Am Wochenende sollten wir zu viert nach Gilserberg zum
SKS-Kellerwald-Bike-Marathon düsen. Mit im Boot: Busfahrer Sebastian Stark, unser
Flaschenklau, dazu Bastian Wauschkuhn, der Herr der Windeln, weiterhin Sascha
Heinke, der Waldmeister, und zu guter Letzt ich, der Burni. Los ging’s diesmal
mit Stäbchenziehen; der mit dem längsten (Stäbchen) sitzt vorne, der mit dem
kürzesten sitzt hinten in der Abstellkammer. Ich zog den mittleren Sitzplatz,
Sascha gewann den Platz an der Sonne, Bastian musste rein in die Abstellkammer.
Die Autofahrt begann mit Tücken, weil ein gewisser Burni bemerkte, dass er die
Hälfte seiner Ausrüstung im Audi vergessen hatte. FK musste somit eine
Extrarunde drehen. Schande über mich. Ansonsten verging die Reise wie im Fluge, und wir
hatten viel Spaß. Insbesondere Waldis Bachelorarbeit mit dem Thema „Verscheißschutzschlitze“
amüsierte uns prächtig.
Nach gut drei Stunden landeten wir in Gilserberg, setzten
den Waldmeister ab, aßen für wenig Geld viel Kuchen, viele Duplos und sehr
viele Nudeln. Die Duplos erbettelte ich mir, denn als Zwerg sah ich bedürftig
aus, erweckte Mitleid und bekam sie kostenlos. Unsere Unterkunft erreichten wir
gegen 19 Uhr, stellten die Räder ein und machten uns bettfertig. HDW und ich im
Doppelbett, FK im Einzelzimmer. Abends haben wir noch ein Quiz angeschaut um
festzustellen, wie blöd wir in Wirklichkeit sind.
Bastian ließ 6 Uhr den Wecker
klingeln, obwohl 5.30 Uhr ausgemacht war, aber danke für die halbe Stunde! Im
Ernst. Bin ich doch des Nachts aufgewacht, weil ich Stimmen aus der Nachbarkoje
vernahm. Bastian arbeitete sich im Traum sicher durch die Gebrauchsanweisung
von Pampers Baby Dry hindurch … Nach einer regenreichen und viel zu kurzen Nacht standen wir
bei 3°C auf, zelebrierten unser eigens für uns um 6 Uhr angesetztes Frühstück,
nahmen alles mit, was auf dem Tisch stand, fuhren ab nach Gilserberg, zogen uns
um, holten die Transponder, betrieben nochmals Ballasttuning auf der Latrine, fuhren
uns warm und stellten uns in die Startaufstellung – ich leider ganz hinten, BW
etwas vor mir, FK recht weit vorne neben Waldi. Da hatte ich schon verloren.
Nach dem Start pflügte ich mit 184 bpm durchs Feld der Hobbyfahrer und
Rucksackträger, verpasste aber dennoch den Zug nach vorne. Hinten im Feld ging
es recht brutal zu, und ich konnte völlig neue Erfahrungen im Nahkampf sammeln. Auweia.
Der Drops war für mich eigentlich schon am ersten Anstieg
gelutscht, da eine große Spitzengruppe schon relativ weit weg war, ohne dass
ich sie jemals aus der Nähe gesehen hätte. Die erste kaum fahrbare
Schlammabfahrt nutze dann prompt ein Friseur aus, um mich mal eben umzufahren, was
in einem sanften Einschlag in einem Holzstapel endete - das kam mir irgendwie bekannt vor. Den Lenker
gerade gebogen, der sich überm Oberrohr verkeilt hatte, ging es mit tierisch
Wut auf die Verfolgung des Friseurs und meiner ehemaligen Gruppe, doch die war
inzwischen enteilt. Ich schloss mich nun einer weiteren größeren Gruppe an, mit
der es durch die Kellerwälder über teils recht steile Wiesenrampen und Uphills,
aber eben auch teilweise kaum fahrbare Downhills ging; meine Reifen waren
häufig überfordert und Güldi nur Passagier. In der 2. Schlammabfahrt rauchte
mich erneut und zur Feier des Tages ein weiterer Friseur um. Ich legte diesmal
einen schönen Salto hin, und zwar - ihr ahnt es - in einen Holzstapel. „Roland“
Kunz und ein anderer Biker lagen direkt vor mir im Schlamm, Roland stand gerade
wieder auf und entkeilte sich mit dem anderen Biker. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz,
bog meinen Lenker gerade, der sich wieder überm Oberrohr verkeilt hatte und
fuhr nach einer Minute des sich Sammelns weiter - total lustlos, ohne richtigen
Druck auf der Kurbel und alles im GA2-Bereich. Ich hatte keinen Bock mehr und
wollte nach einer Runde das Unternehmen Kellerwald beenden. Und dann kam auch noch
ein Schleicher am Hinterrad dazu, der mir zu einer schön schwammigen Fahrlage
verhalf. HDWBW, selbst Opfer eines irreparablen Reifenschadens, bot mir seine
Bottle an, die ich jedoch nicht benötigte. Einen Lichtblick bis dato gab’s aber
doch: Die von Waldmeister Sascha Heinke empfohlenen und prompt unter der Woche
gekauften Carbon-Flaschenhalter hielten anstandslos meine relativ großen
Bottles, selbst beide Abflüge wurden ohne Wenn und Aber weggesteckt. Feine Sache.
Ein Dank gilt dem Waldi! Das war’s jedoch schon mit dem Positiven, denn es kam noch
ein Schleicher am Vorderrad hinzu, und das in einer Phase, wo Quax, also ich, jetzt
guten Druck auf der Kurbel hatte. Ich holte mir Fahrer um Fahrer wieder zurück,
bildete zwischenzeitlich eine Koalition mit Roland, bis sich mir im vorletzten
Anstieg die Kette um die Kurbel wickelte und ich diese erst wieder mit dem Fuß
lösen musste. Irgendwie hat sich bei dieser Gelegenheit noch der Kettenstrebenschutz verabschiedet, der nun an den rechten Kurbelarm
schlug. Das knallte gar fürchterlich bei jeder Kurbelumdrehung, und das, wo man
doch im Wald keinen Krach machen soll. Mann, war ich wütend, denn schon waren
wieder ein paar Leute an mir vorbeigeballert. Cheise, elende. Ich bin dann irgendwann nachmittags mit exorbitant
hohem Abstand zum Sieger knallend als Gesamt-16. auf den 80 km ins Ziel gefahren und war natürlich bedient.
BW kümmerte sich sogleich um die geschundenen Bikes, während FK duschen war.
Hat er doch glatt noch Platz 3 ergattert und Waldi noch abgefangen, und das mit
einem gar nicht mal so leichten 26er mit bei diesen Verhältnissen sehr
ungünstigen Reifen. Hat er fein gemacht, unser Übermensch.
Inzwischen packten wir die Räder ins Auto. Ich hatte es zwar schon befürchtet, doch es kam noch schlimmer: FK gewann u. a. einen Kasten Bier. Wo soll der denn jetzt noch untergebracht werden? Auf meinem Sitz bestimmt, und ich werde aufs Dach geschnallt als Zwerg. Nachdem ich dieser Prozedur glücklicherweise entgehen konnte, haben wir die Flaschen einzeln in allen freien Ecken des Vans verstaut. Anschließend wurde wieder gelost, wer auf dem VIP-Platz, auf dem Mittelplatz und wer in der Abstellkammer sitzen durfte. Ratet mal, welches Stäbchen ich gezogen habe … So eine blöde Cheise. Zu guter Letzt noch schön das rechte Knie eingerammelt an einer der verstauten Bierflaschen in der Fahrertür, was den Supertag für mich perfekt machte.
Inzwischen packten wir die Räder ins Auto. Ich hatte es zwar schon befürchtet, doch es kam noch schlimmer: FK gewann u. a. einen Kasten Bier. Wo soll der denn jetzt noch untergebracht werden? Auf meinem Sitz bestimmt, und ich werde aufs Dach geschnallt als Zwerg. Nachdem ich dieser Prozedur glücklicherweise entgehen konnte, haben wir die Flaschen einzeln in allen freien Ecken des Vans verstaut. Anschließend wurde wieder gelost, wer auf dem VIP-Platz, auf dem Mittelplatz und wer in der Abstellkammer sitzen durfte. Ratet mal, welches Stäbchen ich gezogen habe … So eine blöde Cheise. Zu guter Letzt noch schön das rechte Knie eingerammelt an einer der verstauten Bierflaschen in der Fahrertür, was den Supertag für mich perfekt machte.
Auf der Heimfahrt schepperte die Dieselrakete bei jedem
Schlagloch wie ein Tuborg-Transporter. Wenn die Bullezei uns angehalten hätte -
auweia. War aber alkoholfrei, das Gebräu, was sogar Quax dazu bewegte, eine
Bottle zu köpfen. Waldi untermalte durch laute, Kohlendioxid-bedingte „Brunfttöne“
ganz eindeutig seine Geschlechtsreife, BW und ich ließen sich zwar nicht
lumpen, kamen aber nicht annähernd an die Dezibel des Waldmeisters heran. Nur
FK blieb ruhig … BW wurde schließlich bei Ronneburg ausgesetzt, was für mich den Abschied
aus der Abstellkammer bedeutete. Ich durfte nun standesgemäß vorne sitzen … bis
zu dem Zeitpunkt, als uns Sebastian wohlbehalten am Neefepark absetzte. Fein
gefahren ist er.
Mal schauen, was nächste Woche so los ist. Ein großer Teil des Teams wird in Thalheim starten, ich suche noch ein Betätigungsfeld, um weiter an meiner Rennhärte zu feilen, um die bevorstehende DM zu überleben … Und tschüss.
Mal schauen, was nächste Woche so los ist. Ein großer Teil des Teams wird in Thalheim starten, ich suche noch ein Betätigungsfeld, um weiter an meiner Rennhärte zu feilen, um die bevorstehende DM zu überleben … Und tschüss.