Dass das Weekend einiges zu bieten haben könnte, merkten wir – Sascha „Waldmeister“ Heinke, Immanuel „FKJ“ Stark und ich – schon auf der Hinfahrt. Bereits die erste Autobahnauffahrt in Chemnitz auf die A4 Richtung Erfurt wurde für die Insassen des Tuborg-Transporters – Sebastian „FK“ Stark und Laura „LH“ Hoffmüller – zur unlösbaren Aufgabe; sie düsten prompt vorbei in Richtung Leipzig, wo ja auch ein „Marathon“ stattfinden sollte. Waldi im Passat dagegen bog navigationskonform gen Erfurt auf die A4 ab. Nach ca. 20 min holte uns das Tuborg-Shuttle wieder ein. Etwas später rammte ein geisteskranker Benz-Fahrer um ein Haar einen Sattelschlepper, Waldis Passat wurde zweimal vorn von einem von einer jungen Dame gesteuerten Motorroller rücklings „angebumst“, Waldi musste kurz darauf zweimal hart in die Eisen seines Volkswagens, um teure Fotos zu vermeiden, und das unmittelbar nach einem Überholmanöver. Und der gesetzeslose Güldi entsorgte eine Straßensperre, um irgendwie doch noch durch eine Baustelle durchzukommen … Irgendwann kamen wir dann auch in Gilserberg an, begrüßten Saschas Teamkollegen um Max Friedrich und Co., holten die Startunterlagen, staunten über die vielen Holländer, die fast durch die Bank „van de“ Irgendwas hießen, aßen anderthalb Portionen Nudeln an einem Tisch voller Holländer, rissen dennoch unverblümt Wohnwagenwitze und düsten schließlich ein paar Blähungen später in die Unterkunft. Es handelte sich bei letzterer um einen Mitropa-Schlafwagen. Kein Scherz. FKJ und ich teilten uns dabei ein Schlafabteil – ein wahres „Raumwunder“. Bei 16 EUR pro Nase bzw. bei nicht mal 3 m² Fläche sind das über 10 EUR/m². Ergo schliefen wir natürlich übereinander im Stoppeldockbett und aufgrund der recht knappen Ausmaße meist diagonal.
Die Nacht verlief dank weiterer Insassen
eher unruhig und schaukelig. Und da es sich um sehr dünne Wände zwischen den
Abteilen handelte, hörte man so ziemlich jedes Geräusch der Nachbarn – seien es
die aus der Nase oder dem Hintern.
Am Morgen ging’s
nach dem Breakfest fix zurück nach Gilserberg, wo wir Onkel „OdFK“ Steffen
begrüßen durften, der extra wegen uns am frühen Sonntagmorgen herdüste.
Saustark und vielen Dank dafür! Er übernahm wie so oft unseren Streckensupport.
Pünktlich
um 9 Uhr erfolgte der Start des sehr gut besetzten und über 1000 Mann (und Frau)
starken Feldes. Meine beiden … hatten sich trotz der Drehzahlorgie am
Kyffhäuser, bei der ich nicht, wie damals geschrieben, nur 152, sondern sogar bis
zu 179 Umdrehungen leierte, erstaunlich gut erholt. Da ich trotz Lizenz mal
wieder fast ganz hinten stand, weil ich hier in 2012 keine gute Platzierung herausfuhr,
gestaltete sich die Startphase doch recht tückisch. Ich presste mich auf dem
Fußweg am Gros des Feldes vorbei vor ans Ende der Spitzengruppe und spürte hier
und da ein paar Ellenbogenschläge in meinen Zwergenrippen. Da hinten ging es zu wie
beim Ausverkauf bei Kik oder Pfennigpfeiffer. Zusammen mit Christian
Schneidawind kam ich letztlich richtig in die Gruppe rein. Blöderweise hatte
ich mir vermutlich bereits in der steinigen Einführungsrunde die Karkasse des
Vorderreifens aufgeschlitzt, was natürlich zu einem Druckverlust führte. Nun
denn, ich verabschiedete mich höflich von Waldi, Steve "Dixi" Scheffel und FKJ und
musste vorm ersten Downhill das erste Mal runter vom Bock. Die Kartusche tat ihren
Dienst, doch der Riss in der Seitenwand war etwas zu groß, um das Loch gänzlich
zu dichten. Und so kam es, wie es kommen musste, denn schon ein paar Kilometer
später im steilen Wiesenanstieg nach der holprigen Abfahrt, in der Christian
Kreuchler nach einem Abflug im Wald spazierte, war die Luft wieder raus. Von
einem vermutlich holländischen Zuschauer, der sicher auf den Namen van de Pump hörte,
borgte ich mir eine Standluftpumpe aus, presste fix zwei Bar in den Vorderreifen
und dichtete das Loch mit Milch und dem draufgelegten Finger nun ganz gut ab.
Anschließend wurde die Pumpe an Stefan Danowski weitergereicht, der dort auch Platten
hatte. Danke an Herrn van de Pump! Die Luft hielt nun ca. 15 km, bevor ich zum
dritten Mal vom Bock musste, um meine letzte Kartusche zu opfern. Ich rettete
mich bis in die Zieldurchfahrt, wo ich mir bei Onkel Steffen unsere eigene Pumpe
schnappte und wieder aufpumpte. Doch die Milch war nun komplett alle, nix
dichtete mehr. D. h., wir mussten das Vorderrad wechseln. Ein paar Minuten
später begann ich die zweite Runde mit FKs Reservevorderrad inkl.
Schlammbereifung, aber leider schleifender Bremse. Trotzdem hielt das Rad bis
Ende sorglos durch.
Was nun kam, war Gruppenhopping: in eine Gruppe rein, ausgeruht, abgehauen, in die nächste Gruppe rein, ausgeruht, abgehauen usw. Ich konnte mich so auf einen ganz hervorragenden 37. Gesamtplatz vorarbeiten. Ach nein, Platz 38, denn ich bog im Ziel falsch ab und fuhr in die Rundendurchfahrt statt ins Ziel. So konnte der eben von mir überholte Biker nun doch noch vor mir über die Ziellinie rollen. Was für ein Tag.
Was nun kam, war Gruppenhopping: in eine Gruppe rein, ausgeruht, abgehauen, in die nächste Gruppe rein, ausgeruht, abgehauen usw. Ich konnte mich so auf einen ganz hervorragenden 37. Gesamtplatz vorarbeiten. Ach nein, Platz 38, denn ich bog im Ziel falsch ab und fuhr in die Rundendurchfahrt statt ins Ziel. So konnte der eben von mir überholte Biker nun doch noch vor mir über die Ziellinie rollen. Was für ein Tag.
Viele Heizer standen heute mit Platten da, so auch Waldmeister Sascha Heinke. FKJ (26.) hatte deren zwei und am Ende einen Speichenriss, Laura hustete bereits in der ersten Runde Würfel und musste aufgeben, und unser FK kam nur auf Platz 17, weil ihm die Verdauung zu schaffen machte. Somit quasi ein totaler Reinfall … wäre da nicht die Tombola gewesen, bei der ich ein Brot gewann. Erst später sagte man mir, es sei quasi der Trostpreis bzw. die Niete. Na toll.
Aufgrund von Terminlichkeiten meinerseits düste ich recht fix zusammen mit LH und FK nach Hause und hänge nun in Baden-Württemberg herum …
Man sieht sich.