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Mittwoch, 29. Dezember 2010

Weihnachten ist vorbei

Nun denn, ich bin wieder vorhanden. Lange nix geschrieben, weil fast nix los war. Der Winter setzt meinem Gemüt etwas zu und die Lust, was zu schreiben, leidet ein wenig darunter.
Jedenfalls laufen Nase und Training mittelmäßig. In der Woche strample ich auf der besch… Rolle herum, am Weekend ab und zu auf den Brettern. Und beim Skaten habe ich mir auch prompt die erste heftige Erkältung in 2010 eingefangen, und zwar schön vor Weihnachten. Sieben Tage Grippe, einer davon fiebrig im Bett. Seit ein paar Tagen geht’s wieder besser, so dass die Trainingsintensität nach oben geht. Über die Feiertage musste ich piano machen und Rolle fahren. Auch die Gans und das Essen drum herum fielen für mich in Ermangelung an Fitness etwas weniger großzügig aus als sonst. Die Waage dankt es mir hoffentlich. Geschmeckt habe ich leider auch nicht viel, weil die Nase dicht war.
In meiner Meditationsphase die letzten Wochen habe ich mir auch gleich mal eine recht professionelle Ski-Werkstatt eingerichtet – mit allem drum und dran, was man für Amateur-Skating halt so braucht. Nun wachse ich die Teile selber und muss sie nicht immer wegschaffen, weil’s teuer ist, über eine Woche dauert und einfach nervt. Nach jeder Trainingseinheit wird jetzt fleißig gewachst. Ich war in der Präparationslehre beim Laufsportladen und bei YouTube und muss sagen, dass die Dinger recht gut gehen. Würde ich so was wie Fahrtechnik besitzen, dann wäre ich den Ruf als Pistenrowdy endlich los und sicher auch flott unterwegs. Doch ohne Sturz oder Rangeleien komme ich immer noch nicht durch und alles sieht sehr wacklig aus. Und was mich am meisten stört, ist die Ausbelastung fast komplett im SB-Bereich, ohne richtig schnell zu sein. Ein Durchschnittspuls von 174 bpm bei einem Maximalpuls von 185 Schlägen über 2,5 bis 3 Stunden gleicht einem kurzen MTB-Marathon. Doch nur so komme ich einigermaßen vorwärts. Und mein linker Arm tut weh vom Anschieben, mein rechter nicht. Hhm, wird links bestimmt ein Tennisarm werden.

Wettkampfbelastung

Nun gut, jetzt noch heile ins neue Jahr kommen und dann schaun mer mal. Und bei den jetzigen Schneeverhältnissen nicht zu dicht an den Straßenrand stellen! Einen guten Rutsch wünscht der Güdö.


Mittwoch, 8. Dezember 2010

Engelbert Humpelding

Das Wetter draußen ist besch…, und auf Arbeit gibt’s auch viel zu tun – kaum Zeit fürs Training unter der Woche. Da ich (noch) keinen Bock auf langweiliges Training auf der Rolle habe, bin ich halt mal die eine oder andere Stunde um den Block gelaufen, also gerannt, und zwar in zehn Jahre alten Laufschuhen, bei denen sich in der Zwischenzeit die Weichmacher aus der Sohle gänzlich verabschiedet zu haben scheinen. Jedenfalls bin ich nach 16(!) Jahren mal wieder schneller als 10 km/h gejoggt. Und es war jedes Mal eine Tortour. An der Kondition lag’s nicht, sondern an den Schmerzen in Wade und vor allem in beiden Knien. Sind ja auch schon operiert … Mehr als eine Stunde Laufen grenzt an Selbstverstümmelung. Zurzeit schmiere ich das rechte Knie fleißig mit Voltaren ein und hoffe, das wieder in den Griff zu bekommen, ohne das Skalpell ranlassen zu müssen. Meine Kolleginnen nehmen auch schon Rücksicht, wenn ich wegen der Schmerzen humpelnd zum Mittagessen schleichen muss. Ich werde mir vermutlich eine andere ungefährlichere Ausgleichssportart suchen – vielleicht Gruppenhäkeln oder Olympiaringe-in-den-Schnee-pinkeln oder eben mal das im Video.


Am Weekend habe ich es sogar geschafft, bei Pulverschnee einige Stunden auf dem MTB zu trainieren – Sturz aufs rechte Knie bei knapp 40 km/h mit 10 Metern Bremsweg auf allen Vieren und fragenden Blicken verhasster Nordic Walker, die mal wieder nicht ausweichen wollten, inklusive. Nun ja, was tut man nicht alles für die Traumfigur. Sollte dann irgendwann mal meine semiprofessionelle Skiwachsausrüstung mit allem drum und dran eintreffen, dann werde ich sicher wieder die Geyerischen Wälder unsicher machen und einige Schlaglöcher in der Piste hinterlassen. Also Vorsicht!
Nun denn, haltet die Ohren steif, was bei der Dürre da draußen nicht allzu schwer sein dürfte. Ski heil!


Mittwoch, 24. November 2010

Weit weg von Toppform

So, ich mal wieder. Viele haben ihr Training schon begonnen, berichten bei Facebook über ihre Trainingserfolge oder streiten sich dort über die Art und Weise des Trainings. Zurzeit kann ich da leider nicht mitreden, weil ich nur am WE etwas Zeit fürs Training habe. Die Quittung kommt prompt. Zwei Kilo mehr auf den Rippen und weit weg von Toppform. Und das Wetter ist auch Gülle. Schöner Mist, da muss ich nun wohl doch die gehasste Rolle aufbauen, um nicht das hier machen zu müssen:


Zu diesem Unmut kam mir letzte Woche eine Anzeige wegen Falschparkens gerade recht. Ein liebenswerter Rentner (die Vermutung liegt wegen der Anrede und seines Nachnamens nahe) hat mich bestimmt aus Langeweile beim Ordnungsamt wegen Falschparkens angezeigt und mich damit um stolze 35 EUR erleichtert. Vielen Dank, Opa, für die nette Tat. Ich bin mir sicher, dich durch die Anwesenheit des Audis bei deinen täglichen Aufgaben wie Zeitung lesen, Müll rausbringen, Brötchen kaufen, Sport gucken etc. massiv beeinträchtigt zu haben. Das tut mir aufrichtig leid und ich bin froh, ein wenig Abwechslung in dein Leben gebracht zu haben.
Themawechsel. Letzte Woche wurden auch die Weichen für die neue Saison gestellt. Ich bleibe dem Team von Biker und Boarder treu. Ein neues Scott-Bike soll meiner Motivation gut tun; das passende Rennrad ist auch schon unterwegs. Jetzt noch am Formaufbau arbeiten und alles müsste passen.
Solltet Ihr also unterwegs auf einen etwas dickeren Radfahrer treffen oder einen solchen überholen, dann grüßt schön, denn es könnte der Güdö sein! Bis demnächst.

Montag, 1. November 2010

Saisonende

Ich hatte ja eigentlich vor, das eine oder andere Crossrennen zu fahren. Doch daraus wird wohl nix werden, da ich im Winterhalbjahr unter der Woche kaum Zeit fürs Training habe und mein rechtes Knie noch nicht so recht Ruhe gibt. Die Marathons haben Vorrang, und da muss das Knie halten.
Unterdessen werden die Weichen für die neue Saison gestellt. Das erste Teamtreffen fand letzten Mittwoch statt – leider war ich der Einzige vor Ort, da das Treffen ausfiel und ich nichts davon wusste. Freitags gab’s dann die erste Vereinsversammlung des RSV Erzgebirsche. Ein recht amüsanter Abend, der mit einem kurzen Adrenalinstoß den zweispurigen Anstieg von Stollberg nach Zwönitz hinauf eingeläutet wurde. Ohne zu blinken, setzte ein schwarzer T5-Bus zum Überholen eines vorausfahrenden Autos an, während ich aber schon neben ihm fuhr. Recht amüsant, wenn man dann die durch zwei Sperrlinien gekennzeichnete imaginäre dritte Spur, auch Gegenverkehr genannt, benutzen muss, um nicht zu kollidieren. Dem Waldmeister, der mit in meinem Kfz saß, war angst und bange (Kleinschreibung!).
Heil in Zwönitz angekommen, wurde zwischen den Mitgliedern und einem Ohneglied wild diskutiert, auch wenn ich nur die Hälfte mitbekam, da Sascha und ich zu weit hinten saßen, weil wir die Letzten waren. Außerdem war ich völlig unterzuckert. Zu den Inhalten darf ich natürlich nichts verraten, aber interessant war's allemal. Um 21 Uhr suchte uns dann auch noch der hiesige Nachtwächter heim und riss mit Lampe und Lanze so einige schweinische Witze, bevor endlich mein Chefsalat serviert wurde – nach über 30 min Wartezeit. Noch schlimmer traf es diejenigen, die Rumpsteak oder Haxe bestellt hatten. Die gab’s erst nach 22 Uhr. Guten Appetit.
Schaun mer mal, was es 2011 für Überraschungen gibt. Ich bin gespannt.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Wedding-Ride-Bike-Marathon am 16.10.2010

Ein Rennen der etwas anderen Art stand heute im Programm – der Wedding Ride, ein kleiner Marathon in der Umgebung von Stollberg, Mitteldorf, Grüna und Gablenz. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, so dass sich bei herrlichstem Nieselregen und mollig warmen Temperaturen um ca. 7°C rund 30 Rennbegeisterte einfanden, darunter beinahe die komplette Crème de la Crème des erzgebirgischen MTB-Spochts wie Rumen V., Andi W., Sascha H., Bastian Wauschkuhn, Mark Us Werner, Steve Scheffel und Güdö A. Bereits in der Woche vorher bolzte ich Intervalle, um wenigstens diesmal einigermaßen das Tempo der Favoriten bzw. der Hochzeitsgesellschaft halten zu können. Dem Scotti spendierte ich noch einen Mix aus Podium- und Olympic-Laufrädern, so dass ich mit den ca. 8 kg eigentlich gut zurechtkommen sollte.
Nach acht oder neun Baguette-Scheiben und einem Ei wurde es des Morgens wieder etwas eng in der Zeit. Um 10 Uhr sollte das Rennen starten, um 9.45 Uhr fuhr ich erst aus Chemnitz los. Leider gab es vor Ort noch eine kleine Umleitung, so dass ich 10.02 Uhr in Mitteldorf bei Gablenz einschlug. Der Turbolader quittierte diese Aktion mit zweiminütigem Nachkühlen. Dennoch war ich nicht der Letzte am Start. Wauschi und seine Freundin kamen nochmal zehn Minuten später an als ich. Warmfahren und Pullern fielen in den Familien Wauschkuhn und Aßmann somit aus. Kurz darauf erfolgte der Start.
Vom Start weg setzte ich mich gleich an die Spitze des Feldes und bestimmte das Tempo maßgeblich mit. Dennoch sicherte sich Steve Scheffel in einer Phase der Unachtsamkeit meinerseits eine Spurtprämie im Inneren von Stollberg; beim 2. Mal sollte ich aufpassen, als Mark Us, der Bräutigam, dieselbe Idee hatte. Doch ich konnte ihn kurz vor einer Holzbrücke mit all meiner Erfahrung abkochen. Kurz darauf verfuhr sich die Spitzengruppe, so dass Nachzügler wie Rumen V., Andi W., Sascha H. usw. aufschließen konnten. Letztgenannte hatten heute nicht ihren besten Tag; sie mussten ganz schön beißen. Im Wald ereilte die Florentine, Freundin von Wauschi, ein kapitaler Bowdenzugriss am vorderen Umwerfer von Wauschis Ersatzreuse – ein gelbes Scott-Alu-oder-vielleicht-sogar-Stahl-Bike mit blauer Federgabel, Baujahr so um die 90er Jahre des letzten Jahrtausends. Also ich würde meine Freundin nicht mit so einem Teil fahren lassen. Jedenfalls war der Umwerfer schon so ans Limit eingestellt, dass ich das selbst mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung nicht reparieren konnte. Ich improvisierte aber, so dass die Florentine auf dem mittleren Kettenblatt fahren konnte. Hier traf ich auch die knuffige Susann wieder, die einen recht dreckigen Hintern hatte, den ich natürlich sofort säuberte, als sich der Waldmeister ins hintere Feld verzog. Es sah aus, als hätte sie eingewürschtelt. Kurze Zeit später ging es über einige Nebenstraßen wieder in den Forrest, wo sich endgültig die Spreu vom Weizen trennte, als ein mir unbekannter Fahrer auf einem DDR-26-Zoll-Mifa-Stahlrad mit Alu-Flügelmuttern am Berg ordentlich auf seine Plastikpedale eintrat. Auch Anne, die Braut, zog ordentlich am Riemen. Mein Feind, der Mark Us, war auch immer mit vorn dabei. Um das Wedding Race zu gewinnen, musste ich also den Flügelmutterer, die Braut und den Bräutigam und auch meine Blase immer auf der Rechnung haben. Ich musste sehr dringend für kleine Dönerverkäufer, da ich ja am Start verhindert war. Doch das Tempo war mörderisch, so dass ich nicht mal eben kurz was wegtragen konnte. Inzwischen war das Hochzeitsfeld zweigeteilt; die genannten Favoriten vorne, die schwächelnden Fahrer um Rumen V., Andi W., Wauschi und den Waldmeister im zweiten Teil.
Langsam kamen wir nach gut 30 km in Zielnähe. Auf der Bundesstraße B169, Ortsausgang Grüna in Richtung Gablenz, setzte sich der Flügelmutterer mit einem brachialen Antritt an die Spitze des Feldes. Ihm ans Hinterrad folgte die Florentine, die sich offensichtlich für den letzten Fight geschont hatte. Und dann kam auch noch die Braut vorbei; ihre Gischt spritzte mir ungefiltert in die Fresse. Ich hatte aufgrund meiner geleisteten Führungsarbeit und meiner vollen Blase etwas Sorgen, dem Tempodiktat zu folgen, doch ich biss mich wieder ran. Auf dem Bergabstück nach Gablenz nahm ich dann mein Herz in die Hand, überholte die Braut und den Flügelmutterer und kurbelte, was das Zeug hielt, Richtung Ziel – und an demselben vorbei. Ich sah den Streckenposten vor dem Haus 84 zu spät. Dieser brüllte zwar, doch ich feierte innerlich schon meinen 2. Saisonsieg. Erst 200 m später konnte ich mein Bike wenden, um leider als Letzter der ersten Gruppe ins Ziel zu kommen. Das Rennen wurde, so glaube ich, von der Braut gewonnen. Mark Us kam kurz dahinter an. Die zweite Gruppe mit allen Favoriten erreichte abgeschlagen mit über 5 min Rückstand das Ziel.
Die Siegerehrung sollte 14.30 Uhr in der St.-Jakobi-Kirche in Stollberg stattfinden. Doch vorher gab’s noch Wiener mit Nudeln und Kartoffelsalat, heißen Tee, Kaffee, Saft usw. im Überfluss. Auch das Partyzelt war beheizt, was sehr nützlich war bei der Nässe und Kälte. Ich sicherte mir gleich einen Logenplatz direkt neben der knuffigen Susann und dem Heizgebläse. Der Waldmeister saß zwei Bänke weiter hinten, so dass wir ungestört miteinander knuddeln konnten. Als ich der Susann dann an den Po griff, um zu schauen, ob dieser schon trocken ist, habe ich mir bald die Hand verbrannt. Der war heiß, und zwar vom Gebläse. Susann merkte das gar nicht, weil sie zwei Hosen anhatte. Gefährlich, wenn das Polyester den Hintern verschmort. Anschließend fuhren wir wieder Richtung Ausgangspunkt der Tour – die Mitteldorfer Sporthalle. Hier duschten zuerst die Jungs um Sascha, dann die Männer um Güdö, und danach leider erst die Damen. Die warteten schön, bis alle Männer fertig waren. Schade. Leider unterlief mir des Morgens in Chemnitz noch ein Lapsus, als ich optimistischer Weise einfach mal das Handtuch, das es einst in Eibenstock gab, als Badehandtuch aussuchte und zum Duschen mitnahm. Es war leider kein Handtuch, sondern nur ein größerer Lappen. Wer das Handtuch kennt, weiß, wovon ich spreche. Der blau-gelbe Lappen bedeckte gerade einmal den kleinen Dönerverkäufer; der Arsch war voll sichtbar. So schlängelte ich mich von den Damen ungesehen in die Dusche. Leider standen sie aber beim Verlassen derselben versammelt vor der Duschraumtür. Die Susann konnte nicht mehr vor Lachen. Vermutlich lag es an der Entzückung, endlich mal einen richtigen, durchtrainierten Knackarsch zu sehen und nicht immer nur so eine flache Beulenpest. Nun ja, nie wieder mit diesem Handtuch. Wir zogen im miefigen Umkleideraum derweil alle unsere Anzüge an, halfen uns gegenseitig beim Krawattenbinden – ich selbst hatte sie am Vorabend mit Hilfe von YouTube über einige Umwege mit einem perfekten Windsorknoten gebunden - und auf ging’s zur Siegerehrung in die Kirche.
Rumen war überrascht, dass die Siegerehrung von einer Pfarrerin durchgeführt wurde, also einer Frau. Ich klärte ihn auf und sagte, es wäre Frau Stark. Er hatte dennoch keinen blassen Schimmer. Ich sagte nun, es sei die Mutter vom Flaschenklau. Und jetzt war ihm alles klar; er meinte noch: „Wieso hast du das nicht gleich gesagt?“ Vorne wurden die beiden Sieger, Anne und Markus, mit Lobeshymnen und einer Kerze geehrt, nachdem wir und viele andere geladene Gäste so einige mir völlig unbekannte Lieder singen mussten, die auf dem Notenblatt mit brachial langgezogenen Noten und so einigen Akkorden der Schrecken von Dieter Bohlen gewesen sein dürften. Ein Lied klang sogar wie „Mandy“ von Barry Manilow. Markus und Anne wurden daraufhin getraut, anschließend überreichten wir unsere Geschenke und düsten wieder ab Richtung Chemnitz.
Am Abend zerrte ich dann noch Rumen Voigt in den Audi, um bei Sascha, Andi W., Anja B. und der knuffigen Susann vorzusprechen. Auch Baum Lutzgärtel und seine Daniela Storch waren am Start. Weil Lutz immer so viel Süßes aß, was der Dani gar nicht gefiel, gab es tumultartige Szenen zwischen den beiden. Dani honorierte jedes Stück Schokolade oder jeden Keks mit Schimpfkanonaden und je einem Faustschlag in Lutz’ Rücken. Auf meine Frage hin, dass sie doch eigentlich selber immer unheimlich viel esse, bejahte sie das zwar, meinte aber, sie würde das Zeug nur dem Lutz wegessen, damit er nicht noch dicker wird. Genial, wie ein altes Ehepaar. Außerdem war ich erstaunt, wie trinkfest so mancher hochdekorierter Leistungssportler ist. Respekt. Nach dem Boxkampf auf RTL wollte Sascha noch auf Sport1 (DSF) nach dem Rechten sehen. Rumen war sehr angetan von den sich räkelnden Schönheiten und deren üppigen Milchdrüsen. Andi W. dagegen legte keinen Wert auf Körbchengröße und stellte sofort fest, dass es sich bei der Bandenwerbung im Hintergrund der Damen um eine tschechische Biersorte handelte. Anja B. war darüber so glücklich, dass es zur Belohnung ein Küsschen gab.
So, nun ist aber Schluss. Ich hoffe, dass ich noch ein paar Bilder heranbekomme, die hier veröffentlicht werden. Bis zum nächsten Aufeinandertreffen hier und da! Der Güdö.

Die Wedding-Gesellschaft

Montag, 4. Oktober 2010

Adelsberger-Bike-Marathon am 03.10.2010

Heute stand quasi mein Heimrennen an, der ABM. Einen Tag vorher fuhr ich die Strecke ab und stellte fest, dass dieselbe im Gegensatz zum Neuseen-MTB-Cup letzte Woche staubtrocken war. Dennoch quittierte mein Ersatz-Hinterrad das Einfahren mit einem Nabenschaden, so dass ich ein Ersatz-Ersatz-Laufrad hinten einbauen musste. Außerdem am Start waren neue Pedale, ein anderes Vorderrad, neue Schaltzüge, ein neues Steuerlager und neue Bremsbeläge. Der Rest muss bis zur Saisonpause warten.
Ebenfalls einen Tag vorher bot mir Onkel Hans, neuer Austausch-Frontmann der Puhdys seit seinem Live-Konzert vor einer Woche im Belantis-Park, wieder eine allumfassende Verbottelung an. Doch diesmal sollte meine genetische, also leibliche, also waschechte Modder anwesend sein und mein Vadder gleich mit, so dass ich den Onkel ausnahmsweise entlasten konnte. Er selber war nach einem bösen Sturz am Vortag leider nicht in der Lage zu starten. Roland Kunz sah ich auch nicht am Renntag; entweder war er krank oder sein Rad noch defekt von letzter Woche.
Schon vor dem Start gab’s Tumulte. Ein Mitstreiter verhakte sich irgendwie mit meinem Bike und ging in meinem außerordentlich filigranen Hinterrad zu Boden. Schnell unter Flüchen gecheckt, ob der Rundlauf noch funzt, was er glücklicherweise tat, erfolgte kurz darauf der neutralisierte Start. Einen Kilometer später ging dann das Gebolze los. Zu acht oder neunt erreichten wir ein paar Sekunden später die Schlamm-Halfpipe im Forest, an der ich mich in böser Vorahnung weit vorn einreihte. Erzfeind Werner gab bergab Gas, Andi W. hinterher, Wauschi hatte etwas Sorgen, die Spur zu halten, bei mir ging alles glatt. An diesem Punkt flog die noch recht große Gruppe auseinander, da dem einen oder anderen die Strecke ausging. Zu den Opfern gehörte auch Torsten Mützlitz, der nach eigenen Angaben hinter dem „Straßenfahrer von Eibenstock“ festhing und zunächst an Boden verlor.
Mittlerweile zu sechst fuhren wir nun den Hammergrund hoch. Oben angekommen, verbottelte mich meine Modder. Auch den Onkel Hans sah ich im Delirium am Wegesrand stehen und grüßte ihn höflich. Und schon ging es wieder relativ entspannt bergab, wobei einige Fahrer von hinten aufschlossen. Auf dem folgenden Bergaufstück nach dem Schlammanstieg musste ich die Gruppe dann leider langsam ziehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war’s mir etwas zu zügig. Von hinten stieß auch Torsten M. wieder zu mir, doch er hatte guten Bums in den Beinen und fuhr das Loch zur ca. 10 s enteilten Gruppe langsam wieder zu. Ich kam nicht ganz ran.
Im Wald wurde es nun enger, denn die ersten 8-km-Knirpse tauchten auf. Slalom war angesagt – wie schon im letzten Jahr keine optimale Lösung. Den letzten Downhill und den Zielanstieg hoch konnte ich den Abstand zu Torsten M. wieder verkürzen und ihn schließlich zur Rundendurchfahrt überholen. Zu zweit fuhren wir ca. 45 s hinter der Spitzengruppe hinterher und wechselten uns schön ab, doch wir kamen nur wenig näher. Auf dem längeren Asphaltstück vor der Halfpipe ging ich in die Führung und drückte Torsten und mich langsam, aber sicher näher an das Quintett heran. Mit gutem Speed fuhr ich die Halfpipe und den Schlammweg hinab und gab auf dem Flachstück im Tal noch mal richtig Gas. Es kamen mir hier allerdings noch diverse Nordic Walker und drei an der langen Leine geführte mittelgroße Flohteppiche in die Quere. Ich hasse Nordic Walker und entsprechend äußerte sich das in meiner Ausdrucksweise. Das war haarsträubend. Wenn dir so ein Krückstock in die Speichen fliegt, gehst du ab wie ein Marschflugkörper. Dennoch konnte ich im Hammergrund an das Hinterrad von Sven Forberger ranfahren, Torsten M. war von meinem jedoch verschwunden - keine Ahnung, ob Defekt o. ä. Der Benzinverbrauch meinerseits war allerdings enorm. Ich genoss zunächst die erstaunten Blicke von Andi Weinhold und Sven Forberger, bevor es in den langen Hammergrund-Anstieg ging. Auf Bitten Sven Forbergers verbottelte ich denselben noch schnell, um anschließend wieder geschwindigkeitstechnische Probleme zu bekommen. Auf dem Hügel angekommen, wollte ich diesmal keine Getränke von meiner Modder haben, die fleißig mit der Ratsche schepperte, die beinahe so groß war wie sie selber. Laut Veranstalter soll es im Umkreis von 3 km keine Rot- und Schwarzwildsichtungen gegeben haben - dem Krach der Modder sei Dank. Ein paar Meter weiter stand dann noch der Vadder mit einer Kuhglocke. Na wenn das keiner gehört hat … Die Modder vergnügte sich in den je 45 min Pause mit Pilzesuchen und fand sogar eine ganze Menge. Allerdings darf ich die bestimmt wieder vorkosten und muss hoffen, dass da kein Knollenblätterpilz am Start ist.
Jedenfalls noch schnell aus Respekt zum 2. Mal den Sänger der Puhdys gegrüßt, fuhr ich die Lücke auf die Fünfergruppe bergab wieder zu. Das war heute wie ne Ziehharmonika bei mir. Geschlossen kamen wir nach einigen hanebüchenen Überholmanövern zur Rundendurchfahrt und brezelten die erste viertel Runde bis zur Halfpipe, wo der Erzfeind bergab wieder gutes Tempo ging. Wauschi hatte dort ein paar Probleme, so dass ich ihn überholen musste. Im Tal durfte ich zur Feier des Tages knapp zwei Führungskilometer leisten, doch ich hatte vorher bei der Aufholjagd ganz schön Körner lassen müssen. So kam es im Steilanstieg, wie es kommen musste. Obwohl ich im Gegensatz zu manch einem meiner Mitstreiter keinerlei Traktionsprobleme hatte, musste ich die fünf Leute fahren lassen. Auf dem Schotterstück gab’s noch ne Cola von der Modder, mit der ich mich in die Abfahrt stürzte – mit der Cola versteht sich. Auch den Onkel grüßte ich heuer zum 3. Mal. Bergab holte ich wieder etwas auf, doch der Zug war abgefahren. Weit vorne stemmte Sven Forberger ordentlich Watt auf die Kurbel, und ich kam nicht wieder näher. Cheise. Also schön allein weiterfahren, ohne einzuschlafen, denn Torsten M. war ja noch behind me.
Die dritte Runde brachte ich schließlich unspektakulär zu Ende und wurde am Ende Sechster. Ist zwar nicht der Brüller, doch trotzdem bin ich ganz zufrieden, da meine zweite Runde recht zügig war. Hintenraus wurde es aufgrund der Aufholjagd etwas deppert, aber was soll’s. Gewonnen wurde das Rennen von Straßenspezi und Zwei-Meter-Mann Sven Forberger vor Rumen Voigt, Andi Weinhold, Wauschi und dem Erzfeind Mark Us. Der Abstand zwischen den ersten Sechs betrug nur knapp 3 min, was ganz neue Dimensionen darstellt. Zu Flaschenklaus Zeiten waren die Abstände meistens zweistellig. Ein Glück, dass er bei den Amis weilt.
Im Ziel drehten sich im Gegensatz zu letzter Woche noch alle Teile am Rad, was sehr erfreulich war. Nur der Dönerverkäufer war etwas verschmutzt und stellte alsbald beim Putzen fest, dass er seine Satteltasche verloren hatte. Wer also eine solche unterwegs gefunden hat (Inhalt: grüner Schlauch, CO2-Kartusche und zwei blaue Reifenheber), der möge sich doch bitte melden. Ist blöderweise schon die zweite binnen vier Wochen, die ich im Dickicht versenkt habe, obwohl gut befestigt. Verlust: ca. 20 EUR pro Tasche.
Die Siegerehrung fand erfreulicherweise relativ zeitnah statt, so dass ich mich – allerdings ungeduscht, ungeschminkt und sicher stinkend – u. a. über einen Chianti-Wein, Brot und ein Sexspielzeug freuen konnte. Ich probierte es sogleich aus … Das Ding hatte spitze Gumminoppen und tat entsprechend weh. Doch die Frau des Erzfeindes sagte mir kurz darauf, es würde sich um einen Massageball handeln. Nun ja, wieder was gelernt. Dem auf der 40-km-Distanz siegreichen Waldmeister wollte ich dann noch die knuffige Susann entführen, doch er zeigte sich erbarmungslos und entriss sie mir. Cheise. Die Susann wäre sogar mitgefahren … Wenigstens ein kleiner Erfolg fürs Ego am Ende des Tages.
Großen Dank für die Bilder wieder an das Team Fast-Zweirad-Haus und an Markus Werners Frau. Weitere Bilder meines Vadders folgen noch. Auch die Organisatoren seien hier mit Dank überhäuft: Streckenverpflegung und -support, Verbottelung, Buffet vom Feinsten.
Schaun mer mal, welche Rennen ich nach diesem verkorksten Jahr noch unter die Stollen nehme. Ach ja, bremst bloß nicht für Nordic Walker, denn hier gilt: „Vollgas bis der Arzt kommt!“

Ist das Alkohol?

 

Montag, 27. September 2010

Neuseen-MTB-Cup am 26.09.2010

Der Wetterbericht sagte ja nichts Gutes voraus, gar eine Unwetterwarnung gab’s für Sachsen, aber dennoch fuhr ich des Morgens Richtung Leipzig, um mit den anderen Helden der Piste um die Wette zu fahren. Die ganze Nacht hatte es geregnet, den Tag davor und natürlich am Sonntag. Arschkalt war’s auch. Schon auf der Hinfahrt glänzte ich mit miserabler Durchschnittsgeschwindigkeit wegen der vielen Umleitungen – ein Vorgeschmack aufs Rennen.
Sogleich traf ich den Fahrer des schwarzen Polos von letzter Woche aus Eierstock, auch André Meyer genannt. Er wollte mich überreden, das Rennen zu boykottieren, da sich sehr viele Schlammlöcher auf der Strecke befinden sollten. Ich dachte, er verscheißert mich, doch er meinte es ernst und sollte sogar noch untertreiben … Bereits in der 1. Runde gab es reichlich Schlamm, in der 2. Runde kam dann noch Schlamm dazu und in der dritten Runde gar Schlamm. Mehr Runden brachten ich bzw. mein Rad nicht zustande. Man wurde das Gefühl nicht los, dass die Strecke nicht um den See herum, sondern mitten hindurch ging. Aber der Reihe nach.
Am Start der 92 km standen ca. 20 Bekloppte bereits knöcheltief in der Gülle, der Rest war bei der Elite-DM oder daheim am Kamin bei der Liebsten. Schon nach 50 m waren meine Füße komplett nass. Anschließend rollten wir kurz über Asphalt, bevor der Spaß losging. Wer gedacht hätte, es sei doch nur lockerer Schotter und Asphalt wie im letzten Jahr und sich z. B. einen Conti Race King montierte, der zog den Zonk. Es reihte sich in dem schweren, zähen Schotter zunächst eine tiefe Pfütze an die nächste, bevor es in die Pampa bzw. Pampe ging. Bereits in der ersten Schlammpassage konnte ich mich absetzen, ohne ansatzweise am Gas zu drehen. Merkwürdig. Nur Ronald „Roland“ Kunz fuhr nach der Passage wieder ran und sagte mir, dass wir bereits ein Loch gerissen hätten. Ich erklärte ihn zunächst für unzurechnungsfähig, doch dann drehte ich mich um und siehe da, er hatte Recht. Also fuhren wir zu zweit weiter und setzten uns Meter für Meter ab. Nach einer halben Runde gab’s dann Merkwürdigkeiten am rechten Pedal, als hätte sich mein Überschuh verheddert; meinen Fuß zog es immer mal wieder beinahe um die Achse herum und ich hatte das Gefühl, gegen den Wind zu fahren. Ich kam nicht mehr so recht vorwärts, was ich aber erst mal nicht weiter beachtete.
Nach einer Runde hatten wir ca. 90 s auf die Verfolger herausgefahren. Anfang der 2. Runde war dann allerdings der Spaß vorbei und das rechte Pedal völlig fest; meinen Fuß zog es immer mit um die Achse, so dass ich des Öfteren ausklicken musste, damit ich mir denselben nicht zerbrösele. Auch die Bremse existierte nicht mehr. Ich griff ins Leere, was bei dem Morast aber nicht so schlimm war, da man sofort stand, wenn man die Beine hochnahm. Und weil’s so schön war, machte nach 1,5 Runden auch das linke Pedal Feierabend; es drehte sich nichts mehr, und die Reibung war gigantisch. Dennoch versuchte ich krampfhaft, Rolands Hinterrad zu halten. So fuhren wir beide an einem Zeitgenossen vorbei, der auf der Piste lag und sich sein Bein gebrochen hatte, worauf kurz danach unser Roland bis zum Piephahn schön in einem optimistisch angesteuerten Schlammloch verschwand und vom Rad abging. Mit Mühe und Not brachte ich die 2. Runde zu Ende, in der am Ende auch meine Federgabel ihren Dienst quittierte. Diagnose: Schlammfraß.
Kurz nach Beginn der 3. Runde musste ich schweren Herzens Roland ziehen lassen; ich hatte keine Kraft mehr, die Pedale mit dem Fuß zu drehen. Außerdem blockierte inzwischen hin und wieder meine Lenkung. Diagnose: Schlammfraß. Die Ahead-Set-Kappe ist mir auch noch zerbrochen, meine Vorderradnabe drehte völlig frei und die Kurbel nur widerwillig. Ich musste sogar absteigen. Schande über mich. Ich habe dann an der Verpflegungsstelle nach ein paar neuen Pedalen gefragt, doch leider waren gerade keine verfügbar. Dort wurde ich dann auch von unseren Verfolgern überholt, auf die wir mittlerweile einen recht beachtlichen Vorsprung herausgefahren hatten. Nach der 3. Runde war das Rennen leider für mich gelaufen. Mein zweites DNF nach Burgstädt. Ein Sch…jahr eben. Völlig durchgefroren, versuchte ich anschließend, mit dem Reserveschlüssel (ohne Fernbedienung) mein Kfz zu öffnen. Das klappte erst nach einer Weile. Ich zitterte wie eine rasierte Perserkatze im ostsibirischen Gulag und erntete schon fragende Blicke. Hinzu kam noch, dass ich unter dem Schlamm kaum zu erkennen und bestens getarnt war. Schnell sprintete ich zur abwechselnd mal heißen, mal kalten Dusche, um mich schnellstens wieder aufzuheizen, was halbwegs klappte. Dennoch würde es mich nicht wundern, hier etwas Schnupfentechnisches davongetragen zu haben. Ich versuchte dann vergebens, meine beiden BELANTIS-Tageskarten billig unters Volk zu bringen, denn bei dem Sauwetter wollte keiner Karussell oder Achterbahn fahren. Ach ja, unseren Onkel Hans grüßte ich auch noch schön. Er ging gerade begleitet von Flüchen die letzte Runde an. Seine Augenringe aufgrund des Schlamms waren grandios; er sah aus wie Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys. Zu guter Letzt habe ich dann noch schön 3 EUR Parkgebühr gelöhnt und bin ohne klemmendes (Gas)-Pedal Richtung Chemnitz gedüst. Inzwischen waren auch Roland, der Polofahrer und Danny Dittmann in dieser Reihenfolge im Ziel der 92 km angekommen. Meinen Glückwunsch!
Daheim hatte ich nun das Vergnügen, die völlig verdreckte Wäsche zu waschen. Mit einer Überdosis von 125 ml flüssigem Feinwaschmittel Coral Optimal Color, einem speziellen auf meiner Siemens S14-75 wählbaren Anti-Schlamm-Programm mit Textilien-schonender Trommel, mit nachprogrammiertem Vorspülen und ebenfalls nachprogrammiertem Extraspülgang und natürlich auch gewählter ECO-Funktion, schaffte es Tante Siemens bei 40°C und 1200 Touren in 3:18 Stunden tatsächlich, so gut wie alle Schlammspuren zu entfernen. Gigantisch. Das Teil ist jeden seiner Euros wert, und ich bin - bis aufs Kochen - der geborene Hausmann.
Das Fazit kann ich mir eigentlich sparen, denn die Kosten, die auf mich zukommen, um das Rad wieder flott zu bekommen, dürften bei einigen hundert Euros liegen. Und wieder fehlen mir hier die 100 EUR, die mein Feind Markus Werner mir last week weggeschnappt hat. Da wäre die (trockene) DM trotz Alleinfahrt deutlich billiger gewesen. Aber danach ist man bekanntermaßen immer schlauer. Jedenfalls bin ich noch nie so ein Schlammrennen gefahren, selbst Geyer und Seiffen kommen nicht ansatzweise ran.
Dann will ich nur hoffen, dass das 127-Kilo-Schwein, welches sich am Vortag mein Carbon-Vorderrad für ein Straßenrennen auslieh, weil es das eigene zerstört hatte, wieder heil zurückbringt, und dass mein Rad bis zum ABM wieder fahrtüchtig ist. Haut rein, ihr Jungs vom BIKER & BOARDER, ihr schafft das!
Besten Dank mal wieder an die ausharrende Heike Renner für die perfekte Verbottelung. Die ersten Bilder gibt’s hier, weitere von Schlangenfrau Kristin von den Fastlern hier. Danke! Dann bis zum ABM!


Montag, 20. September 2010

Drei-Talsperren-Marathon am 18.09.2010

Mein neuer Feind nach Rico Lasseck, den ich hiermit begnadige, heißt Markus Werner. Er riss ein großes Loch in mein Budget. Wie es dazu kam, guckst du hier!
Wieder ne bescheidene Nacht mit völlig sinnfreien Träumen zu Ende gebracht, musste ich zum Drei-Talsperren-Marathon in Eierstock antreten – die 100-km-Runde versteht sich. Dort hatte ich vor, den dritten Rang im WEB-Cup auf Biegen und Brechen zu verteidigen, und zwar gegen Bastian Wauschkuhn, der trotz Überschreitung der Karenzzeit in der Vorwoche starten durfte, und gegen diesen Markus Werner. Ich war zwar pünktlich vorhanden, und das trotz Umleitung durch Strongstone und eines schwarzen Polos TDI mit Chemnitzer Kennzeichen vor mir, aber die ausgedehnte Suche nach meinem Streckensupport (neudeutsch: Verbottler) zog sich dann doch etwas in die Länge. Als ich sie gefunden hatte, war es halb Zehn, 15 min später sollte das Rennen starten. Schnell noch vernünftig angezogen und gegessen, die Gels verstaut und „warmgefahren“, ging’s auch schon los. Und wieder schön alle Legenden des westerzgebirgischen Radspochts versammelt.
Mit einem beherzten Antritt gleich nach dem Start setzte ich mich angepeitscht durch abertausende Zuschauer ca. 150 m lang an der Spitze des Feldes gekonnt für die Fotografen in Szene. Im Gelände übernahm Torsten Mützlitz das Zepter und gab ordentlich Gas, dem nur sieben weitere Fahrer folgen konnten. Zu acht düsten wir nach wenigen Kilometern auch die erste Abfahrt nach Carlsfeld hinunter. Im darauffolgenden Asphaltanstieg hatte ich dann aber Mühe, das Tempo der jungen Wilden zu halten, das wurde auch auf dem Flachstück, auf dem es immer den ollen Schleim gibt, und den anschließenden Waldautobahnen keinen Deut besser. Trotz solidem Puls klebte ich förmlich fest. Dann mal eben das Hinterrad getestet und siehe da, ich hatte nicht mehr allzu viel Luft drin, und das nach nur 10 km. Cheise. Mit der wenigen Luft ging es dann den Col de Auers hoch, auf dem sich Mark Us ungestört die Bergwertung holte. In der darauffolgenden Abfahrt musste ich, um die Gruppe zu halten, hohes Risiko gehen. Laut des Waldmeisters Angaben drohte mein Reifen, sich von der Felge zu verabschieden - bei 60 bis 70 km/h nicht so prickelnd. Im Tal auf den Asphalt- und Schotterpisten musste ich kämpfen, die Gruppe zu halten, obwohl nicht zu schnell gefahren wurde. Ich fuhr ständig am Ende des Feldes, was Mark Us veranlasste, mir zu erklären, doch auch mal in die Führung zu gehen - mit Fast-Platten eine feine Sache. Nun ja, Mordgedanken machten sich hier zum ersten Mal breit.
Zum zweiten Mal den Auersberg von der anderen, viel steileren Seite hoch habe ich mir ne schöne Laktatspülung verpasst, um einigermaßen das Hinterrad meines Vordermannes zu halten. Auf dem Hügel angekommen, musste ich aber vom Rad. Die Luft war fast raus; ich pumpte mit zittrigen Händen und beschlagener Brille mit einer Kartusche das Kohlendioxid nicht komplett in den Reifen, sondern auch in die Atmosphäre (Treibhauseffekt) und nahm nach einer gefühlten Ewigkeit die Verfolgung mit einem nun besser fahrbaren Hinterrad wieder auf. Erneut ging ich hohes Risiko, denn es waren Unmengen an Kurzrundlern unterwegs, die natürlich Ideallinie fuhren. Es hätte ein paar Mal fast gescherbelt. Ich gab Gas, was das Zeug hielt und kam tatsächlich wieder näher, aber leider nicht ran. Bergab und auf den langen Geraden war ich mit 42 Zähnen vorn und 11 hinten leider viel zu oft am Drehzahlbegrenzer – ein Königreich für ein größeres Kettenblatt. Unterwegs holte ich Torsten Mützlitz ein, der ebenfalls Platten hatte und nachpumpte. Nach ein paar Kilometern fuhr er kurz nach Beginn der dritten Runde wieder auf mich auf, so dass wir zu zweit die Verfolgung aufnahmen. Nicht viel später erreichten wir am Ende eines steilen Schotteranstieges Lars Strehle, den Straßenfahrer. Nun zu dritt übernahm Torsten zusammen mit mir die Führung, bevor sich Torsten aufgrund eines neuen Plattfußes leider wieder ausklinken musste. In meinem Hinterrad war die Luft inzwischen auch wieder bedenklich knapp. Die Milch im Reifen dichtete leider das Loch nicht ab. Ein erneutes Nachpumpen hätte nicht viel Sinn gemacht, sondern nur Zeit gekostet. Außerdem war ich völlig breit, denn die Verfolgung hatte ordentlich Körner gekostet – zuviel für den Dönerverkäufer. Mit gerade mal 160 Schlägen auf der Uhr und nachgemessenen 600 mbar im Reifen war der Drops gelutscht. Dennoch verrichtete ich die Führungsarbeit und versuchte, die Lücke auf die eben in der Ferne gesichteten Fahrer Dr. O und Wauschi zu verringern: Fehlanzeige. Es ging nichts mehr. Güdö und Reifen so gut wie platt. Zu zweit quälten wir uns über nicht enden wollende Asphalt- und Schotterwege und kämpften uns noch teilweise mit Krämpfen die letzten giftigen Anstiege wie bspw. den Col de Wauwau (Hundshübel) und zu guter Letzt den Zielhang hoch. Lars überließ mir fairerweise wegen meiner geleisteten Führungsarbeit den Vortritt im Ziel, so dass ich Sechster wurde. Es ging ja noch um die Gesamtwertung im WEB-Cup. Bereits während des Rennens begann ich zu rechnen, welche Konstellationen eintreten müssen, damit ich den 3. Rang behalte. Alles für’n Arsch, denn ein gewisser Herr Werner musste ja unbedingt Zweiter hinter dem erkälteten Flaschenklau werden und damit zehn Punkte Vorsprung auf mich rausfahren. Für Wauschi hätte es sogar noch gereicht, da er Fünfter wurde. Damit entgingen mir ein schöner Pokal sowie 100 EUR Taschengeld, die ich eigentlich in ein Drei-Monats-Abbo von Beate-Uhse.TV investieren wollte. Aber Dank Mark Us muss ich bis Ende des Jahres auf diese Art der Unterhaltung verzichten. Wenigstens durfte ich nach einer höchstens 5 cm kalten Dusche in den überfüllten Katakomben des Clubhauses anschließend bei der Siegerehrung und mit der Erlaubnis des Waldmeisters(!) ein wenig an der knuffigen Susann herumknuddeln. Und ich griff eine kleine Tüte Gummibärchen der Marke Trolli ab. Beide Ereignisse retteten dann doch noch etwas den Tag.
Besten Dank an dieser Stelle an meine beiden Verbottler Herrn Renner sen. und an Vereinskollege Frank Pieper sowie an Verbottlungsorganisator Onkel Hans. Es hat alles perfekt funktioniert! Die Pics lieferte wie fast immer der Bilderservice vom Team Fast.
Nun denn, bis nächste Woche irgendwo.

Montag, 13. September 2010

Greifenstein-Bike-Marathon am 12.09.2010

Über drei Wochen hatte ich mich in Ermangelung einer 9-V-Batterie nicht wiegen können. Am Tag vor dem Rennen organisierte ich mir endlich eine und siehe da, ich war regelrecht fett. Deswegen verzichtete ich am Vorabend auf eine ausgedehnte ETW-Orgie oder wie letztens vier Klöße und beließ es bei einer eher armseligen Ration, um zu vermeiden, dass mir die Nahrung einen Tag später wieder durch den Kopf ging.
Nach einer miesen Nacht wurde ich am Wettkampftag in Geyer bei schönstem Wetter und einem basslastigen Jürgen-Drews-Medley empfangen. Erinnerungen an „Die bunte Kuh“ letzte Woche wurden wieder geweckt. Es gab ausnahmsweise keinen Regen und es war relativ mild – Flaschenklauwetter. Letzteren traf ich auch sogleich; er erwartete mich schon und händigte mir zu meiner Verblüffung tatsächlich eine Trinkflasche aus, die er beim VBM durch einen Streckenposten gereicht bekam. Und Wasser war auch noch drin. Ich hatte die Flasche 2009 irgendwo verbummelt und nun war sie wieder beim Herrchen. Es geht also auch andersherum – von Sebastian an Güdö. Besten Dank!
Am Start standen 30 Fahrer, was einer Steigerung von 375% zur Vorwoche gleichkam, darunter die üblichen Verdächtigen wie Sebastian Stark und Bastian Wauschkuhn. Ich wollte mindestens Dritter werden, da Herr Stark in der jetzigen Überform unantastbar und Wauschi ein übelster Drücker auf den langen Kanten ist, der mir schon des Öfteren große Zeitabstände eingeschenkt hat.
Es ging schließlich human los, dennoch reichte es, um uns zu dritt abzusetzen. In der ersten Abfahrt zu den Schanzen verlor ich gleich mal meine einzige Trinkflasche – nicht zum letzten Mal für heute. In dem nach rechts abfälligen Schlammstück nach dem Holzfliegenpilz durfte ich bergab und bergauf sogar ein paar Führungsmeter leisten – vielen Dank an den Flaschenklau, dass er das überhaupt zuließ. Zu den Greifensteinen hoch wurde es ihm aber zu langsam und er ging vom Rekompensations- in den Grundlagenbereich über. Wauschi musste etwas reißen lassen, ich blieb mehr schlecht als recht dran. Das zog sich über eine halbe Runde hin, dass Sebastian ca. 20 bis 30 s vor mir herfuhr. Im Wald auf den Drückerpassagen kam ich etwas näher, doch das bemerkte er anscheinend und ging nun vom Grundlagen- in den Entwicklungsbereich über. Zu schnell für mich, andernfalls wäre ich ins Koma gefahren. Nach ein paar weiteren deprimierenden Kilometern sagte mir ein Opa den Zwischenstand durch: Ich lag nun plötzlich auf Platz 4 mit 30 s Rückstand zum Dritten. Scheinbar haben mich zwei Biker in einem der vielen Erz-Stollen unter der Erde überholt und traten vor mir wieder zu Tage. Bedingt durch die Wurzelpassagen und die Durchfahrt durch ein Loch, was fürchterlich nach Scheiße roch, verlor ich nun dummerweise richtig den Anschluss – aus dem Auge, aus dem Sinn. Da wir als erste auf die Strecke gingen, durften wir kurz vor Rundenende durch frisch angerichtete Kuhfladen fahren – ein Genuss in Grün, wenn dir das Zeug an die Kauleiste spritzt. Sebastian kam mit ca. 2 min Vorsprung zur Rundendurchfahrt, kurz hinter mir der Wauschi. An dieser Stelle wurden wir fleißig von den 68- und 36-km-Bolzern wie Dr. O, Roland, Ronny Riedel und einer nervtötenden Vuvuzela angefeuert.
In der Abfahrt zu den Schanzen verlor ich dann zum zweiten Mal meine Flasche, die mir der verletzte Edelhelfer Onkel Hans zuvor reichte. Doch da dort noch mehrere Flaschen herumlagen, griff ich mir halt mit Hilfe eines Streckenpostens eine neue und gut war’s. Die zweite Runde verlief nicht mehr so optimal; meine Sorge war, dass Wauschi, die nimmermüde Diesellok, von hinten auffuhr und mich das Fürchten lehrte. Doch noch war’s nicht so weit. Zu meiner Überraschung stand dann bei der Querung des Versorgungspostens Richtung Ana Mare meine Modder und feuerte mich an. Mein Vadder war diesmal auch da und machte Fotos – teilweise von völlig fremden Fahrern, weil er mich nicht erkannte bzw. verwechselte.
Immer an der Schwelle fahrend, verlor ich weitere Minuten auf den Übermenschen da vorne, machte aber gleichzeitig Boden gut auf Wauschi. Onkel Hans übergab mir wieder meine obligatorische Flasche, so dass ich in die zweite Rundenhälfte einbog. Wauschi ging noch mal in dem Schlammloch vor der Jugendherberge tauchen und ich fuhr um ein Haar einer Oma den 4-beinigen Krückstock weg (wie die Oma am Anfang in „Der Schuh des Manitu“), als diese genau an der Einmündung links in den Wiesentrail kurz vorm Fernsehturm abparkte. Oma, das war ein Rennen und keine Fahrrad-Tombola! Hier gibt’s nichts Geschnetzeltes, sondern Gemetzeltes! Zur Rundendurchfahrt rammte ich dann noch einen Opa, dem vermutlich das räumliche Sehen abhanden gekommen war und der mitten im Weg stand.
In der dritten Runde hielt ich bergab zur Abwechslung mal meine Flasche fest, bergauf dagegen wurde es langsam zäh, dennoch konnte ich zumeist das große Blatt drücken und versuchte, den Puls oben zu halten, auch wenn die Watt-Zahlen langsam, aber sicher in den Keller gingen. Zu allem Übel lockerte sich hier meine Kurbel, die nun im Tretlager hin und her wanderte. Außerdem ging irgendwo meine Conti-Satteltasche (Inhalt: grüner Schlauch, CO2–Kartusche und zwei Reifenheber) verloren, was bedeutete, dass ich mir keinen Platten einfangen durfte. Bei der Querung am Ana Mare gab’s dann die dringend benötigte Cola bzw. die von Andre Meyer, der eine halbe Runde zuvor meine griff, der Schelm. Doch aufgrund meiner Flaschenverluste war sonst nix mehr da. Cheise, das könnte eng werden – und wurde es. Bereits an der JH war die Cola alle und die ersten Krämpfe kündigten sich an. Zum Glück fand ich einen netten Zeitgenossen mit defektem Rad (rote Startnummer 21), der mir auf Anfrage seine fast volle Flasche überließ. Ich wollte sie ihm zurückgeben, doch im Ziel verfehlten wir uns. Kurz vorher grüßte ich in der Schlammpassage schön des Waldmeisters Modder, Frau Heinke (3. AK Seniorinnen III 36 km), und weiter ging’s. An der Verpflegung im Wald tankte ich noch mal ordentlich auf, so dass die Krämpfe Geschichte waren. Als mir kurz darauf unser Wauschi auf seiner Streckenhälfte entgegen kam, war ich mir ziemlich sicher, auch mit einem Platten meine Position halten zu können, wenn ich noch meine Satteltasche hätte. Es wurde etwas entspannter, doch gebummelt wurde nicht.
In der Zwischenzeit hatte Sebastian Stark sicher schon geduscht, da er bereits lange im Ziel war. Schon gewaltig, was er wieder abzog. In einem Wimpernschlagfinale kam ich nur Bruchteile von Stunden hinter ihm im Ziel an und lag mit knapp 16 min Rückstand gerade noch so innerhalb der Karenzzeit, die mich befähigt, auch beim Drei-Talsperren-Marathon zu starten. Wauschi kam 4,5 min behind me ins Ziel. Sein Start beim DTM wird nun am grünen Tisch zu entscheiden sein. Nun gut, die Form ist noch nicht da, wo ich sie gern hätte, aber noch ist Zeit. Hintenraus ging mir etwas die Kraft aus. Da muss ich noch ne Schippe drauflegen oder doch wieder vier Klöße essen. Aber vielleicht sollte man sich auch nicht am Flaschenklau messen, sondern an den Zeiten der anderen Normalsterblichen. Zumindest war meine 68-km-Durchgangszeit bei einem für 100 km angeschlagenen Tempo in Solofahrt bei 2:37:05 Std. einigermaßen solide.
Anschließend schön 30 min ausgerollt und geduscht, aber diesmal leider ohne gemischte Rudelbildung, tanzten wir alle zur pünktlichen Siegerehrung an. Der Flaschenklau vertat sich noch etwas mit der Lokalität und meinte, soeben in Seiffen gewonnen zu haben. Auch an ihm ging der Marathon entgegen aller Meinungen doch nicht ganz spurlos vorbei – gut zu wissen. Die Preise waren solide, wenn auch leider nicht in meiner Zwergengröße S vorrätig. Neben einem gut dotierten Gutschein suchte ich mir noch eine warme Freizeitjacke aus in der Hoffnung, sie gleich an Ronald "Roland" Kunz verscherbeln zu können, doch ihm reichte die Jacke, die ich ihm in der Vorwoche verkaufte, voll aus. Schade.
Der GBM 2010 ist Geschichte und war wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, auch wenn mein Hintern was anderes meint. Vielen Dank wie immer an dieser Stelle für mindestens ein Familienmitglied der Sippe Renner – diesmal an Onkel Hans für die perfekt inszenierten Trinkflaschenwechsel und Daumen hoch, dass die Verletzung in Kürze auskuriert ist. Für die Bilder verantwortlich: mein Vadder sowie the Snakewoman Kristin vom Team Fast-Zweirad-Haus. Danke!
Wir sehen uns next week beim DTM und, lieber Sebastian Stark, sei bitte gnädig und nimm Rücksicht auf die älteren Fahrer im Feld wie Robodoc, Roland, Wauschi und mich! Da sich ja Michael Schuchardt angekündigt hat, wird es für uns alte Herren, egal, wie's läuft, schon deprimierend genug. Ach ja, wer meine Satteltasche gefunden hat, der möge sie mir bitte, bitte mitbringen. Es grüßt der Güdö.

Samstag, 11. September 2010

Brutaler Bike-Diebstahl bei Kumpel Marcel Seidel - Bitte um Mithilfe!

Anbei ohne Vorrede die Hilferufe von Marcel ...

Wie Ihr bestimmt schon gehört habt, wurde am 05.09. in der Nacht zum 06.09. meine Autoheckscheibe zerschlagen und mein Rad entwendet. Haltet Ohren und Augen offen. Stein-Carbonrahmen mit meinem Namen, weiße Sid Team, XTR kompl., weißer WCS Vorbau und Lenker, blaue Tune Sattelstütze, beiger Sattel, roter Putzring im vorderen Laufrad, rote Nippel im hinteren DT Laufrad. Besten Dank! Marcel Seidel.

So, wenn Ihr was seht, findet, hört usw., bitte direkt hier als Kommentar oder über Kontakt direkt bei Marcel melden! Danke und Gruß. Der Guido.

Montag, 6. September 2010

1. Börnergrund-Marathon am 05.09.2010

Eben noch beim VBM verstümmelt, heute schon wieder auf der Showbühne: der Güdö. Ein Rennen vor der Haustür sollte es werden, genauer gesagt in Frankenmountain beim 1. Börnergrund-Marathon. Zur Wahl standen zwei oder vier Runden je 16 km Länge. Natürlich entschied ich mich für die 64 km. Da ich keinen blassen Schimmer hatte, wo genau das Rennen stattfindet, kontaktierte ich vorher den allwissenden Rico Lasseck, der mir prompt Anweisungen gab, wie das Startgelände zu finden sei: „… Auf der rechten Seite ist ein kleines Autohaus und wenn Du Glück hast, findest Du ne tote Katze - die ist mir mal vor drei Jahren ins RR-Vorderrad reingelaufen :-)))) Das Bergchen fährst Du einfach hoch - oben auf der Kuppe bist Du dann im OT Altenhain - da biegst Du einfach rechts ab und folgst der schlechten Asphaltstraße - nach ca. 1 km stinkt es mörderisch nach Aas - dort biste dann richtig :-) ...“ Er sollte Recht behalten.
Der Veranstalter hatte sich richtig ins Zeug gelegt, was Sponsoren- und Imbissbuden anging. Sogar eine Gulaschkanone fristete ihr Dasein im Startgelände, und zwar direkt neben den beiden Dixiklos. Mahlzeit!
Später am Start konnte man aufgrund der enormen Menge an Teilnehmern auf der 64-Kilometer-Runde das Ende des Starterfeldes nicht mehr einsehen, fürchterliches Gedränge und Geschiebe - bei insgesamt acht(!) Langdistanzfahrern kein Wunder, davon allerdings vier Siegfahrer in meiner AK mit Robodoc, Ronald Kunz, Danny Dittmann und mir. Ich nahm mir also vor, unter die besten acht Fahrer zu kommen – kein leichtes Unterfangen. Der Moderator wies uns mit etwas - sagen wir mal – junggesellenabschiedsgehandicapter Stimme recht amüsant darauf hin, dass die Runde schlammig sei und wir zwingend die StVO einzuhalten hatten. Letzteres war wörtlich zu nehmen.
Etwas verspätet ging’s auch schon los. Gleich im ersten Downhill machte es vor mir zisch; bei Robodoc schlug die Defekthexe zu. Er fuhr sogleich zurück und wechselte das Hinterrad gegen sein zweites Laufrad aus, so dass er mit deutlichem Zeitverlust weiterfahren konnte. Ronald, Danny und ich fuhren indes weiter, wobei Ronald meistens vorn fuhr, da er die Strecke kannte, ja er bat sogar darum, hinter ihm zu bleiben. Sehr fair. Ohne Ronald wären wir vermutlich irgendwo in Flöha rausgekommen, da die Streckenmarkierungen bei dem Tempo nicht immer sichtbar waren bzw. nicht überall Streckenposten zur Verfügung standen. So blieb es bei nur einem kleinen Umweg.
Die Strecke ähnelte sehr stark dem Adelsberg-Bike-Marathon. Es gab einen langen Schotteranstieg, kurze giftige Gegenanstiege und Downhills, Wurzel- und Schlammpassagen, Singletrails, Plattenwege und auch tierische Asphaltrampen berauf und bergab – von allem etwas. Eine sehr schöne Runde, sehr rhythmisch zu fahren und mit 350 Hm nicht allzu leicht. Dennoch konnte ich bis auf einen kleinen, kurzen Schotteranstieg alles mit dem Blatt drücken – den vier Klößen vom Vorabend sei Dank. Jedenfalls schlug unser Ronald gutes Tempo an, das wir mitgingen. Auch ich beteiligte mich auf den Asphaltstücken an der Führungsarbeit, was mir in einer 75-km/h-Abfahrt fasst zum Verhängnis wurde. Ich griff etwas zu spät vor einem Stoppschild in die Bremse und kam mit Mühe und Not zum Stehen (Stichwort: StVO). Danny meinte anschließend, es würde verbrannt riechen. Ja, korrekt, das waren meine Bremsbelege. Ein Auto kam glücklicherweise nicht.
Zu Beginn der zweiten Runde ging Danny in einer Kuhwiese unsanft vom Rad ab, als er hinter mir in einer Spurrinne hängenblieb. Er drückte sich aber wieder heran, fragte uns, ob er nach Scheiße rieche, was wir verneinten. Ronald rammte noch um ein Haar zwei Pilzdiebe, die im tiefen, dichten Fichtendickicht einfach nicht zu sehen waren. Wir konnten aber zu dritt und vor allem gesund die zweite Runde beenden.
In der dritten Runde überraschte uns in einer Ortsdurchfahrt die Feuerwehr, welche die ganze Straße für sich beanspruchte. Wir drängelten uns geschickt vorbei und gingen den langen Schotteranstieg an. Diesmal fuhr ich den Hügel von vorne, als ich nach ein paar hundert Metern merkte, dass meine beiden Begleiter leichte Probleme hatten zu folgen. Es tat sich eine kleine Lücke auf. Ich hatte nicht vor zu attackieren, aber die Chance bot sich nun. Ich drückte kurz drauf und konnte die Lücke sukzessive vergrößern. In Windeseile bolzte ich die beiden Asphaltrampen hoch und konnte den Vorsprung zu Beginn der vierten Runde immer weiter ausbauen.
Die vierte Runde hielt auf der Dittmannschen Gedächtniswiese wieder eine Überraschung bereit. Zwei Pulloverschweine nahmen rechter Hand bedrohlich Anlauf, als wollten sie meinen Weg kreuzen. „Das kann eng werden“, dachte ich mir, und es wurde eng, sehr eng. Die zwei Teile galoppierten mit Vollgas einen Meter vor meinem Vorderrad über den Weg; ein Einschlag mit den knuffigen Säugetieren blieb mir glücklicherweise erspart. Kurz darauf spielten dann ein paar halbwüchsige Gören Seilhüpfen mitten auf der Piste. Alle wichen sie dem Aßmann aus, außer einer, die legte es drauf an. Sie blieb absichtlich stehen. Das Spiel hieß jetzt: „Wer hier zuerst ausweicht, ist ne feige Sau.“ Drei Sekunden später war ich ein feiges weibliches Borstentier. Das war’s dann mit den Überraschungen und ich konnte die vierte Runde kontrolliert zu Ende bringen. Danny wurde Zweiter vor Ronald Kunz und dem Robodoc, der noch mal alles versuchte ranzukommen.
Die Siegerehrung zog sich etwas hin, so dass der hiesige DJ zur Höchstform auflaufen konnte. Nach „Beat it“ von M. J. kam das Lied mit der bunten Kuh, dessen Sinn man nur mit mindestens drei Doktortiteln in Agrarwissenschaft verstehen konnte: „Wie macht die bunte Kuh? Die bunte Kuh macht muh, und wenn du an die Hörner fasst, macht sie die Augen zu. Wie macht die bunte Kuh? Die bunte Kuh macht muh, denn wenn sie nicht gemolken wird, dann gibt sie keine Ruh.“ Ein Brüller.
Zur Siegerehrung wurden wir drei „emotionsgeladen“ aufs Podest gerufen. Der Abmann, Guido, dann der Dittmann, Danny und dann der Kunz, Roland. Abmann ist mal wieder was Neues und Ronald dürfte über Roland auch nicht so glücklich gewesen sein, liegen doch ca. 50 Jahre Evolution zwischen den beiden Namen. Die Preise waren gut. Für alle drei gab’s Pokale und vernünftige Sachpreise. Meinen verscherbelte ich inzwischen an Roland. Auch die Streckenverpflegung inkl. Powerbar-Gels(!) brauchte sich vor etablierteren Veranstaltungen keinesfalls zu verstecken.
Von den zwei gestarteten Masters ab 40 wurde Onkel Hans Dritter – ein weiterer Meilenstein nach der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie von 1905 und 1916. Nach Veto setzte man ihn dann aber auf Platz 1, nachdem man den Onkel ewig auf dem Podest ausstellte und vermutlich vergaß. Er stand und stand und stand …
Trotz der Schmankerl war’s ein gelungener Auftakt für das Rennen - mit Potential nach oben. Ich selbst muss noch ordentlich an meiner Form basteln, denn hätte Robodoc keinen Defekt gehabt, wäre es sicher lustig geworden. Und natürlich wieder mal vielen Dank an Heike Renner, meine Flaschenfee. Die tollen Bilder lieferten Kristin P., die Schlangenfrau vom Team F.A.S.T., sowie Familie Renner sen. Besten Dank! Einen Rüffel dagegen an Herrn Lasseck, dem der Schalk im Nacken saß, und der mich in voller Absicht kurz vorm Ziel falsch lotsen wollte. Das bedeutet Krieg!
See U @ GBM und melkt Eure Kühe!

Sonntag, 29. August 2010

Vogtland-Bike-Marathon am 28.08.2010

Der Wettergott meinte es diesmal nicht so gut mit uns BikerInnen; schon am Morgen regnete es kräftig in my hometown. Dennoch ging’s auf zum VBM, um 80 km zu bolzen und weiter an der Form zu feilen. Den ersten Adrenalinstoß gab’s schon auf der A72. Schön mit 225 km/h dahingegleitet und prompt von einem Stauende in einer Rechtskurve überrascht, weil sich zwei Kleinwagen gegenseitig abgeräumt hatten. Innerhalb von ca. 200 m zum Stehen zu kommen, erwies sich als recht sportlich, aber letztendlich machbar. Der Stau dauerte knapp 15 min, so dass ich wie gewohnt sehr spät dran war.
Die Anmeldung zog sich traditionsgemäß beim VBM ziemlich in die Länge. Das lag vermutlich daran, dass der Veranstalter die 80-km-Distanz aufgrund der Wetterverhältnisse auf 40 km reduzierte. So durfte die ganze Meute auf die kurze Runde, darunter die beinahe komplett versammelte Sachsenelite. Meine Laune war am Boden, denn ein Kurzstreckenspezialist bin ich nun wahrhaftig nicht.
Es ging wie erwartet von Anfang an ordentlich zur Sache. Über die ersten Wellen kam ich zu meiner Überraschung bestens mit und konnte mich mit einer Gruppe bestehend aus allen Favoriten absetzen. Dummerweise passierte mir in dieser Phase ein folgenschweres Malheur, als mein rechtes Knie mit voller Wucht gegen meinen rechten Schalthebel knallte. Das bekam ich am ersten nennenswerten Berg zu spüren, da es ordentlich unter der Kniescheibe stach. Als ich nach unten schaute, sah ich nur ein blutüberströmtes Knie. Grandios. Mal wieder selbst verstümmelt. Von nun an war der Spaß vorbei und ich nur noch auf „drei Töppen“ unterwegs. Gleich darauf folgte eine Abfahrt, die ziemliches Geschick von den Heizern erforderte. Ich befand mich leider am Ende der Gruppe und musste mit ansehen, wie dem einen oder anderen Fahrer die Strecke ausging. Das sah teilweise ziemlich russisch aus, was Marcel, Rumen und der Flaschenklau da so veranstalteten – ein Tanz auf rohen Eiern. Natürlich kam es, wie es kommen musste, als Marcel die Bahnen des allmächtigen Flaschenklaus kreuzte, sich und auch Sebastian dabei abräumte. Letzterer stieg über den Lenker ab, Marcel zur Seite. Rumen donnerte beinahe in den Pulk rein und ich umkurvte das Menschenbündel. Dummerweise war nun der Kontakt zur Spitze erst mal dahin. Am Anstieg nach der Schanze wollte ich eigentlich das Loch wieder zufahren, doch das Knie sagte: „Nicht mit mir, du Depp!“ An diesem langgezogenen Berg musste ich so einige Fahrer wie Robodoc, den Riedelronny und auch Steffen Langer passieren lassen. Mit Mühe und Not konnte ich jedoch zusammen mit Ronny den Anschluss einigermaßen wiederherstellen. Am oberen Flachstück machte ich diesmal mit dem Kollegen Steffen Langer Dampf, so dass wir ein paar Kilometer später Ernst Schwarz ein- und überholen konnten. Steffen hatte hier leider Defekt, so dass ich allein weiterzog. Nun kam zu meiner Verblüffung Fahrer Bastian Wauschkuhn in Reichweite, doch sobald es bergauf ging, ging’s gleichermaßen bergab mit meiner Pace. Die Schmerzen wurden immer größer. An Wauschi kam ich nicht näher heran. Nun ja, nach einem eher unschönen Asphaltgeplänkel durch die Schönecker Innenstadt kam ich als enttäuschender Elfter hinter Wauschi im Ziel an. 80 km wären auf der Strecke durchaus fahrbar gewesen, allerdings nicht für meine Kniescheibe, die am Abend auf fast doppelte Größe anschwoll. Gewonnen wurde das Rennen von Sebastian Stark knapp vor Rumen Voigt und Herrn Ettlich. Zur Siegerehrung gab’s dann noch einen Tombola-Trostpreis für den Dönerverkäufer und die Erkenntnis, dass, wenn man zusammen mit dem Waldmeister, seiner Freundin Susann und Alexander Stark Körper an Körper unter einem zu kleinen Schirm steht, und meint, in den Hintern von Susann zu kneifen, es sich nicht unbedingt um denselben handeln muss. Es war Sascha Heinkes Gesäß, welches ich versehentlich streichelte, und er war darüber not very amused. "Vertan", sprach der Hahn, und stieg herab vom Schwan.
Ich wünsche mir für die kommenden Rennen etwas mehr Glück, was Knie, Ellenbogen, Hand, Hüfte, fremde Hintern usw. angeht und hoffe, gesund durch die Woche zu kommen. Bis dahin keine Stürze. Der Güdö.

Montag, 23. August 2010

Vier-Hübel-Tour am 22.08.2010

Endlich mal wieder ein Wettkampf bzw. ein Training unter Wettkampfbedingungen: die Vier-Hübel-Tour. Nach endlosen 6 Wochen mehr oder weniger verletzungsbedingter Pause wegen diverser Stürze, Rettungsstellenbesuchen und sonstiger Kränkeleien konnte ich endlich mal wieder Gas geben. Es lief besser als erwartet; vorgenommen hatte ich mir auf den 87 km und 2200 Hm eine Zeit um 3:30 Stunden, geworden sind es 3:25 Stunden. Das ist jetzt zwar nicht die Topp-Zeit, aber nur eine Minute hinter Kumpel Robodoc ins Ziel zu kommen, ist für den Wiedereinstieg so schlecht auch nicht.
Am Start standen bei besten Bedingungen mind. 600 MTB-Verrückte. Ich selbst war ziemlich eingekeilt und kam erst 15 s nach dem Startschuss weg. Das hieß, gleich am ersten Anstieg den dicken Gang stehen zu lassen und an die Spitze heranzufahren. Das klappte ganz gut, und so ging es mit ca. 10 Fahrern den Bearstone hinauf. In der Abfahrt ließen es Teamkollege Ronny Riedel und Ernst Schwarz ordentlich krachen und fuhren ca. 100 m Vorsprung heraus. Entgegen meiner Art fuhr ich die teils holprigen Abfahrten diesmal defensiv herunter, da ich einen Sturz auf den noch angeschlagenen Ellenbogen unbedingt vermeiden musste. Ferner sollten mir auch nicht wieder wie 2009 das Pedal abfallen oder mein Reifen über den Jordan gehen. Das klappte alles bestens; ich kam ohne Schmerzen oder Defekte durch, obwohl ich, was das Material angeht, heute mit den schlauchlosen Podium-Felgen und einem Netto-Bike-Gewicht von 7,9 kg etwas Risiko ging.
Die beiden Ausreißer wurden von uns beizeiten wieder gestellt, so dass 10 Mann den Col de Pöhl in Angriff nahmen. Hier erwischte es den Mit-Favoriten Ronny Riedel – er hatte seinen ersten von insgesamt vier(!) Platten. Den Berg hinauf wurde die Gruppe etwas dezimiert, da wir nicht bummelten. Ich glaube, dem Tempodiktat von Ernst Schwarz und Jens „Jebu“ Buder fielen zunächst ein bis zwei Fahrer zum Opfer, darunter leider auch Siegbert, mein Teamkollege. Mir ging’s gut; ich musste nicht ans Limit gehen. Auf der Abfahrt Richtung Col de Scheibe konnten Siegbert und Co. wieder zu uns aufschließen. Eine Schrecksekunde galt es zu überwinden, als eine männliche Graukappe ihren roten Nissan Qashqai auf einem Feldweg zurücksetzen musste, ohne zu schauen, ob denn da was kommt. Der Typ hätte mich um ein Haar abgeräumt.
Der Scheibenberg, der leichteste aller Hübel, wurde problemlos erklommen. Leider musste hier Siegbert endgültig abreißen lassen. Nun zu siebt unterwegs verfuhr ich mich in der Abfahrt vom Scheibenberg und staunte nicht schlecht, als ich vor einem Misthaufen und einem Bagger zum Stehen kam – ich war irgendwie in ein Privatgrundstück abgebogen. Die Meute hinter mir war schlauer und nahm den richtigen Weg. Ich setzte sofort zurück und konnte die Fahrer wieder einholen, die fairerweise nicht attackierten. Nun sollte der schwere Teil der Strecke kommen. Erst galt es, das Oberbecken zu erreichen, anschließend den Col de Fichtel. Zum Oberbecken hinauf machte Dr. O etwas mehr Druck. Er und die Fahrer Schwarz, Siegel und Aßmann hielten mit; zu Ronny „R2D2“ Dietz und Jebu tat sich eine kleine Lücke auf. Ich selbst hatte null Probleme, das Tempo zu halten. Sehr verdächtig. Am Oberbecken nahmen wir etwas raus, so dass die beiden XTerra-Athleten wieder heranfuhren. Schnell die Flaschen bei Udo Stein getauscht, stürzten wir hinab zum Ephraimhaus. Hier verloren wir R2D2 und Jebu. Den langen, endlosen Schotteranstieg, der nun vor uns stand, fuhr ich noch relativ entspannt komplett von vorn. Zu viert ging es dann die langen Asphaltgeraden entlang bis zum letzten Downhill. Der finale knapp 5 km lange Anstieg musste also die Entscheidung bringen. Robodoc machte gleich ernst und setzte sich an die Spitze; ich verpasste leider etwas den Zug, ging etwas später am erstaunlich gut aufgelegten Ernst Schwarz vorbei und versuchte, das Loch zu Robodoc zu kitten. Er kam nämlich nicht richtig weg. Doch leider fehlte mir nun doch etwas die Kraft, um mir richtig in die Fresse zu hauen. Dr. O fuhr immer in meiner Sichtweite, allerdings sah ich keine Chance, wieder heranzukommen. Das Loch wurde mal größer, mal wieder kleiner und am Ende wieder größer. Nun ja, noch zwei, drei Wettkämpfe, und dann sollte mein Punch auch wieder vorhanden sein. Er rollte schließlich als Erster über die Ziellinie, ich als Zweiter, Herr Schwarz als Dritter und Herr Siegel als Vierter mit jeweils einer Minute Abstand dazwischen.
Fazit: Die Formkurve zeigt nach oben, doch ich benötige noch ein paar Rennen, um wieder halbwegs konkurrenzfähig mit der Marathon-Weltelite um die abwesenden Fahrer Stark, Wauschkuhn, Heinke, Mützlitz, Scholz usw. zu werden. Die hätten mir heute zweistellige Minutenabstände eingeschenkt.
Ein ganz besonderer Dank geht an meinen Versorgungstrupp um Heike Renner (Col de Pöhl), Familie Renner sen. (Col de Scheibe), Udo Stein (Oberbecken) und last but not least, Teilnehmer Hans Renner, der das alles gefickt eingeschädelt hat. Es funktionierte alles perfekt, und ich habe jede Flasche gebraucht, die mir gereicht wurde. Es ist nicht üblich, dass man von seinem ehemaligen Team in so einer Art und Weise unterstützt wird, während man in anderen Teamfarben unterwegs ist.
Danke für die Pics an Fam. Renner und an Gerald vom Radteam Hartenstein.
Ich hoffe, bis zum Vogtland-Bike-Marathon noch etwas zu gesunden, um nicht umrundet zu werden. Bis demnächst. Der Güdö.

schmerzverzerrtes Gesicht, weil mir kurz vorher ein Zuschauer heftig auf den Rücken schlug ...

Zieldurchfahrt
Ausrollen

Donnerstag, 5. August 2010

Zwangspause

Es war einmal ein Mann. Dem passierten immer vor irgendwelchen Großveranstaltungen irgendwelche Missgeschicke. Dieser Mann hieß Güdö.
Mich hat’s mal wieder ordentlich abgedeckt. Eigentlich ein recht harmloser Sturz, wenn da nicht ein scharfkantiger Felsbrocken aus dem Boden geragt hätte, der eine Liason mit meinem linken Ellenbogen eingehen wollte. Ich konnte mich entscheiden zwischen dem Absturz nach rechts einen steilen Abhang hinunter oder dem vermeintlich sanften Aufprall nach links auf den Felsen. Ich entschied mich für links. Fünf Sekunden später hatte ich mal wieder ne sehr schmerzhafte Prellung, ne geschwollene Knochenhauteinblutung, ein paar tiefe, blutige Schnittwunden, aber laut Onkel Röntgen KEINEN Bruch, obwohl das erst sehr verdächtig danach aussah. Und gottlob kein Depp, der mir anschließend vor Wut auf den Kopf drischt. Anschließend ist der Bekloppte noch Intervalle gefahren. Was Adrenalin alles so ausschaltet: den Schmerz und das Hirn. Den Arm kann ich zurzeit max. 90° einbeugen und muss viele Dinge mit rechts bewältigen. Popeln mit links funktioniert nun auch wieder nicht und das Radeln ist erst mal passé, denn Wiegetritt und Downhill gehen ja so was von überhaupt nicht. Ob das bis zum Sonntag besser wird, darf bezweifelt werden. Und da hatte ich mir fest vorgenommen, Herrn Nicke zu umrunden. So ein Mist aber auch …

Sonntag, 1. August 2010

KBC- vs. EBM-Trauma

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir nach langer Zeit. Mensch, schon wieder ein Jahr rum und die alljährliche Frage vor dem EBM: Geht diesmal endlich alles gut? Die Antwort gibt’s hoffentlich nächste Woche. Während meine Kontrahenten fleißig bei vielen Großveranstaltungen von sich Reden gemacht haben, habe ich es ein wenig ruhiger angehen lassen (müssen). Nach dem bösen Erwachen beim KBC und bald vierwöchiger Rennabstinenz habe ich keine Ahnung, wo ich stehe. Ich habe zwar für meine Verhältnisse nicht schlecht trainiert, aber die Motivation wollte in den letzten Wochen beim Training nicht so recht aufkommen, zumal ich zwei, drei Mal um ein Haar von Graukappen über den Haufen gefahren worden wäre. Ich schraube deshalb die Erwartungen lieber etwas zurück. Vielleicht klappt’s ja, endlich mal defektfrei unter die Topp 20 der 100-km-Distanz zu fahren, mehr aber auch nicht. Und vielleicht findet sich ja noch ein netter Edelhelfer, dem ich meine Trinkflaschen in die Hände drücken könnte. Genießt die Zeit bis zum EBM. Man sieht sich hoffentlich in alter Frische. Der Güdö.

Montag, 12. Juli 2010

Kamm-Bike-Cross am 11.07.2010

So, eins vorweg: Es war ein gebrauchter Tag und wohl etwas zu heiß für mich. Und so wird es eher ein Bade- als ein Rennbericht. Aber der Reihe nach.
Schon am Morgen war es sehr warm in Chemnitz, die Klima-Automatik im KFZ erfüllte im Dauerbetrieb ihren Zweck und der Motor hatte etwas mehr zu tun, da ich mal wieder spät dran war und das Gaspedal etwas mehr Richtung Bodenblech drücken musste. Doch alles lief glatt, auch geblitzt wurde ich nicht - hoffentlich. Schnell die Startunterlagen geholt und die Getränke bei Heike Renner untergebracht, ging’s dann auch schon los. Schon am ersten Anstieg Puls 191 und Mühe, die Spitzengruppe zu halten. Da war wohl was nicht in Ordnung mit dem Aßmannschen Organismus. Die Pumpe lief weiter auf Volllast immer am Drehzahlbegrenzer. Ich hatte bergauf heute null Druck, als wäre ich zwei Monate kein Rad gefahren. So musste ich die Spitzengruppe zunächst fahren lassen, kämpfte mich auf den Flachstücken und den Downhillpassagen wieder heran, um letztendlich am nächsten Anstieg gänzlich reißen zu lassen. Fahrer wie Danny Dittmann oder Teamkollege Siegbert zogen locker an mir vorbei. So eine Gülle. Jedenfalls war die erste Runde eine Katastrophe. Die zweite Schleife war zumindest gefühlt etwas besser, da ich nach ca. der Hälfte ziemlich schnell auf Siegbert auffuhr und wir zusammen den zweiten Teil der Runde abspulten. Zu allem Unglück verlor ich meine Trinkflasche und lief kurz vor Ende der Runde trocken. Siegbert, der souverän die 46 km gewann, reichte mir noch seine Flasche, so dass ich nicht einbrach. Heike übergab mir dann zwei volle Flaschen, wobei eine davon beizeiten leer war. Der Durst war groß. Für die Motivation außerordentlich zuträglich: In der Wechselzone kam mir das Führungstrio um die Fahrer Heinke, Stark und Wauschkuhn mit ca. 7 min Vorsprung entgegen. Super. Mit dickem Hals fuhr ich weiter immer in der Angst, von hinten eingeholt zu werden. Ich bummelte zwar nicht, doch von brachialem Druck auf der Kurbel war ich weit entfernt. So tingelte ich bei sehr hohem Puls auch die dritte Runde ab und kam mit knapp 12(!) Minuten Rückstand auf Sieger Sascha ins Ziel. Ich hatte weder Defekte noch irgendwelche Stürze, noch sonst irgendwas. Unfassbar und beschämend. Das muss ich erst mal verarbeiten. Im Ziel war mir dann noch schlecht, so dass ich erst mal Schatten suchen musste. Getrunken habe ich dort ca. zwei Liter. Das letzte Mal, dass ich so zu Fuß ging, war 2006 beim Marathon in Mertendorf. Hitze ähnlich und Endspiel Fußball-WM. Welch Parallelen. Na ja, schnell abhaken und vergessen.
Wenigstens war es anschließend im Freibad ganz witzig. Zusammen mit dem Waldmeister und seiner Freundin Susann, Sebastian Stark und Bastian Wauschkuhn ging es dann ab zum Planschen, Wauschi und Starki mangels Badehose in Schlüpfern. Da wir Vier hin und wieder auch bei Sonnenschein trainieren und eigentlich so gut wie nie in der Sonne liegen, sahen wir etwas scheiße aus. Weißer Körperkern mit dunkelbraunen Strapsen. Den Vogel schoss aber Wauschi ab, dessen Rumpf jahrelang keine Sonne gesehen zu haben schien, seine Extremitäten dafür täglich. Und dann noch völlig schmerzfrei in Schlüpfern. Wie Godzilla vor der Silberhochzeit mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein stapfte er von der Umkleide zu unserem Liegeplatz. Damit amüsierte er das halbe Freibad. Ein Bild für die Götter. Wir beruhigten die umliegenden Personen, Wauschi hätte man erst gestern entlassen bzw. es würde sich nicht um eine Hautkrankheit handeln. Aber wir drei anderen Häuter sahen ja auch nicht viel besser aus. Einzig Susann glänzte mit perfektem Body. Alles sehr lustig. Beim Schwimmen wurde ich dann schon zum zweiten Mal für heute von Wauschi versägt, Starki war ständig am Tauchen wegen der fiesen Bremsen und ich hatte beim Schwimmen einen Krampf im Fuß. Genial. Sascha und Susann schwammen nicht so „weit“ raus. Wauschi, Starki und ich unterhielten uns ferner permanent über die reichlich vorhandenen Damen am Strand – nee, Scherz, es ging mal wieder um Technik am Rad, Leistungsgewicht an der anaeroben Schwelle sowie Sinn und Unsinn von Eiweißshakes. Einfach nicht auszuhalten mit uns. Doch zwischendurch riskierte ich einen sanften Grabsch an Susanns großem Zeh, der vom Waldmeister entdeckt und mit einem Faustschlag auf meinen Oberarm „belohnt“ wurde. Cheise. Ein ereignisreicher Tag neigte sich so dem Ende. Fazit: Nur der Audi in Normalform und Güdö für Hitzerennen nicht geeignet.
Danke an Heike Renner fürs Flaschenreichen und Fam. Renner sen., Isabel K., Matthias „Kolibri“ Müller und Susann für die Pics. Bis bald. Freundschaft.

Sonntag, 4. Juli 2010

Rennpause

So, die mehr oder weniger selbst verordnete Rennpause geht dem Ende entgegen. Mittlerweile kann ich auch wieder mit der linken Hand vernünftig an einer Seilzugbremse ziehen, was ich eigentlich im Vogtland beim Straßenrennen ausprobieren wollte, doch fand ich diesmal keinen Betreuer fürs überlebenswichtige Flaschenreichen. Da wäre ich bei der Hitze nach ca. 6 von 13 Runden wohl zu Fuß gegangen. Also musste ich mit etwas Frust das Rennen absagen. Nächste Woche steht nun der Kamm-Bike-Cross unter hoffentlich besseren Voraussetzungen im Pflichtenheft. Mal schauen, wie die Beine dort nach längerer Pause funktionieren. Na dann, bis demnächst.

Dienstag, 22. Juni 2010

Heavy24 am 19. und 20.06.2010

Mir kam es so vor, als wäre das letzte Heavy24 erst vor drei Monaten gewesen, und nun stand schon wieder eines auf dem Plan – nur für ein anderes Team und in einer anderen Kategorie, dem Achter. Regen sollte es diesmal auch nicht geben. Mit dabei zwei starke Gastfahrer mit Elias und Ronny und sechs Teamfahrer mit Eichi, Rico, Sascha, Falk, Sebastian und mir. Zusammen mit unseren vier Mädels und zwei Zweierteams hausten wir in einer sehr schön konstruierten Zeltburg, die am Tage zuvor von Siegbert, Isabel, Sascha, Uwe und wer weiß nicht wem alles noch in mehrstündiger Arbeit errichtet wurde. Grandios. Der Luxus wurde komplettiert von zwei extra für uns aufgestellten Dixiklos sponsored by Rico Weiße. Rico ist Inhaber der Bauwerk Chemnitz Immobilien GmbH und hat dadurch Kontakt zu derartigen mobilen Einrichtungen. Im Gegensatz zum letzten Jahr mussten wir uns um Hygiene und Füllstand keinerlei Sorgen machen. Besten Dank dafür, Rico!
Jedenfalls kam ich mal wieder als Letzter am Set an, weil ich noch ein paar organisatorische Dinge klären musste. In unseren neuen Teamklamotten wurden wir sogleich von einem professionellen Fotografen abgelichtet, bevor es 12.10 Uhr für Siegbert auf die ersten zwei Runden ging. Ich sollte eigentlich den stets hektischen Start fahren, doch aufgrund des schweren Sturzes letzte Woche sind wir kein Risiko eingegangen. Apropos Sturz: Es sah ja am Donnerstag nicht danach aus, dass ich mitfahren könne, und auch der Arzt meinte, ich dürfe zwei Wochen kein Rad fahren. Doch durch einen günstigen Umstand wurde ich sehr kurzfristig bei Hauptsponsor ADMEDIA mit Kinesio-Tapes zusammengeklebt, so dass sich die Schmerzen übers Wochenende in Grenzen hielten. Hinzu kommt natürlich die enorme Heilfähigkeit eines knapp 35-jährigen gestählten Körpers.
Jedenfalls wechselte Siegbert nach zwei Runden auf mich, wir restlichen Sieben fuhren dann im Ein-Runden-Rhythmus weiter. Leider schlug das Pech sogleich zu, als Elias in seiner 1. Runde aus dem Pedal rutschte, sich dabei auf Asphalt überschlug und auf Kopf und Rücken landete. Kaum zu sich gekommen wurde er zu seiner Verwunderung von vier Helfern angepackt und weggeschleppt. Das passte ihm so gar nicht ins Konzept und er nahm Reißaus. Nach Fertigstellung seiner Runde ging er dann aber doch lieber mal ins Sanitäter-Zelt. Fazit: Helm kaputt, Schulter und Arm geprellt und neu tapeziert, neues Trikot löchrig wie Schweizer Käse, aber Elias noch fit. Unsere anderen Fahrer kamen ohne Probleme durch, bis Elias auf seine 2. Runde ging. Hier hatte er nach ca. der Hälfte einen Plattfuß und musste die schnellen Abfahrten zu Fuß bewältigen, die Flachstücken auf der Felge. Nach rund drei Stunden hatten wir so allerdings schon sieben Minuten Rückstand auf die Spitze. Bis in den frühen Abend hinein festigten wir dann aber unsere Rundenzeiten und alles lief problemlos – bis Falk Baron schwer stürzte, als er an einer Wurzel einfädelte. Er blieb gottlob gesund und konnte zunächst angeschlagen weiterfahren. In der Zwischenzeit gesellte sich Claudia, unsere Masseurin von ADMEDIA, zu uns und knetete, was das Zeug hielt. Und dann schon wieder ein Missgeschick, allerdings nicht auf der Strecke. Da habe ich mich doch so auf meinen Reis mit Hühnerfrikassee gefreut und öffnete voller Enthusiasmus die Dose mit dem Frikassee. Doch im Übereifer vergaß ich, wie stabil das Panzertape ist, mit dem der Deckel befestigt war. Den Rest könnt Ihr Euch denken. Die halbe Dose Frikassee ergoss sich in meinen Turnbeutel, auf die Liege, die Getränke, den Schlafsack und den Güdö. Überall klebten Champignons, Erbsen und Möhren. Das Zeug sah aus wie Würfelhusten, nur gerochen hat es besser. Ich war stinkwütend und fluchte die halbe Nacht, was Ronny, mein Liegennachbar, sicher bestätigen kann. Alles versifft, klebrig und nass. 1,89 EUR und 400 Gramm einfach so weg. Zum spärlichen Essen kam ich leider etwas später.
In der Nacht teilten wir uns in zwei Viererteams auf, so dass jeder drei bis vier Stunden „schlafen“ konnte. Ich fuhr mit Elias, Falk und Ronny im ersten Turn. Da es Falk nicht so gut ging, sind Ronny und ich jeweils zwei Runden am Stück gefahren. Hier rutschte mir aus Versehen in meinem 2. Umlauf eine 19er Runde raus, für die ich mich ausdrücklich bei meinem Team entschuldige. Es muss wohl am überdurchschnittlichen Verkehr in den Abfahrten gelegen haben, als ich Vorsicht vor Tempo walten ließ. Ohne Mist. Dennoch zeigen meine Rundenzeiten, dass ich lieber beim Marathon bleiben sollte. Die Wechsel im Dunkeln klappten dagegen perfekt, da Siegbert ein Sex-Spielzeug irgendwie zum grünen, blinkenden LED-Leuchtstab umfunktionierte und wir uns dadurch nicht verfehlen konnten. Es wird gemunkelt, dass der US-amerikanische Fernsehsender ABC inzwischen für eine Neuauflage der Fernsehserie „MacGyver“ mit Siegbert in Verhandlung getreten ist.
Im Gegensatz zur offiziellen Stromversorgung, die bis Sonntag 12 Uhr nie wieder hergestellt werden konnte und wir uns mit einem eigenen Generator unbeliebt machen mussten, kamen wir alle miteinander gut durch die Nacht. Das taten offensichtlich auch die anderen Teams. Unser Rückstand wurde immer größer. Zu allem Übel klagte Sascha nun darüber, soeben von Carsten Linke überrundet worden zu sein. Ja, auch das Schwein war mal wieder mit von der Partie. Und als Straßenfahrer kam ihm die flache, schnelle Drückerrunde mehr als entgegen. Unser Ziel sollte dennoch Platz 3 bleiben, den zurzeit Team Vogtland inne hatte. Auch sie standen kurz davor, uns zu umrunden, was uns nicht davon abhielt, ordentlich Gas zu geben. Da ich vier Stunden Ruhe hatte, ging ich recht erholt in den Morgen und konnte wie meine Kollegen auch wieder 16er und 17er Rundenzeiten fahren. Wir stellten fest, dass wir ca. eine Minute pro Runde auf Team Vogtland aufholten. Grund genug, unsere Rundenzeiten zu analysieren, den Abstand hochzurechnen und erst einmal die stärksten fünf Fahrer fahren zu lassen. Der Plan ging zunächst auf; wir konnten Minute für Minute abzwacken und verringerten unseren Abstand auf unter zehn Minuten bei noch gut zwei Stunden Fahrzeit. Wir gaben alles und fuhren sehr gute Rundenzeiten, als Falk, dessen eigenes Rad inzwischen leider das Zeitliche gesegnet hatte und er sich ein Rad mit unserem Zweierteam-Kollegen Ronald Oehme teilen musste, zu Fuß ins Zelt eilte. Wegen eines brachialen Kettendefektes auf halber Strecke musste Falk samt geborgtem Rad Huckepack mit dem Motorrad zurück ins Ziel gebracht werden, wodurch uns eine Runde abgezogen wurde. Der Traum vom Podest war somit geplatzt, und wir ließen wieder alle sieben Fahrer auf die Strecke. Elias war inzwischen zu seinem Abi-Ball abgedüst, ließ aber nichts unversucht, die Telefonnummer unserer Masseurin Claudia zu ergattern, der Schlingel. Bekommen hat er sie aber nicht, glaube ich.
Am Ende sprang ein 4. Platz für unser Achter-Team heraus. Aufgrund des Pechs waren wir doch etwas enttäuscht, nicht aufs Podest gefahren zu sein, aber was den Verschleiß angeht, waren wir absolute Spitze. Auch unsere vier Damen waren Spitze, denn sie gewannen die Vierer-Konkurrenz. Unser Kuriosen-Team wurde Dritter, das andere „Kuriosen-Team“ um Jens Dessau und Mario Heidrich Sechster. Die beiden Star-Verkäufer von Biker & Boarder waren schon während des Rennens und erst recht danach verständlicherweise völlig fertig. Jens schlief kurz vor dem Zeltabbau mitten auf dem Acker ein, während sich der gut ernährte Mario zuvor wegen enormer Sitzprobleme hinter das Zelt platzierte und in Kampfhocke rhythmisch die Arschbacken auseinanderzog und wieder zusammenführte, als ob er über sein Hinterteil mit der Wiese kommunizieren wolle. Doch die Wiese blieb stumm. Letztendlich stellte Mario fest, dass da wohl nur noch Eis helfen könne. Ein Bild für die Götter. Er düste anschließend sofort mit dem Auto nach Hause. Vielleicht sitzt er ja noch heute im Tiefkühlfach. Ronald Oehme, der zu Gunsten von Ronny vom Achter in ein Zweierteam wechselte, wurde 18.
Glückwunsch auch an meine zweitplatzierten Vereinskollegen und ehemaligen Leidensgenossen wie Robodoc, Herr Linke usw. vom RSV Erzgebirsche und natürlich Marcel Seidel alias Hans Renner für die schnellste Rennrunde. Hans zeigt mal wieder, dass er im besten Alter ist.
Ganz großen Dank an all unsere Helfer, die ich vorher noch nie gesehen habe und deren Namen ich bis auf Tilo, unseren Edelhelfer, gar nicht kenne, an unsere beiden Montagespezies, die sich das wohlverdiente Wochenende um die Ohren gehauen haben und ordentlich zu tun hatten, und Dank an Claudia, unsere Masseurin von ADMEDIA und Traum schlafloser Nächte unseres Fahrers Elias. Besten Dank an Eichi, Sascha, Rico, Elias, Falk, Ronny und MacGyver für die trotz unserer Missgeschicke doch recht lustigen Stunden.
Bleibt zu wünschen, dass nächstens Jahr ein paar Streckenposten mehr in der Nacht an der nicht immer optimal ausgeleuchteten Strecke aushalten und es so evtl. auch weniger Schwerverletzte oder böse Stürze gibt.
So, das war’s mal wieder. Das nächste Weekend werde ich besser mal keine Rennen bestreiten, um meine Blessuren auszukurieren, um fit in die zweite Saisonhälfte zu gehen. See you.