Tag 1:
Ich war sehr pünktlich vor Ort, was angesichts der merkwürdigen Startnummern- und Startpaketausgabe von Nöten war. Man musste sich nämlich zweimal anstellen. Der Start fand etwas außerhalb statt, womit das Warmfahren auch schon erledigt werden konnte. Und natürlich hatte ich bereits da meinen ersten Kettenklemmer. Der scharfe Start erfolgte 10 Uhr mitten im Forest, wobei ich heute immerhin ca. 10 Führungsmeter einheimsen konnte. Saustark.
Im ersten Anstieg an sehr ungünstiger Stelle kam dann gleich der zweite Kettenklemmer für heute dazu, also runter vom Hobel, Kette entwürgen und der Meute nach 30 s hinterhersetzen. Ich habe mich danach sukzessive – auch mit Hilfe von Immanuel „FKJ“ Stark und Sascha „Waldi“ Heinke – vorgekämpft und bin durch die Gruppen durchgefahren, so gut es ging. In der Bobbahn zu Geising fand ich endlich eine gute Gruppe um Sebastian „Küfi“ Küfner und Matthias „Matze“ Reinfried.
Die folgende holprige Abfahrt gaste ich kontrolliert hinunter, dafür stach Danny „die E-Lok“ Dittmann geradeaus in die Brennnesseln, während Küfi und ich gerade noch um die Kurve kamen. Küfi meinte nur, Brennnesseln seien gut gegen Rheuma. In dieser durchaus rennentscheidenden Abfahrt musste auch Küfi reißen lassen, sodass ich mit Matze alleine war. Steve Scheffel stand dann vor uns im Wald mit einem Platten, und wenig später enteilte mir der Matze mit seinem Fully in einem Holter-die-Polter-Abschnitt. Zunächst rollte ich alleine weiter, doch dann kam Steve from behind mit seinem Team-Zug an- und vorbeigerauscht.
In einer Laufpassage enteilte uns Steve; ich setzte hinterher und holte ihn alsbald wieder ein, und wir fuhren zu zweit, später zusammen mit Alexander Rebs, den wir auch einholten, einige Kilometer zusammen, bis ich Alex und Steve durch einen misslungenen Boxenstopp meinerseits am Mückentürmchen verlor. Dixisteve fuhr ich wieder zu, wobei wir uns in der Abfahrt kurz nach dem Mückentürmchen wie zwei Rowdys aufführten. Güldi bremste eine Linkskurve minimal zu spät an und verletzte dabei das Achtung-scharfe-Linkskurve-Schild erheblich. Dixisteve fuhr es anschließend völlig zu Brei. R. I. P. Etwas später an zwei saumäßigen Anstiegen musste Steve leider etwas Tempo rausnehmen, sodass ich alleine die Verfolgung von Alex aufnehmen musste.
Am langen letzten Schotteranstieg hoch
zur Grenze knipste ich meinem Vordermann Alex Meter um Meter ab, überholte noch
zwei, drei Leute, darunter exakt bei Kilometer 60 – wie schon in Malevil – den Felix Fritzsch
und den joggenden Roland Golderer, und war wieder in Reichweite zu Alex, als der
Berg auf einmal alle war und vorne Matze Reinfried von Alex aufgefahren wurde
und beide wegen ihrer Zusammenarbeit von mir allein nicht mehr einzuholen waren.
Cheise. Nun ja, am Ende wurde es Tagesplatz 5. Da war sogar noch mehr drin,
allerdings hatten auch alle vier (!) Scott-Genius-Generation-Fahrer, Marco
Schätzing, Roland Golderer und Steve Scheffel Pannen. Ich selbst kam mit einem
Kettenklemmer, einem gebrochenen Flaschenhalter, einem kleinen Umweg durch die
Wiese und einem heftigen Durchschlag samt Beule am Hinterrad ohne Defekte durch.
Welch ein Wunder.
Teammitglied Sebastian „FK“ Stark wurde hinter Peter
Hermann Zweiter, Bastian landete im vorderen Mittelfeld und FKJ, der bergauf
die Meter rausholt, die er bergab mitunter verliert, wurde leider durch einen
Sturz auf den Rücken derart behindert, dass er das Rennen voller Schmerzen
beenden musste und auch am Sonntag nicht mehr antreten konnte. Wäre es nur
bergauf gegangen, hätte er auf dem Podest gestanden. Der sehr späten
Siegerehrung, weil völlig unerwartet, konnte ich nicht beiwohnen, da ich heim
musste zu Kuschelmieze Coco. Und ein wenig regenerieren wollte ich ja auch noch.
Danke an Pitt Götze und Jürgen Güttler, den Zahnarzt, fürs Flaschenreichen! Pitt
übernahm vorsichtshalber auch das Kärchern nach dem schmerzhaften Erlebnis mit einem
überdimensionierten tschechischen Kärcher letzte Woche in Malevil.
Tag 2:
Nach einem Schreck am Vorabend – Katze Coco hatte sich nämlich im Garten meiner Ellis in einer Berberitze (kahler Dornenstrauch und sog. Katzenschreck) beim Jagen von Zilpzalps ein paar Dornen in Schwanz und Gesäß gejagt, gewimmert und sich mächtig gekrümmt vor Schmerz – fuhr ich bei Regen erneut gen Altenberg hinauf. Pünktlich angekommen, die Flaschen an unseren Support alias Pitt Götze und Onkel Steffen "OdFK" Werner weitergereicht, ging’s auch schon scharf.
Wir mussten zweimal den Skihang hoch, was das Feld entzerrte. Die jungen Wilden vorneweg, die alten Haudegen hinterher. Ich wusste vom Vortag, dass wir die meisten Frühstarter wieder einsammeln würden, und fuhr mein Seniorentempo da hoch. Irgendwann später im Wald stand da auch schon wieder der erste Scott-Fahrer mit Plattfuß – Torsten „Mütze“ Mützlitz. Auch Roland Golderer war schon wieder am Beheben eines Defekts, Alex Rebs war etwas später dran.
In einer guten Gruppe um Straßenfahrer Christian Kux, Küfi, Udo Müller, Matze
Reinfried und Waldmeister Sascha holten wir Mann um Mann zurück und
schlossen fast zur direkten Verfolgergruppe um Dixisteve, 60-Kilometer-Felix,
David Voll usw. auf. Waldi erlebte den Augenblick leider nicht mehr wegen eines
Plattfußes. Ich fuhr nach knapp 30 km das Loch zur besagten Gruppe in einer
Abfahrt zu. Etwas später in einer anderen Abfahrt machte es zisch, und bei
Felix spritzte Milch aus dem Reifen. Ca. 20 m später machte es wieder zisch,
nur diesmal beim Güldi himself. Kacke.
Ohne Hast zog ich den Schlauch ein und fuhr weiter; die folgende Aufholjagd dauerte exakt 50 m. Mal wieder ein Kettenklemmer. Runter vom Hobel, Kette lösen, rauf auf den Bock, angasen. Mist, da dreht sich nichts mehr. Runter vom Bock und festgestellt, dass ein Teil der Innenseite meines Schaltkäfigs soeben abgebrochen war und die Kette neben der Spannrolle klemmte. Fragt mich nicht, wie das geht, aber ich bekomme alles kaputt in 2013. Kette auf die Rolle gehievt, wieder angegast und Meter auf die Vorderleute gutgemacht. Das Schalten ging nun nicht mehr so toll, besonders vorne, aber ich machte das Beste daraus und schickte immer ein paar Stoßgebete den Bowdenzug hinunter.
Ohne Hast zog ich den Schlauch ein und fuhr weiter; die folgende Aufholjagd dauerte exakt 50 m. Mal wieder ein Kettenklemmer. Runter vom Hobel, Kette lösen, rauf auf den Bock, angasen. Mist, da dreht sich nichts mehr. Runter vom Bock und festgestellt, dass ein Teil der Innenseite meines Schaltkäfigs soeben abgebrochen war und die Kette neben der Spannrolle klemmte. Fragt mich nicht, wie das geht, aber ich bekomme alles kaputt in 2013. Kette auf die Rolle gehievt, wieder angegast und Meter auf die Vorderleute gutgemacht. Das Schalten ging nun nicht mehr so toll, besonders vorne, aber ich machte das Beste daraus und schickte immer ein paar Stoßgebete den Bowdenzug hinunter.
In der Abfahrt nach Holzhau – bzw. Felgenhau – schlug dann mal wieder was am Hinterrad durch bis auf besagte Felge, und es machte erneut zisch. Binnen Sekunden war ich hinten luftleer, und Schlauch samt Reifen flogen mir um die Lauschlappen, sodass ich auf der Felge fuhr. Leck mich am A… Das war’s. Keinen Schlauch mehr, nur noch eine Kartusche … also Rad Huckepack nehmen und bergab wandern. Nach ein paar Minuten jedoch hielt bergab (!) ein freundlicher Biker (Nr. 551) an und fragte mich, ob ich einen Schlauch bräuchte. Jaaaaaaa! Er überließ ihn mir unentgeltlich – danke (!!!) –, ich zog ihn noch in der Abfahrt ein, jagte die letzte Kartusche rein, blieb kurz, aber schmerzhaft mit meinen Fingern an der saukalten Kartusche kleben und konnte nach ca. zehn Minuten weiterfahren. Die Motivation war allerdings erst mal weg, logisch.
Am Ende des Holzhau’schen Anstiegs waren Pitt und Steffen schon am Aufbrechen,
doch Güldi erreichte sie gerade noch so und wechselte seine 1-Liter-Bottle. Die
Motivation kam mit dem Getränk und dem Gel wieder etwas zurück. Das Rennen zog
sich hier schier endlos über Wiesen, Wurzeln, Trails, Schotter, Schlamm und so
gut wie nie über Asphalt entlang, kaum Zeit oder Möglichkeit, was zu trinken
oder zu verschnaufen, und eigentlich immer nur bergauf und mitten durch den
Wald. Das Gesäß schmerzte inzwischen beachtlich.
Ich holte wieder eine größere Anzahl an Fahrern ein, lief durch knöcheltiefe Kuhscheiße, durch „reißende“ Ströme, durch Schlammlöcher etc., bis irgendwann am Hinterrad wieder langsam Luft entwich. In den Kurven und Abfahrten malte ich mir immer aus, wie es wohl wäre, würde jetzt der Reifen von der Felge fliegen, denn eiern tat er mächtig. Drauf geschissen und Gas geben, wie’s halt geht. Noch mal anhalten gibt’s nicht!
Ich holte wieder eine größere Anzahl an Fahrern ein, lief durch knöcheltiefe Kuhscheiße, durch „reißende“ Ströme, durch Schlammlöcher etc., bis irgendwann am Hinterrad wieder langsam Luft entwich. In den Kurven und Abfahrten malte ich mir immer aus, wie es wohl wäre, würde jetzt der Reifen von der Felge fliegen, denn eiern tat er mächtig. Drauf geschissen und Gas geben, wie’s halt geht. Noch mal anhalten gibt’s nicht!
Unterwegs begrüßte ich noch
meinen Kollegen Wauschi, dessen Rad erheblich quietschte. HDW war ähnlich platt
wie mein Hinterreifen.
Trotzdem lief der Diesel hier noch ganz gut, aber die Streckenführung war bis
zum Ende durchweg heftig und kostete Körner, besonders so ein oller Trail neben
einem Bahndamm. Wer eine Großfamilie plant, sollte da nicht im Renntempo oder
nur mit dem Fully drüberfahren.
10 km vor dem Ziel zog es mir wegen der Aufholjagden und dem Fast-Platten am Heck dann doch so langsam den Stecker. Glücklicherweise stand noch einmal Pitt am Straßenrand und reichte mir die dringendst benötige Cola samt Gel. Dort stand auch Udo Müller mit Platten.
Im letzten nennenswerten Bergaufstück kam Danny „die E-Lok“ Dittmann von vorne ins Blickfeld. Von hinten allerdings schob sich Roland Golderer an mich ran, holte zweimal tief Luft und zog vorbei, wenig später auch Udo Müller. Golderers Diesel hatte mehr Hubraum und Drehmoment als meiner. Cheise.
Irgendwann in dem Anstieg konnte ich die E-Lok noch auffahren. Als Danny jedoch wenig später drauflatschte, verfing sich beim Schalten zum x-ten Mal Güldis Kette. Runter vom Bock, Kette entfitzen, rauf auf den Bock, hinterher. Udo und Danny fuhren jetzt als Duo dem Ziel entgegen. Danny gab wieder Gas, Udo ließ reißen. Ich kam ca. 20 m an Udo ran, bevor es in den Enduro-Zieldownhill ging, wo er mir mit seinem Fully überlegen war. Ich nahm zum Schluss noch einen Baum mit. Die dumme Sau stand da einfach in der Ideallinie. Nach 4:46 h kam ich enttäuscht ins Ziel als 15. der Tageswertung, und ich sah aus wie ein gerupftes Hühnchen. Scheinbar bin ich nicht nur auf Pollen allergisch, sondern auch auf Wald. Und ich bin so ein Wichtel, so ein Hänfling, so ein graziler, schlanker und alles andere als rabiater Jüngling und schaffe es trotzdem immer wieder, meine Reifen zu zerschlitzen oder das Getriebe zu zerlegen. Ich benötige nun eine neue Hinterradfelge, einen neuen Reifen, ein neues Schaltwerk, einen neuen Flaschenhalter und einen neuen Arsch.
Die Gesamtwertung der MEC 500 war nach der Etappe heute leider auch flöten gegangen. Mit etwas mehr Glück und den Beinen hätte es durchaus für Platz 3 bis 5 reichen können, so wurde es nur Platz 9. Na ja, wenigstens hatte der Pussywagon heimwärts keinen Platten.
FK wurde erneut knapp geschlagen Tageszweiter hinter Peter Hermann und auch Zweiter der MEC-Gesamtwertung. HDW brach heute leider etwas ein und erreichte das Ziel nach über fünf Stunden.
Ein Dank geht erneut an Pitt und Onkel Steffen für den Streckensupport und das todesmutige Kärchern.
Die Hoffnungen auf einen doch noch erfolgreich endenden Tag wurden auf der Tombola gänzlich zunichte gemacht, denn ich gewann kein Sony-Handy. Und mit der knuffigen Susann konnte ich ebenfalls nicht bzw. nur heimlich knuddeln, da Waldi inzwischen eingetroffen war. Daheim angekommen, grüßte ich wie abgemacht meine Katze Coco von Küfi, doch sie verstand nur Whiskas. Sie ihrerseits begrüßte mich mit einem „leckeren“ Würstchen, aber keinem essbaren, versteht sich. Ein super Tag …
Bis demnächst bei hoffentlich etwas mehr Glück!
10 km vor dem Ziel zog es mir wegen der Aufholjagden und dem Fast-Platten am Heck dann doch so langsam den Stecker. Glücklicherweise stand noch einmal Pitt am Straßenrand und reichte mir die dringendst benötige Cola samt Gel. Dort stand auch Udo Müller mit Platten.
Im letzten nennenswerten Bergaufstück kam Danny „die E-Lok“ Dittmann von vorne ins Blickfeld. Von hinten allerdings schob sich Roland Golderer an mich ran, holte zweimal tief Luft und zog vorbei, wenig später auch Udo Müller. Golderers Diesel hatte mehr Hubraum und Drehmoment als meiner. Cheise.
Irgendwann in dem Anstieg konnte ich die E-Lok noch auffahren. Als Danny jedoch wenig später drauflatschte, verfing sich beim Schalten zum x-ten Mal Güldis Kette. Runter vom Bock, Kette entfitzen, rauf auf den Bock, hinterher. Udo und Danny fuhren jetzt als Duo dem Ziel entgegen. Danny gab wieder Gas, Udo ließ reißen. Ich kam ca. 20 m an Udo ran, bevor es in den Enduro-Zieldownhill ging, wo er mir mit seinem Fully überlegen war. Ich nahm zum Schluss noch einen Baum mit. Die dumme Sau stand da einfach in der Ideallinie. Nach 4:46 h kam ich enttäuscht ins Ziel als 15. der Tageswertung, und ich sah aus wie ein gerupftes Hühnchen. Scheinbar bin ich nicht nur auf Pollen allergisch, sondern auch auf Wald. Und ich bin so ein Wichtel, so ein Hänfling, so ein graziler, schlanker und alles andere als rabiater Jüngling und schaffe es trotzdem immer wieder, meine Reifen zu zerschlitzen oder das Getriebe zu zerlegen. Ich benötige nun eine neue Hinterradfelge, einen neuen Reifen, ein neues Schaltwerk, einen neuen Flaschenhalter und einen neuen Arsch.
Die Gesamtwertung der MEC 500 war nach der Etappe heute leider auch flöten gegangen. Mit etwas mehr Glück und den Beinen hätte es durchaus für Platz 3 bis 5 reichen können, so wurde es nur Platz 9. Na ja, wenigstens hatte der Pussywagon heimwärts keinen Platten.
FK wurde erneut knapp geschlagen Tageszweiter hinter Peter Hermann und auch Zweiter der MEC-Gesamtwertung. HDW brach heute leider etwas ein und erreichte das Ziel nach über fünf Stunden.
Ein Dank geht erneut an Pitt und Onkel Steffen für den Streckensupport und das todesmutige Kärchern.
Die Hoffnungen auf einen doch noch erfolgreich endenden Tag wurden auf der Tombola gänzlich zunichte gemacht, denn ich gewann kein Sony-Handy. Und mit der knuffigen Susann konnte ich ebenfalls nicht bzw. nur heimlich knuddeln, da Waldi inzwischen eingetroffen war. Daheim angekommen, grüßte ich wie abgemacht meine Katze Coco von Küfi, doch sie verstand nur Whiskas. Sie ihrerseits begrüßte mich mit einem „leckeren“ Würstchen, aber keinem essbaren, versteht sich. Ein super Tag …
Bis demnächst bei hoffentlich etwas mehr Glück!
Copyright by Günter Zobel |
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