Die Nacht ist kurz ob der sieben neuen Minikatzen, die
immer, wenn Coco in der Wohnung wandern geht, anfangen, niedlich zu piepsen. Ohropax ist da ein Muss. Am
Sonntagmorgen rumort’s auch noch beachtlich im Aßmann’schen Verdauungstrakt,
und es schifft. Ich fühle mich nicht fit und sage Herrn Lasseck und Marcel
Stein zunächst ab. Doch nach 45 min erholt sich mein Darm. Die
Regenerationsfähigkeiten im hohen Alter sind beachtlich. Ich sage Herrn Lasseck
und Marcel Stein wieder zu, bewege auch Frau Kaiser zum Mitfahren, düse nach
Penig, steige um in den Stein’schen BMW 330d – im Grunde auch ein Pussywagon – und fahre mit Marcel am Steuer nach
Belantis. Dort treffen wir auch bald den besagten Rico Lasseck,
Nichtversicherungsmaklerin Sandra Kaiser, Annett Teichmann, Diddi, X-Man Norman
und Benjamin bzw. Michael bzw. Benjamin Michael. André Meyer hat wie Rico und
Steini für die Mittelstrecke á 45 km gemeldet, also bleibt mir nichts anderes
übrig, als diese zu fahren, zumal die Staffelwertung nur auf derselben Strecke
für drei Mann eines Teams ausgetragen wird. Das Umändern des Namens von André
Meyer in Guido Aßmann dauert seine Zeit, doch irgendwann klappt auch das. Wir
verscherbeln noch fix unsere Eintrittskarten ans Volk und holen damit unsere
Startgebühr beinahe wieder rein. Fürs Warmfahren und Luftdruckoptimieren bleibt
auch noch Zeit, welch Wunder.
Pünktlich um 12 Uhr knallt die Pistole – mitten in Steinis linken
Lauschlappen. Sehr zügig wird das Rennen begonnen, wobei ein unbekannter
Crossradfahrer hier ordentlich auf die Tube drückt und um die 10 km alles von
vorne fährt. Der kommt sicher daheim zu kurz. Irgendwann dürfen wir auch mal
vorne fahren und haben uns inzwischen auf eine Gruppe von fünf Leuten
verkleinert. Vier davon gehen durch die Führung, der fünfte Mann tut dies nicht
oder nur widerwillig, mit der Begründung, auf seinen Kumpel zu warten, der
seinerseits versucht, von hinten aufzuschließen. Mir gefällt das gar nicht, sodass ich mich
einfach mal beim Ablösen aus der Führung nicht an Position vier wieder
einreihe, sondern an fünf. Natürlich entsteht eine Lücke zum Vordermann, doch
die muss nun der besagte fünfte Mann zufahren, wenn er Bock aufs Siegen hat.
Schimpfend tut er das. Das Spiel wiederholt sich mehrfach. Ende der ersten
Runde hat der Veranstalter noch einen glitschigen Trail und eine kurze steile
Rampe eingebaut, an und für sich nicht schlecht, solange es nicht regnet. Zum
Glück regnet es nicht – noch nicht.
Zu Beginn von Runde zwei übernehmen Steini die Führung und ekliger, kalter Platzregen das Zepter, die darauffolgenden Links-und-rechts-hoch-und-runter-ab-durchs-Wasser-Passagen reichen aus, um den Crossfahrer bei immer schwieriger werdenden Bedingungen loszuwerden. Anfangs noch zu viert, geht auch Rico irgendwo verloren, später verfährt er sich sogar und büßt das AK-Podium ein. Er wird halt auch nicht jünger, unser Rico, und die Demenz ist so langsam auf dem Vormarsch. ;-) Marcel Stein und ich bestimmen hier das Tempo, der „Lutscher“ tut leider noch nicht viel. Mir wird das jetzt zu bunt, und ich fordere ihn auf, endlich anständig durch die Führung zu gehen, wenn er gewinnen will, und dass er nicht mehr auf seinen Kumpel zu warten braucht, der einen Kilometer hinter uns fährt. Ich glaube auch zu hören, dass er sagt, er würde nur einmal die Woche Rad fahren. Kein Kommentar. Meine Worte allerdings zeigen Wirkung, und er geht endlich anständig durch die Führung und gibt uns sogar Tipps, wie wir richtig Ablösung fahren, und er verwendet Begriffe wie „Schiebekante“ usw. Und ich solle nicht so sehr draufdrücken in der Führung. Oha, ein Rennradfahrer. Alles klar. In einem schlammigen Trail gegen Ende der zweiten Runde wird’s noch mal eng, weil wir dort Fahrer überholen müssen, wo eigentlich kein Platz ist. Der Rennradfahrer zwängt sich geradeso an einem langsameren Biker vorbei, dieser kommt zu Fall, ich komme haarscharf vorbei, doch Steini muss in die Eisen und verliert den Kontakt zu uns. Das bekomme ich aber erst später mit. Als wir nur noch zu zweit sind, ist sich jeder selbst der Nächste. Mit Mühe und Not und dummerweise zwei Frontalzusammenstößen mit zwei Bäumchen komme ich durch das fast nicht mehr fahrbare Schlammstück kurz vor Ende der Runde. Der Rennradfahrer hat dort zwar auch seine Probleme, kommt aber besser durch als ich. Doch ich fahre wieder ran, er lässt mich erneut in die Führung. Die Rampe ist zu kurz, um dort wegzukommen, also läuft es auf einen Zielsprint im Schlamm hinaus, wo ich den Kürzeren ziehe. Mal wieder nur Zweiter. Sehr ärgerlich. Eine Bergankunft wäre mir lieber gewesen, doch Berge gibt’s hier nicht. Das beweist auch das Stundenmittel von über 30 km/h. Steini wird noch Dritter, Rico Achter gesamt.
Zu Beginn von Runde zwei übernehmen Steini die Führung und ekliger, kalter Platzregen das Zepter, die darauffolgenden Links-und-rechts-hoch-und-runter-ab-durchs-Wasser-Passagen reichen aus, um den Crossfahrer bei immer schwieriger werdenden Bedingungen loszuwerden. Anfangs noch zu viert, geht auch Rico irgendwo verloren, später verfährt er sich sogar und büßt das AK-Podium ein. Er wird halt auch nicht jünger, unser Rico, und die Demenz ist so langsam auf dem Vormarsch. ;-) Marcel Stein und ich bestimmen hier das Tempo, der „Lutscher“ tut leider noch nicht viel. Mir wird das jetzt zu bunt, und ich fordere ihn auf, endlich anständig durch die Führung zu gehen, wenn er gewinnen will, und dass er nicht mehr auf seinen Kumpel zu warten braucht, der einen Kilometer hinter uns fährt. Ich glaube auch zu hören, dass er sagt, er würde nur einmal die Woche Rad fahren. Kein Kommentar. Meine Worte allerdings zeigen Wirkung, und er geht endlich anständig durch die Führung und gibt uns sogar Tipps, wie wir richtig Ablösung fahren, und er verwendet Begriffe wie „Schiebekante“ usw. Und ich solle nicht so sehr draufdrücken in der Führung. Oha, ein Rennradfahrer. Alles klar. In einem schlammigen Trail gegen Ende der zweiten Runde wird’s noch mal eng, weil wir dort Fahrer überholen müssen, wo eigentlich kein Platz ist. Der Rennradfahrer zwängt sich geradeso an einem langsameren Biker vorbei, dieser kommt zu Fall, ich komme haarscharf vorbei, doch Steini muss in die Eisen und verliert den Kontakt zu uns. Das bekomme ich aber erst später mit. Als wir nur noch zu zweit sind, ist sich jeder selbst der Nächste. Mit Mühe und Not und dummerweise zwei Frontalzusammenstößen mit zwei Bäumchen komme ich durch das fast nicht mehr fahrbare Schlammstück kurz vor Ende der Runde. Der Rennradfahrer hat dort zwar auch seine Probleme, kommt aber besser durch als ich. Doch ich fahre wieder ran, er lässt mich erneut in die Führung. Die Rampe ist zu kurz, um dort wegzukommen, also läuft es auf einen Zielsprint im Schlamm hinaus, wo ich den Kürzeren ziehe. Mal wieder nur Zweiter. Sehr ärgerlich. Eine Bergankunft wäre mir lieber gewesen, doch Berge gibt’s hier nicht. Das beweist auch das Stundenmittel von über 30 km/h. Steini wird noch Dritter, Rico Achter gesamt.
Einen Kärcher sucht man heute leider vergebens. Angeblich ist kein Platz dafür vorhanden. Ein Experte
bringt es sogar fertig, sein Bike im Duschcontainer abzuduschen. Scheiß auf den
Schlamm und die anderen Fahrer, die dort duschen wollen, Hauptsache, mein Bike
ist sauber! Da es im Ziel keine kostenlose Verpflegung gibt, bedienen wir uns
ein paar Meter weiter an der Streckenverpflegung – wo es noch ausreichend und
vor allem unentgeltlich Kuchen, Äpfel, Wasser und Schorle gibt. Die
Siegerehrung geht auch schnell vorüber, weil der Veranstalter bei den
Altersklassenehrungen eine Mindestanzahl von zwanzig Fahrern bzw. Fahrerinnen
festlegt. Dadurch fallen eine ganze Menge weg. Nicht nachvollziehbar und sicher
den Kosten geschuldet. Leidtragende sind vor allem die Damen, wo Nichtversicherungsmaklerin Frau Kaiser Gesamtfünfte wird, und die reiferen
Herren. In meiner AK fahren zum Glück noch genügend Leute mit, für die
Gesamtwertung gibt’s auch was, für die Staffelwertung (Platz 1) natürlich auch.
Blöd nur, dass in jeder meiner drei grünen Werbebeutel immer dasselbe drin ist:
Softballschläger einer Wohnungsbaugenossenschaft und Sitzkissen sponsored by
einer großen Krankenkasse, dazu Socken und je eine Finishermedaille. Für die
Staffelwertung wurde noch eine Wanduhr dazugepackt, die auch ein Werbegeschenk
des Wohnungsbauers ist. Was macht man mit drei Softballspielen? Verschenken an
Annett Teichmann, zumindest eins davon. Die anderen beiden bekomme ich nicht
los, eine der drei grünen Krankenkassen-Taschen geht wieder an Annett
Teichmann, die zweite an, ihr ahnt es, Frau Kaiser. Und die Finisher-Medaillen
go to? Na, ihr wisst schon. Socken und Uhr und besagte Softballspiele behalte
ich. Nutzwert null, bis auf die Funktionssocken, die, weil nicht meine Größe,
sicher bald bei Ebay zu finden sind. Vor ein paar Jahren gab es für die
Platzierten noch brauchbare Bikerucksäcke oder Sportbrillen plus Gutscheine,
doch die Zeiten sind lange vorbei. Die Parkgebühr von drei Euro sparen wir uns dank
Steinis nicht ganz legalem Einfall, und ab geht’s nach Hause mit verdreckten
Rädern und bissl Wut im Bauch. Die verfliegt schnell, als ich Coco und ihre
sieben Kitten beschmusen darf. ;-)
Nächster Stopp: Adelsberg.
Sauwetter (c) by Mario Zinn |