. Blöd nur, dass Onkel Tschech nun wieder da war und meine Vorderleute außer Sichtweite gerieten. „Nimmste mal noch ein Gel, um den Tschechen zu verblasen“, dachte ich mir nach einem Weilchen. Gesagt, getan, doch neben dem Gel hatte ich auf einmal meinen Ersatzautoschlüssel in der Hand, der sich irgendwie gelöst hatte in der Tasche. Natürlich verlor ich diesen im Gras, warf sofort den Anker, drehte um und suchte die Nadel im Heuhaufen. Vergebens, der Schlüssel war weg – genau wie Onkel Tschech. Nach einer Minute bolzte ich ihm wieder hinterher und holte ihn kurz vorm Ziel beinahe wieder ein – wenn da nicht ein anderer Tschech gewesen wäre, der sich mit dem Onkel zusammentat. Schöner Mist. Ich kam bis zum Ziel auf wenige Sekunden ran, aber nicht mehr vorbei. Auch Silvio Hauschild hatte sich noch retten können. Dumm gelaufen. Am Ende war’s der 33. Gesamtrang und Platz 10 bei den ollen Knackern. Das klingt zwar grottig, ich bin aber zufrieden, da die Tschechische MTB-Meisterschaft im selben Rennen ausgetragen wurde. Und da ich tschechischer Staatsbürger bin laut Ergebnisliste, bin ich gar nicht so schlecht gefahren. Im Ziel traf ich dann auch Torsten Mützlitz, der die tiefen Schlammlöcher nur mit Hilfe eines Schnorchels bewältigen konnte.

Bastian erwischte einen, was das Material angeht, mehr als gebrauchten Tag. Seine Odyssee würde hier den Rahmen sprengen, deshalb sei auf unsere TBR-Biehler-Seite hingewiesen, wo er sicher ein paar Worte verlieren wird … 

Zu guter Letzt kärcherte ich noch mein Bike ab, um festzustellen, dass ein tschechischer Kärcher durchaus Druck aufbauen kann, der einem förmlich die Haut von Huf und Wade reißt, wenn man unvorsichtig bzw. zu optimistisch ist. Ich hoffe, die recht großen Wunden verheilen bald. Die brennen zurzeit noch wie die Hölle.
Nach knapp zwei Stunden kam auch Wauschi endlich ins Ziel. Ich war schon geduscht und am Essen mit Anne und dem Straßenfahrer; Wauschi aß erst und duschte dann – mit zwei tschechischen Schönheiten. Wie schafft er das bloß immer, verflixt?

Am späten Nachmittag ging’s zusammen mit Wauschi im Pussywagon zügig zurück nach Chemnitz, wo ich den Anzug überstreifte und wir zusammen nach Rittersgrün zur Hochzeit von Elli und Fischi bzw. der SdFK und dem SchwadFK düsten. Es war sehr lustig – und sehr warm, besonders, als ich das vier Wochen alte Baby der Wauschis eine gute halbe Stunde auf dem Arm hatte. Als es dann zu Laura Hoffmüller wechselte, hat’s gleich mal gekackt. Hihi.

So, am kommenden WE geht’s nach Old Mountain zur Mad East Challenge. Man sieht sich. 

Euer Güldichék Aßmúzi 

Copyright by Günter Zobel