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Sonntag, 29. August 2010

Vogtland-Bike-Marathon am 28.08.2010

Der Wettergott meinte es diesmal nicht so gut mit uns BikerInnen; schon am Morgen regnete es kräftig in my hometown. Dennoch ging’s auf zum VBM, um 80 km zu bolzen und weiter an der Form zu feilen. Den ersten Adrenalinstoß gab’s schon auf der A72. Schön mit 225 km/h dahingegleitet und prompt von einem Stauende in einer Rechtskurve überrascht, weil sich zwei Kleinwagen gegenseitig abgeräumt hatten. Innerhalb von ca. 200 m zum Stehen zu kommen, erwies sich als recht sportlich, aber letztendlich machbar. Der Stau dauerte knapp 15 min, so dass ich wie gewohnt sehr spät dran war.
Die Anmeldung zog sich traditionsgemäß beim VBM ziemlich in die Länge. Das lag vermutlich daran, dass der Veranstalter die 80-km-Distanz aufgrund der Wetterverhältnisse auf 40 km reduzierte. So durfte die ganze Meute auf die kurze Runde, darunter die beinahe komplett versammelte Sachsenelite. Meine Laune war am Boden, denn ein Kurzstreckenspezialist bin ich nun wahrhaftig nicht.
Es ging wie erwartet von Anfang an ordentlich zur Sache. Über die ersten Wellen kam ich zu meiner Überraschung bestens mit und konnte mich mit einer Gruppe bestehend aus allen Favoriten absetzen. Dummerweise passierte mir in dieser Phase ein folgenschweres Malheur, als mein rechtes Knie mit voller Wucht gegen meinen rechten Schalthebel knallte. Das bekam ich am ersten nennenswerten Berg zu spüren, da es ordentlich unter der Kniescheibe stach. Als ich nach unten schaute, sah ich nur ein blutüberströmtes Knie. Grandios. Mal wieder selbst verstümmelt. Von nun an war der Spaß vorbei und ich nur noch auf „drei Töppen“ unterwegs. Gleich darauf folgte eine Abfahrt, die ziemliches Geschick von den Heizern erforderte. Ich befand mich leider am Ende der Gruppe und musste mit ansehen, wie dem einen oder anderen Fahrer die Strecke ausging. Das sah teilweise ziemlich russisch aus, was Marcel, Rumen und der Flaschenklau da so veranstalteten – ein Tanz auf rohen Eiern. Natürlich kam es, wie es kommen musste, als Marcel die Bahnen des allmächtigen Flaschenklaus kreuzte, sich und auch Sebastian dabei abräumte. Letzterer stieg über den Lenker ab, Marcel zur Seite. Rumen donnerte beinahe in den Pulk rein und ich umkurvte das Menschenbündel. Dummerweise war nun der Kontakt zur Spitze erst mal dahin. Am Anstieg nach der Schanze wollte ich eigentlich das Loch wieder zufahren, doch das Knie sagte: „Nicht mit mir, du Depp!“ An diesem langgezogenen Berg musste ich so einige Fahrer wie Robodoc, den Riedelronny und auch Steffen Langer passieren lassen. Mit Mühe und Not konnte ich jedoch zusammen mit Ronny den Anschluss einigermaßen wiederherstellen. Am oberen Flachstück machte ich diesmal mit dem Kollegen Steffen Langer Dampf, so dass wir ein paar Kilometer später Ernst Schwarz ein- und überholen konnten. Steffen hatte hier leider Defekt, so dass ich allein weiterzog. Nun kam zu meiner Verblüffung Fahrer Bastian Wauschkuhn in Reichweite, doch sobald es bergauf ging, ging’s gleichermaßen bergab mit meiner Pace. Die Schmerzen wurden immer größer. An Wauschi kam ich nicht näher heran. Nun ja, nach einem eher unschönen Asphaltgeplänkel durch die Schönecker Innenstadt kam ich als enttäuschender Elfter hinter Wauschi im Ziel an. 80 km wären auf der Strecke durchaus fahrbar gewesen, allerdings nicht für meine Kniescheibe, die am Abend auf fast doppelte Größe anschwoll. Gewonnen wurde das Rennen von Sebastian Stark knapp vor Rumen Voigt und Herrn Ettlich. Zur Siegerehrung gab’s dann noch einen Tombola-Trostpreis für den Dönerverkäufer und die Erkenntnis, dass, wenn man zusammen mit dem Waldmeister, seiner Freundin Susann und Alexander Stark Körper an Körper unter einem zu kleinen Schirm steht, und meint, in den Hintern von Susann zu kneifen, es sich nicht unbedingt um denselben handeln muss. Es war Sascha Heinkes Gesäß, welches ich versehentlich streichelte, und er war darüber not very amused. "Vertan", sprach der Hahn, und stieg herab vom Schwan.
Ich wünsche mir für die kommenden Rennen etwas mehr Glück, was Knie, Ellenbogen, Hand, Hüfte, fremde Hintern usw. angeht und hoffe, gesund durch die Woche zu kommen. Bis dahin keine Stürze. Der Güdö.

Montag, 23. August 2010

Vier-Hübel-Tour am 22.08.2010

Endlich mal wieder ein Wettkampf bzw. ein Training unter Wettkampfbedingungen: die Vier-Hübel-Tour. Nach endlosen 6 Wochen mehr oder weniger verletzungsbedingter Pause wegen diverser Stürze, Rettungsstellenbesuchen und sonstiger Kränkeleien konnte ich endlich mal wieder Gas geben. Es lief besser als erwartet; vorgenommen hatte ich mir auf den 87 km und 2200 Hm eine Zeit um 3:30 Stunden, geworden sind es 3:25 Stunden. Das ist jetzt zwar nicht die Topp-Zeit, aber nur eine Minute hinter Kumpel Robodoc ins Ziel zu kommen, ist für den Wiedereinstieg so schlecht auch nicht.
Am Start standen bei besten Bedingungen mind. 600 MTB-Verrückte. Ich selbst war ziemlich eingekeilt und kam erst 15 s nach dem Startschuss weg. Das hieß, gleich am ersten Anstieg den dicken Gang stehen zu lassen und an die Spitze heranzufahren. Das klappte ganz gut, und so ging es mit ca. 10 Fahrern den Bearstone hinauf. In der Abfahrt ließen es Teamkollege Ronny Riedel und Ernst Schwarz ordentlich krachen und fuhren ca. 100 m Vorsprung heraus. Entgegen meiner Art fuhr ich die teils holprigen Abfahrten diesmal defensiv herunter, da ich einen Sturz auf den noch angeschlagenen Ellenbogen unbedingt vermeiden musste. Ferner sollten mir auch nicht wieder wie 2009 das Pedal abfallen oder mein Reifen über den Jordan gehen. Das klappte alles bestens; ich kam ohne Schmerzen oder Defekte durch, obwohl ich, was das Material angeht, heute mit den schlauchlosen Podium-Felgen und einem Netto-Bike-Gewicht von 7,9 kg etwas Risiko ging.
Die beiden Ausreißer wurden von uns beizeiten wieder gestellt, so dass 10 Mann den Col de Pöhl in Angriff nahmen. Hier erwischte es den Mit-Favoriten Ronny Riedel – er hatte seinen ersten von insgesamt vier(!) Platten. Den Berg hinauf wurde die Gruppe etwas dezimiert, da wir nicht bummelten. Ich glaube, dem Tempodiktat von Ernst Schwarz und Jens „Jebu“ Buder fielen zunächst ein bis zwei Fahrer zum Opfer, darunter leider auch Siegbert, mein Teamkollege. Mir ging’s gut; ich musste nicht ans Limit gehen. Auf der Abfahrt Richtung Col de Scheibe konnten Siegbert und Co. wieder zu uns aufschließen. Eine Schrecksekunde galt es zu überwinden, als eine männliche Graukappe ihren roten Nissan Qashqai auf einem Feldweg zurücksetzen musste, ohne zu schauen, ob denn da was kommt. Der Typ hätte mich um ein Haar abgeräumt.
Der Scheibenberg, der leichteste aller Hübel, wurde problemlos erklommen. Leider musste hier Siegbert endgültig abreißen lassen. Nun zu siebt unterwegs verfuhr ich mich in der Abfahrt vom Scheibenberg und staunte nicht schlecht, als ich vor einem Misthaufen und einem Bagger zum Stehen kam – ich war irgendwie in ein Privatgrundstück abgebogen. Die Meute hinter mir war schlauer und nahm den richtigen Weg. Ich setzte sofort zurück und konnte die Fahrer wieder einholen, die fairerweise nicht attackierten. Nun sollte der schwere Teil der Strecke kommen. Erst galt es, das Oberbecken zu erreichen, anschließend den Col de Fichtel. Zum Oberbecken hinauf machte Dr. O etwas mehr Druck. Er und die Fahrer Schwarz, Siegel und Aßmann hielten mit; zu Ronny „R2D2“ Dietz und Jebu tat sich eine kleine Lücke auf. Ich selbst hatte null Probleme, das Tempo zu halten. Sehr verdächtig. Am Oberbecken nahmen wir etwas raus, so dass die beiden XTerra-Athleten wieder heranfuhren. Schnell die Flaschen bei Udo Stein getauscht, stürzten wir hinab zum Ephraimhaus. Hier verloren wir R2D2 und Jebu. Den langen, endlosen Schotteranstieg, der nun vor uns stand, fuhr ich noch relativ entspannt komplett von vorn. Zu viert ging es dann die langen Asphaltgeraden entlang bis zum letzten Downhill. Der finale knapp 5 km lange Anstieg musste also die Entscheidung bringen. Robodoc machte gleich ernst und setzte sich an die Spitze; ich verpasste leider etwas den Zug, ging etwas später am erstaunlich gut aufgelegten Ernst Schwarz vorbei und versuchte, das Loch zu Robodoc zu kitten. Er kam nämlich nicht richtig weg. Doch leider fehlte mir nun doch etwas die Kraft, um mir richtig in die Fresse zu hauen. Dr. O fuhr immer in meiner Sichtweite, allerdings sah ich keine Chance, wieder heranzukommen. Das Loch wurde mal größer, mal wieder kleiner und am Ende wieder größer. Nun ja, noch zwei, drei Wettkämpfe, und dann sollte mein Punch auch wieder vorhanden sein. Er rollte schließlich als Erster über die Ziellinie, ich als Zweiter, Herr Schwarz als Dritter und Herr Siegel als Vierter mit jeweils einer Minute Abstand dazwischen.
Fazit: Die Formkurve zeigt nach oben, doch ich benötige noch ein paar Rennen, um wieder halbwegs konkurrenzfähig mit der Marathon-Weltelite um die abwesenden Fahrer Stark, Wauschkuhn, Heinke, Mützlitz, Scholz usw. zu werden. Die hätten mir heute zweistellige Minutenabstände eingeschenkt.
Ein ganz besonderer Dank geht an meinen Versorgungstrupp um Heike Renner (Col de Pöhl), Familie Renner sen. (Col de Scheibe), Udo Stein (Oberbecken) und last but not least, Teilnehmer Hans Renner, der das alles gefickt eingeschädelt hat. Es funktionierte alles perfekt, und ich habe jede Flasche gebraucht, die mir gereicht wurde. Es ist nicht üblich, dass man von seinem ehemaligen Team in so einer Art und Weise unterstützt wird, während man in anderen Teamfarben unterwegs ist.
Danke für die Pics an Fam. Renner und an Gerald vom Radteam Hartenstein.
Ich hoffe, bis zum Vogtland-Bike-Marathon noch etwas zu gesunden, um nicht umrundet zu werden. Bis demnächst. Der Güdö.

schmerzverzerrtes Gesicht, weil mir kurz vorher ein Zuschauer heftig auf den Rücken schlug ...

Zieldurchfahrt
Ausrollen

Donnerstag, 5. August 2010

Zwangspause

Es war einmal ein Mann. Dem passierten immer vor irgendwelchen Großveranstaltungen irgendwelche Missgeschicke. Dieser Mann hieß Güdö.
Mich hat’s mal wieder ordentlich abgedeckt. Eigentlich ein recht harmloser Sturz, wenn da nicht ein scharfkantiger Felsbrocken aus dem Boden geragt hätte, der eine Liason mit meinem linken Ellenbogen eingehen wollte. Ich konnte mich entscheiden zwischen dem Absturz nach rechts einen steilen Abhang hinunter oder dem vermeintlich sanften Aufprall nach links auf den Felsen. Ich entschied mich für links. Fünf Sekunden später hatte ich mal wieder ne sehr schmerzhafte Prellung, ne geschwollene Knochenhauteinblutung, ein paar tiefe, blutige Schnittwunden, aber laut Onkel Röntgen KEINEN Bruch, obwohl das erst sehr verdächtig danach aussah. Und gottlob kein Depp, der mir anschließend vor Wut auf den Kopf drischt. Anschließend ist der Bekloppte noch Intervalle gefahren. Was Adrenalin alles so ausschaltet: den Schmerz und das Hirn. Den Arm kann ich zurzeit max. 90° einbeugen und muss viele Dinge mit rechts bewältigen. Popeln mit links funktioniert nun auch wieder nicht und das Radeln ist erst mal passé, denn Wiegetritt und Downhill gehen ja so was von überhaupt nicht. Ob das bis zum Sonntag besser wird, darf bezweifelt werden. Und da hatte ich mir fest vorgenommen, Herrn Nicke zu umrunden. So ein Mist aber auch …

Sonntag, 1. August 2010

KBC- vs. EBM-Trauma

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir nach langer Zeit. Mensch, schon wieder ein Jahr rum und die alljährliche Frage vor dem EBM: Geht diesmal endlich alles gut? Die Antwort gibt’s hoffentlich nächste Woche. Während meine Kontrahenten fleißig bei vielen Großveranstaltungen von sich Reden gemacht haben, habe ich es ein wenig ruhiger angehen lassen (müssen). Nach dem bösen Erwachen beim KBC und bald vierwöchiger Rennabstinenz habe ich keine Ahnung, wo ich stehe. Ich habe zwar für meine Verhältnisse nicht schlecht trainiert, aber die Motivation wollte in den letzten Wochen beim Training nicht so recht aufkommen, zumal ich zwei, drei Mal um ein Haar von Graukappen über den Haufen gefahren worden wäre. Ich schraube deshalb die Erwartungen lieber etwas zurück. Vielleicht klappt’s ja, endlich mal defektfrei unter die Topp 20 der 100-km-Distanz zu fahren, mehr aber auch nicht. Und vielleicht findet sich ja noch ein netter Edelhelfer, dem ich meine Trinkflaschen in die Hände drücken könnte. Genießt die Zeit bis zum EBM. Man sieht sich hoffentlich in alter Frische. Der Güdö.