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Donnerstag, 26. September 2013

Neuseen-MTB-Cup im Belantispark am 22.09.13

Recht kurzfristig entschloss ich mich für den Start im Belantispark. Grund war, dass auch beide Flaschenkläue für die Langdistanz gemeldet hatten, und da wollte ich nicht außen vor bleiben. Also bin ich fix mit dem notdürftig verschraubten Norman „X-Man“ Jaslan im Gepäck auf der A72 hingedüst. Ich war wieder saupünktlich, traf sogleich beide FK’s und Sonnenschein Laura Hoffmüller, die aus Erlangen angereist waren, meldete mich an und ergatterte alle vier Begleiter-Belantisgutscheine. Meine Teamkollegen machten es mir nach, sodass wir 16 Gutscheine hatten, die verscherbelt werden mussten. Gesagt, getan, spannten wir den Mitleid erregenden Norman dafür ein. Am Ende kamen 120 EUR zusammen, die wir durch vier teilten, weil wir einfach ein geiles Team sind. ;-)

Der Start war für 11.45 Uhr anberaumt. D. h., wir hatten eigentlich genug Zeit zur Vorbereitung. Mit Marschmusik ging es dann im Stechschritt geschlossen auf die Latrine. Dort stand tatsächlich einer mit blankgezogenem Arsch, dem die Hosen beim Pinkeln bis runter gerutscht waren. Ein Bild für die Götter.
Am Start selbst standen neben Vorjahressieger und Polofahrer André Meyer auch Haudegen wie Dr. O und Silvio Hauschild; auch einen ziemlich fit aussehenden Biker im Nutrixxion-Abus-Trikot konnten wir ausmachen. Erst später zur Siegerehrung erfuhren wir, dass es sich um den KT-Profi Max Walsleben handelte, ein Straßen- und vor allem Crossspezialist. Meine Augen suchten auch nach dem gaskranken Küfi von letzter Woche, doch welch ein Glück, ich fand ihn nicht, sodass das Rennen eine Erholung werden würde.
Zu fahren waren fünf Runden á 18 km, was rund 90 km sein sollten. Da eine Runde wahnwitzige 67,4 Höhenmeter aufwies, sprich 337 Hm gesamt, machte ich mir Sorgen, ob meine kleinste Übersetzung von 24/36 ausreichen würde. Denn die Steigungen waren enorm, und der Wetterbericht hatte für die Passstraßen sogar Schnee gemeldet. Gottlob blieben wir heute davon verschont.

Um 11.46 Uhr knallte die Pistole, und los ging die Hatz, zuerst neutralisiert hinterm Quad, dann auf der Autobahnbrücke scharf. Bis zum ersten Singletrail waren wir eine sehr große Gruppe, die sich auf dem engen Pfad ordentlich in die Länge zog. Ca. an Position sieben bog ich scharf links in den Trail ein. Vorne machte Immanuel „FKJ“ Stark das Tempo. Kurz vor Ende des Trails gingen einem Triathleten das Talent und die Strecke aus, als er die Spur wechselte und verkantete. Polofahrer André konnte nicht mehr ausweichen und kam zu Fall, ich konnte gerade noch so vor dem liegenden Triathleten zum Stehen kommen, während hinter mir Menschen und Crossräder durch die Luft flogen. Den Silvio hat’s auch gelegt, und Sebastian „FK“ Stark musste ebenfalls kontrolliert vom Bock. FK und ich waren aber die Ersten, die wieder auf dem Bike saßen, um die Verfolgung aufzunehmen, denn die ersten Vier waren schon enteilt: FKJ, Max W., Dr. O und Kai Rosenbaum. FK machte die Pace und zog mich im Schlepptau wieder an die Führungsgruppe ran. Aua, kann der drauflatschen. Etwas später folgte noch Silvio Hauschild, sodass wir nun sieben Leute vorne waren. Und ich war jetzt nicht mehr der Kleinste in der Gruppe. Wir beschlossen, nicht zu warten, und gasten an. Ende der zweiten Runde musste Kai Rosenbaum (Stein-Bikes) reißen lassen, wodurch Dr. O nun keinerlei Teamunterstützung mehr genoss, denn der Polofahrer musste aussteigen nach seinem Sturz. Wir waren jetzt drei TBR’ler, Dr. O, Silvio und Profi Max, wobei vorwiegend Dr. O und wir drei TBR-Heizer die Führungsarbeit in der Gruppe leisteten.
Diese Konstellation sollte bis Runde vier Bestand haben, mal abgesehen von ein paar Zwischengaseinlagen von FKJ und Max Walsleben. Letzterer fuhr häufig 50 bis 100 m minutenlang vor unserer Gruppe herum, den Grund kenne ich nicht. Wir ließen ihn dort natürlich schön verhungern. Einmal hat’s mich fast ausgehoben, als mein Pedal in einer Rechtskurve im Boden hängenblieb, und einmal, als ich in einer kaum sichtbaren Spurrille fast zu Sturz kam. Hinter mir legte es Silvio, wir warteten aber auf ihn.

Pünktlich kurz vor Beginn unserer vierten Runde wurde die Kurzstrecke gestartet. Einer der Heizer knallte in X-Man Norman rein, der gerade am Verbotteln war. Norman, der wie gesagt nur durch Schrauben zusammengehalten wird, überstand den Crash schadlos, aber den Biker hat’s ordentlich gelegt. Als X-Man ist man ja auch unverwundbar, oder er isst halt viel Spinat.
Der erste Singletrail, in dem es in der ersten Runde so scherbelte, war überfüllt mit Kurzrundlern. Ich hatte das Glück, die Gruppe dort anzuführen und gedrosseltes Tempo zu fahren. Attackieren wäre unfair gewesen, und außerdem war ständig dieses komische Quad im Weg, weil’s an den langsamen Bikern nicht vorbeikam.
In einem Wurzelstück Mitte der vierten Runde gaben wir gut Gas, und Manu konnte sich dabei etwas absetzen, weil FK hinter ihm Tempo wegnahm und keiner vorbei konnte. Wir zwei, Sebastian und ich, setzten ihm natürlich nicht hinterher und fuhren Halbgas, während Dr. O und Silvio eine halbe Runde lang versuchten, FKJ hinterherzufahren. Vergebens. Hier verloren wir auch Max Walsleben, der abreißen lassen musste.

In die fünfte Runde ging Manu mit ca. 1 min Vorsprung und baute diesen auf 2 min aus, weil wir hinten schön die Beine hochnahmen, zumindest FK und ich. Erst in dem ersten Singletrail auf der Runde gab ich vorn liegend etwas Gas, brachte aber nur Silvio kurz in Bedrängnis. Der starke Robodoc und FK sowieso kamen ran, FK verlängerte, Dr. O fuhr an mir vorbei und kam ans Hinterrad von FK; ich klebte an Hot Docs Hinterrad. Im flachen Waldstück kam Silvio wieder heran, weil wir nicht durchzogen, erst ein paar Wurzel- und Schotterpassagen später, als Dr. O vorne fuhr, trat FK an einer kurzen Asphaltrampe auf der Autobahnbrücke Mitte der Runde richtig drauf. Mit Mühe kam ich hinterher, hatte aber Silvio direkt im Schlepptau. Dr. O musste reißen lassen. Silvio ließ ich sofort vorbei, damit er das kleine Loch zu FK zufährt, was er auch tat. Zu dritt bügelten wir dann über die nächsten Wurzelpassagen, ich bekam zum fünften Mal denselben Ast in die Fresse, bevor die letzte technische Passage voller Wurzeln kam. Sebastian bog als Erster ein, ich konnte Silvio gerade noch überholen und bog kurz hinter FK in den Trail. FK gab nun richtig Gas, ich ballerte ihm hinterher. Als er merkte, dass ich ihm folgte, lupfte er kurz am Gas, sodass ich direkt ans Hinterrad kam. Silvio handelte sich in der Passage rund 10 m Rückstand ein, was wir zwei knallhart ausnutzten und ein kurzes Teamzeitfahren einlegten, was uns von Silvio entfernte. Wir zogen das Tempo gut durch bis kurz vor die letzte Autobahnbrücke. FKJ kam auch wieder in Schlagdistanz, fuhr aber verdient 30 s vor uns als Erster ins Ziel, Sebastian überließ mir Platz zwei, er folgte direkt hinter mir auf drei. Schon wieder ein Dreifachsieg. Langsam wird’s unheimlich, aber es macht Spaß, und man kann sich dran gewöhnen. Wir gewannen zudem die Mannschaftswertung, obwohl wir nur drei statt vier Leute waren. Scheinbar haben die Veranstalter ein Auge zugedrückt. ;-) Die kugelförmige Laura wurde Zweite auf den 55 km und Erste der AK.

Auf dem Rückweg musste FKJ mit in den Pussywagon hinein mitsamt seinem 29er Hobel. X-Man himself wollten wir aber nicht im Belantispark zurücklassen, sodass wir etwas optimiert packen mussten. Norman wurde nach seinem Crash im August im Uniklinikum Leipzig ein Schnappscharnier ins Rückgrat eingebaut. Wir konnten ihn so ohne große Mühe auseinanderklappen, das Oberteil auf dem Beifahrersitz anschnallen und das Unterteil in der Reserveradmulde verstauen. Es passte alles wunderbar hinein in den Audi. Zum Dank bekam ich von X-Man Schokolade, Gummibärchen, und meiner Katze Coco hatte er Schlabbergel mitgebracht, der Gute.
Rückzu musste ich trotz Mehrgewicht etwas zügiger fahren, um noch wählen gehen zu können; pünktlich 17.54 Uhr stand ich völlig verschwitzt an der Wahlurne und machte meine beiden Kreuze …

In Adelsberg sehen wir uns auf der "Langstrecke" wieder, wenn nix dazwischen kommt. Bis dahin schön die Hosen festhalten auf dem Klo.

(C) by Neuseen-MTB-Cup

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