Es gibt Leute, die bleiben am Sonntagmorgen bei so einem Wetter im Bett, und es gibt Leute, die hauen sich vormittags in der Weltstadt Markersbach in die Fresse – sportlich versteht sich. Ich weiß nicht, wie viele Aktive es tatsächlich waren, aber den parkenden Autos nach zu urteilen, weit über 600. Hut ab.
Endlich mal wieder pünktlich angekommen, goss es in M’bach leider jämmerlich. Den Audi funktionierte ich mit einer ausgeklügelten Konstruktion mit Regenschirm und offener Heckklappe zum Trockendock um. Leider überlebte der neue(!) Schirm diese Aktion nicht, da ich nicht mit so einer hartnäckigen Zentralverriegelung gerechnet hätte. Deutsche Wertarbeit eben.
Pünktlich 60 Sekunden vor dem Start stand ich dann nicht ganz warmgefahren mit fast allen namhaften Heizern des Westerzgebirges am Selbigen. Und es hörte tatsächlich auf zu regnen, genau wie der Wetterbericht es für M’bach vorhergesagt hatte. Ein gutes Omen? Schaun mer mal.
Schon ging’s los. Zu unserer Überraschung kam uns 500 m nach dem Start der Robodoc in Regenjacke entgegen. Er schien den Start irgendwie verpeilt zu haben. Keine Ahnung. Jedenfalls machte er kehrt und fuhr wieder mit uns mit. Ronald Kunz spannte sich gleich vor das Feld und trat sicher einige hundert Watt den Hügel hoch, womit er das Feld entzerrte. Zum Oberbecken hoch ging’s anschließend noch halbwegs beschaulich, und auch wieder hinunter ließen wir alle Vorsicht walten. Letztes Jahr war mir auf der Abfahrt die Hinterachse gebrochen, doch dieses Jahr sollte dieselbe Achse durchhalten.
Nun wurde es aber zügiger. Ronald, Mark Us, Wauschi, „Patte“ Müller, Waldmeister Heinke, Sebastian Stark formerly known as Flaschenklau, Bret Janschneider und ein mir bis dato unbekannter Fahrer forcierten hier das Tempo. Als Sascha nochmals das Tempo spürbar anzog, waren wir nur noch zu sechst und konnten uns am Berg langsam, aber sicher absetzen. Auf den langen Asphaltstücken gingen wir (fast) alle durch die Führung und bekamen guten Abstand zwischen uns und die Verfolger. Zum Col de Fichtel hoch entledigten wir uns dann dem unbekannten 6. Fahrer, der nun aber auch einen Namen hatte: Ronny Riedel, ein Ex-Downhiller, der die Fronten gewechselt hat. Sascha holte sich mit einigen Metern Vorsprung die Bergwertung, bevor wir vier kurz dahinter seinem Leuchten in die Abfahrt folgten. Um ein Haar hätte mich Sebastian Stark hier vom Rad geholt, da er mich in einer schnellen Innenkurve nicht bemerkte. Aber alles noch mal gut gegangen. Zwerge übersieht man gern. Sascha vorne nahm Tempo raus, so dass wir wieder fix ranrollen konnten. Über die nächsten Asphalt-Hügel ging es mehr oder weniger zügig, ohne dass jemand richtig Gas gab; wir bummelten teilweise richtig herum, da aus taktischen Gründen logischerweise keiner vorne fahren wollte. Deswegen ist die Endzeit von 1:39 Std. auch nicht so prickelnd. Die Sache musste im Bergsprint geklärt werden. Kurz vor dem Finalanstieg hatte ich noch eine kleine Schrecksekunde zu überstehen, als mir in einem Singletrail die Kette vom „großen“ Blatt fiel, aber ich sie wieder einfangen konnte. Ordentlich Schwein gehabt. Der Waldmeister hatte schon am Col de Fichtel seine Spritzigkeit angedeutet und zog prompt kurz vor Beginn des Anstieges das Tempo an, Sebastian Stark ging mit und riss ein kleines Loch auf Mark Us, Ronald und mich, das Mark Us wieder zufuhr. Ich klebte ihm am Hinterrad. Sascha ging vorne langsam auf und davon, einige Meter dahinter Herr Stark und wieder ein paar Meter dahinter der Dönerverkäufer. Ich konnte mich von Mark Us lösen und wieder ein paar Meter auf Sebastian aufholen, doch dann war auf einmal der Berg alle. War gestern wahrscheinlich auch eine Thüringer Rostbratwurscht zuviel. Ich komme an den schmackhaften Dingern einfach nicht vorbei. Die kosteten möglicherweise richtig Spritzigkeit, die mir im Anstieg fehlte. Schade, aber nicht zu ändern. Mal wieder Dritter, aber für Markersbach seit 2006 endlich eine vernünftige Zielankunft meinerseits, obwohl die Strecke mit nur 47 km sehr kurz ist. Nach dem Rennen ging’s zum Ausrollen zusammen mit Mark Us noch mal 15 Kilometer durch den Wald, bevor wir dann geschlossen und geduscht zur Siegerehrung antanzten. Um dem Waldmeister gebührend zu huldigen, trug ich dieselben Farben auf wie er. So leuchteten wir zur Abwechslung mal gemeinsam das Zelt aus – in grellem Orange versteht sich. Dummerweise bekam dann Sascha das Siegertrikot übergestreift. Da war’s das mit der Helligkeit.
Und eins sei an dieser Stelle noch erwähnt: Der Moderator hat meinen Namen vollkommen richtig ausgesprochen. Großen Dank dafür und für die Organisation des Wettkampfes, der ja im Zeichen eines guten Zwecks stand.
Die Bilder lieferten: der Pizza-Dirk im Suzuki-Geländemobil, des Saschas Freundin Susann, Danny Dittmann, Rico Lasseck sowie Familie Stark. Besten Dank! In diesem Sinne: Respekt und Robustheit!
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Montag, 31. Mai 2010
Mittwoch, 26. Mai 2010
Blaues Ohrläppchen
Das rechte Ohrläppchen ist noch blau vom Blutabnehmen, aber ich lebe noch. Die (kostenlose) kardiologische Untersuchung (EKG, Ultraschall Herz und Carotis) sowie die Leistungsdiagnostik mit Belastungs-EKG und Blutdruckmessung bei ADMEDIA, unserem Hauptsponsor bei BIKER-BOARDER.DE, sind Geschichte. Und ich bin sehr zufrieden. Rein medizinisch ist alles soweit in Ordnung, so dass u. U. auch wieder Saunabesuche drin sein könnten - natürlich nur mit äußerster Vorsicht und Defibrillator.
Der subjektive Eindruck, zurzeit ganz gute Beine zu haben, wurde auch auf dem Ergometer bestätigt. Mehr als eine Stufe höher als letztes Jahr, obwohl ich recht beschissen drauf saß. Und da ich ein ziemliches Leichtgewicht bin, kommt da ein ganz ordentliches Leistungsgewicht heraus, mit dem ich mich auch vor Profis nicht verstecken muss. Allerdings geschwitzt habe ich wie ein Eisbär in Saudi-Arabien, und meine Badelatschen waren tierisch dreckig. Man muss sich einfach nur schämen mit mir. Dann versuche ich mal, die Form zu konservieren, meine Badelatschen zu sterilisieren und mich nicht so dusselig bei den Rennen anzustellen. See U in Markerscreek.
Der subjektive Eindruck, zurzeit ganz gute Beine zu haben, wurde auch auf dem Ergometer bestätigt. Mehr als eine Stufe höher als letztes Jahr, obwohl ich recht beschissen drauf saß. Und da ich ein ziemliches Leichtgewicht bin, kommt da ein ganz ordentliches Leistungsgewicht heraus, mit dem ich mich auch vor Profis nicht verstecken muss. Allerdings geschwitzt habe ich wie ein Eisbär in Saudi-Arabien, und meine Badelatschen waren tierisch dreckig. Man muss sich einfach nur schämen mit mir. Dann versuche ich mal, die Form zu konservieren, meine Badelatschen zu sterilisieren und mich nicht so dusselig bei den Rennen anzustellen. See U in Markerscreek.
Montag, 17. Mai 2010
Fränkische-Schweiz-Bike-Marathon am 16.05.2010
Diesmal sollte es nach Bayern gehen in die fränkische Schweiz, dort wo auch der Kurbelbieger haust. Wir, das waren Bastian Wauschkuhn, Andreas und Elisabeth Stark, Eric Richter und ich, trafen uns bei Wauschi in Reinsdorf, um gemeinsam im Mercedes Sprinter gen Litzendorf zu düsen, wobei das mit dem Düsen nicht so wörtlich zu nehmen ist. Aber Platz gibt’s in dem Schwungradauto wie Sand am Meer, und günstig war’s auch.
Mein Blutdruck hatte unter der Woche seinen Namen nicht wirklich verdient, deswegen ging’s mit gemischten Gefühlen und ohne Motivation nach Franken. Angetreten waren auch Sachsens nimmermüde Rennenthusiasten namens Robodoc, Ronald Kunz, Laschinski, Jens Scholze, Danny Dittmann, André Meyer, Patrick „Patte“ Müller und nicht zuletzt Sascha Heinke. Auch der Kurbelbieger Thomas Lauterbach, der dort direkt um die Ecke wohnt, war wieder mit dabei.
Punkt 10 Uhr ging das topp besetzte Starterfeld auf die Strecke. Am Anfang noch auf Asphalt bogen wir nach ca. 3 km in den Wald ein. Dort zogen Schneidawind und Kreuchler auf und davon, ich fand mich in der Verfolgergruppe wieder. Doch auch die machte für den Anfang recht hohes Tempo. Um nicht nach 5 km völlig zu übersäuern, musste ich mich aus dieser Gruppe um Sascha und Pscheidl ebenfalls zurückfallen lassen und fuhr u. a. mit Ronald, Hot Doc und Wauschi zusammen. Das Tempo in dieser Gruppe war für den Anfang eines Marathons human. Die Gruppe zerfiel jedoch an einem leicht abfallenden und beschissenen Schlamm-Singletrail. Da ist Geyer ein Witz dagegen. Wauschi vor mir eierte dort rum, weil er keinen Grip hatte. Ich selbst fand eine gute Linie, überholte Wauschi, konnte mich von meiner alten Gruppe absetzen und das Loch nach der Schlammpassage auf die erste Verfolgergruppe um Sascha recht fix zudrücken. Nach einer kurzen Konversation mit dem Waldmeister kam kurz darauf ein harter nur zu Fuß zu bewältigender Schlamm-Anstieg. Dort mussten wir alle vom Bock und geschätzte 300 m am Stück zu Fuß laufen. Ausgerechnet hier war ich am Ende des Feldes. Da ich in Ermangelung an lange Beine kaum Schritt halten konnte, war ich am Ende des Anstieges noch per pedes unterwegs, als die Ersten schon wieder im Sattel saßen. So eine Scheiße. Die fuhren nun zu sechst Windschatten, während sich Güdö bis zum Schluss die Zähne ausbiss, um da endlich wieder ranzukommen. Mir standen nun 65 km Alleinfahrt bevor. Ich hatte vielleicht die Schnauze voll. Die da vorne haben ja auch nicht gebremst. Und wenn du 65 von 91 km ständig in 60 bis 90 s Abstand einer Gruppe hinterherdödelst, ohne groß Boden gut zu machen oder zu verlieren, bekommst du Komplexe. Jedenfalls sah ich den Waldmeister regelmäßig schön am Horizont blinken. Da auf der Runde noch eine zweite ca. 100 m lange Laufpassage kommen sollte, wisst ihr ja, wie meine Laune war.
Die zweite Runde verlief unspektakulär. Leider fand ich diesmal nicht die beste Linie in der Schlammabfahrt und taumelte mächtig umher, ohne zu stürzen. Die Laufpassage bergauf war für mich Hobbit wieder absolute Gülle, da sich auch Krämpfe ankündigten, aber ich bekam kurz vorher Cola von Elisabeth Stark gereicht – genau zum richtigen Zeitpunkt. Elisabeth war voll dabei und hat mich ordentlich angefeuert. Wohl dem, der so eine rennbegeisterte Schwester hat. Aber das liegt in der Familie.
Im Gegensatz zum Marathon in Wildenbörten ernährte ich mich diesmal rechtzeitig und hatte hintenraus guten Druck auf dem Pedal. So konnte ich langsam zu meinem direkten Gegner Samuel Faruhn aufschließen, der, als er mich bemerkte, noch mal ordentlich Gas gab. Ich kam dennoch immer näher, doch leider fehlten mir nach hartem Kampf im Ziel noch 9 s zu Platz 7. Ein wenig Schuld daran hat die Zwergenübersetzung 42 zu 11, mit der man bergab keinen Blumentopf gewinnt. Dennoch verrichtete SRAMs 10-fach-Ritzel trotz Fangopackung seinen Dienst ohne Probleme.
Gewonnen hat das Rennen mit 10 Minuten Vorsprung Christian Schneidawind vor Christian Kreuchler und Andreas Pscheidl. Sascha wurde Sechster. Bis auf Schneidawind, der alles in Grund und Boden fuhr, blieben die Zeitabstände im Rahmen. Und mit etwas mehr Geschick beim Laufen wäre mehr drin gewesen. Wenn es regnet, werde ich mich von nun an raus stellen, um noch etwas zu wachsen. Wauschi kam auf Platz 14 ins Ziel. Er hatte nicht seinen besten Tag erwischt, gab er zu. Seine lustigen Eindrücke könnt ihr hier nachlesen.
Nach dem Rennen und der Dusche gönnte ich mir noch eine Massage bei einer wirklich hübschen Physiotherapeutin, bevor aufs Neue der Kampf mit dem Mercedes begann. Bastian hatte rückzu mit dem Sprinter mehr zu kämpfen als beim Marathon. Er ließ richtig Körner auf der Autobahn, denn es war recht böig. Er chauffierte uns alle aber sicher heim.
Nächstes Weekend stehen Stand jetzt ausnahmsweise mal keine Rennen an, so dass wir uns vermutlich in Markerscreek wiedersehen werden. Bis dahin wenig Schlamm im Ritzel!
Mein Blutdruck hatte unter der Woche seinen Namen nicht wirklich verdient, deswegen ging’s mit gemischten Gefühlen und ohne Motivation nach Franken. Angetreten waren auch Sachsens nimmermüde Rennenthusiasten namens Robodoc, Ronald Kunz, Laschinski, Jens Scholze, Danny Dittmann, André Meyer, Patrick „Patte“ Müller und nicht zuletzt Sascha Heinke. Auch der Kurbelbieger Thomas Lauterbach, der dort direkt um die Ecke wohnt, war wieder mit dabei.
Punkt 10 Uhr ging das topp besetzte Starterfeld auf die Strecke. Am Anfang noch auf Asphalt bogen wir nach ca. 3 km in den Wald ein. Dort zogen Schneidawind und Kreuchler auf und davon, ich fand mich in der Verfolgergruppe wieder. Doch auch die machte für den Anfang recht hohes Tempo. Um nicht nach 5 km völlig zu übersäuern, musste ich mich aus dieser Gruppe um Sascha und Pscheidl ebenfalls zurückfallen lassen und fuhr u. a. mit Ronald, Hot Doc und Wauschi zusammen. Das Tempo in dieser Gruppe war für den Anfang eines Marathons human. Die Gruppe zerfiel jedoch an einem leicht abfallenden und beschissenen Schlamm-Singletrail. Da ist Geyer ein Witz dagegen. Wauschi vor mir eierte dort rum, weil er keinen Grip hatte. Ich selbst fand eine gute Linie, überholte Wauschi, konnte mich von meiner alten Gruppe absetzen und das Loch nach der Schlammpassage auf die erste Verfolgergruppe um Sascha recht fix zudrücken. Nach einer kurzen Konversation mit dem Waldmeister kam kurz darauf ein harter nur zu Fuß zu bewältigender Schlamm-Anstieg. Dort mussten wir alle vom Bock und geschätzte 300 m am Stück zu Fuß laufen. Ausgerechnet hier war ich am Ende des Feldes. Da ich in Ermangelung an lange Beine kaum Schritt halten konnte, war ich am Ende des Anstieges noch per pedes unterwegs, als die Ersten schon wieder im Sattel saßen. So eine Scheiße. Die fuhren nun zu sechst Windschatten, während sich Güdö bis zum Schluss die Zähne ausbiss, um da endlich wieder ranzukommen. Mir standen nun 65 km Alleinfahrt bevor. Ich hatte vielleicht die Schnauze voll. Die da vorne haben ja auch nicht gebremst. Und wenn du 65 von 91 km ständig in 60 bis 90 s Abstand einer Gruppe hinterherdödelst, ohne groß Boden gut zu machen oder zu verlieren, bekommst du Komplexe. Jedenfalls sah ich den Waldmeister regelmäßig schön am Horizont blinken. Da auf der Runde noch eine zweite ca. 100 m lange Laufpassage kommen sollte, wisst ihr ja, wie meine Laune war.
Die zweite Runde verlief unspektakulär. Leider fand ich diesmal nicht die beste Linie in der Schlammabfahrt und taumelte mächtig umher, ohne zu stürzen. Die Laufpassage bergauf war für mich Hobbit wieder absolute Gülle, da sich auch Krämpfe ankündigten, aber ich bekam kurz vorher Cola von Elisabeth Stark gereicht – genau zum richtigen Zeitpunkt. Elisabeth war voll dabei und hat mich ordentlich angefeuert. Wohl dem, der so eine rennbegeisterte Schwester hat. Aber das liegt in der Familie.
Im Gegensatz zum Marathon in Wildenbörten ernährte ich mich diesmal rechtzeitig und hatte hintenraus guten Druck auf dem Pedal. So konnte ich langsam zu meinem direkten Gegner Samuel Faruhn aufschließen, der, als er mich bemerkte, noch mal ordentlich Gas gab. Ich kam dennoch immer näher, doch leider fehlten mir nach hartem Kampf im Ziel noch 9 s zu Platz 7. Ein wenig Schuld daran hat die Zwergenübersetzung 42 zu 11, mit der man bergab keinen Blumentopf gewinnt. Dennoch verrichtete SRAMs 10-fach-Ritzel trotz Fangopackung seinen Dienst ohne Probleme.
Gewonnen hat das Rennen mit 10 Minuten Vorsprung Christian Schneidawind vor Christian Kreuchler und Andreas Pscheidl. Sascha wurde Sechster. Bis auf Schneidawind, der alles in Grund und Boden fuhr, blieben die Zeitabstände im Rahmen. Und mit etwas mehr Geschick beim Laufen wäre mehr drin gewesen. Wenn es regnet, werde ich mich von nun an raus stellen, um noch etwas zu wachsen. Wauschi kam auf Platz 14 ins Ziel. Er hatte nicht seinen besten Tag erwischt, gab er zu. Seine lustigen Eindrücke könnt ihr hier nachlesen.
Nach dem Rennen und der Dusche gönnte ich mir noch eine Massage bei einer wirklich hübschen Physiotherapeutin, bevor aufs Neue der Kampf mit dem Mercedes begann. Bastian hatte rückzu mit dem Sprinter mehr zu kämpfen als beim Marathon. Er ließ richtig Körner auf der Autobahn, denn es war recht böig. Er chauffierte uns alle aber sicher heim.
Nächstes Weekend stehen Stand jetzt ausnahmsweise mal keine Rennen an, so dass wir uns vermutlich in Markerscreek wiedersehen werden. Bis dahin wenig Schlamm im Ritzel!
Sonntag, 9. Mai 2010
Wehlaberg-Bike-Marathon am 09.05.2010
Es war mein erster MTB-Marathon in Brandenburg, glaube ich. Er stand bis Freitag auf der Kippe, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich den Harzer Bergpreis oder den Marathon fahren sollte. Die Münze entschied das mit 3:2 zu Gunsten des Marathons. Es sollte sich auszahlen. Mit dabei heute als Beifahrer nach Köthen: Bastian Wauschkuhn vom TBR-Racing-Team. Ein Lob schon mal hier. Er ist ruhig, schnarcht nicht, pupst nicht und tritt mir das Bodenblech nicht durch, wenn Mando Diao im Radio gespielt wird. Und er wiegt keine 127 Kilo, was natürlich den Verbrauch deutlich senkt. Auf der Autobahn war heute in beiden Richtungen nicht viel los, so dass wir sehr pünktlich vor Ort und auch wieder zu Hause waren, ohne zu rasen. Da kann man auch mal unter 8 Litern bleiben, wenn man mit 160-170 dahingleitet. Eine völlig neue Erfahrung.
Die Anmeldung verlief unspektakulär, nur das Ambiente – eine umfunktionierte Bushaltestelle – schien gewöhnungsbedürftig. Dort wimmelte es von Mücken. Grauenhaft. Der Winter war offensichtlich nicht hart genug.
Am Start selber standen 140 Biker und Crosser, doch zwei fehlten: Thomas Schröder und Ronald Oehme. Obwohl beide auch pünktlich in Köthen ankamen, waren sie doch rund 200 km entfernt. Leider steuerte Thomas das falsche Köthen in Sachsen-Anhalt an und rief Kumpel Rico Lasseck an, wo denn hier alle wären. Thomas, das nächste Mal die Postleitzahl ins Navi meißeln!
Vom Start weg wurde ordentlich Gas gegeben, nicht zu vergleichen mit Wildenbörten vor einer Woche. Gleich nach Rennfreigabe versuchte Fahrer Samuel Fahrun abzuhauen. Doch er kam nicht weg. Leider hatte Bastian nach ca. 7 km einen Schleicher am Tubeless-Hinterrad, musste alsbald vom Bock und 12(!) Minuten auf Hilfe warten, weil der Platten nur mit einem Schlauch repariert werden konnte. Anschließend durfte er die ganze Meute noch mal überholen. Schon wieder Pech für den Drücker. Die Strecke an sich war eine reine Sandpiste mitten durch Kiefernwälder mit ein paar kleineren giftigen Wellen und einem brutalen Anstieg. Geologe Bastian deutete diese Erhebung als Endmoräne. Für die meisten war es aber nur eine Scheißmoräne. Mit 28 Zähnen vorn und 36 hinten ging es in Runde 1 aber noch ganz gut da hoch. Ende der ersten von zwei 25-Kilometer-Runden hatte sich schließlich eine neunköpfige Spitzengruppe formiert, die gutes Tempo machte. Mitte der zweiten Runde forcierten die Spitzenleute an den Wellen das Tempo und ließen unsere Gruppe auf sechs Mann schrumpfen. Auf dem eklig tiefen Sandboden hatte ich ganz schön zu kämpfen, sowohl Traktion als auch den Anschluss nicht zu verlieren. Die besten Beine hatte ich heute nicht, aber ich quälte mich und blieb dran. Zu sechst erklommen wir nun den Scharfrichter zum Wehlaberg (Scheißmoräne). Samuel Fahrun hatte schon einen Kilometer vorher attackiert und fuhr ca. 50 m vor uns in den Berg, ein weiterer Fahrer kurz dahinter. Bergauf kam ich aber wieder zwingend an die Ausreißer ran und schloss nach einer Downhill- und Singletrailpassage mit Laufeinlage wieder zu den Beiden auf, die sogleich wieder attackierten. Abschütteln konnten sie mich aber trotz beginnender Krämpfe nicht. Im Schlepptau hatte ich nur noch Nico Wehrstedt, danach war keiner mehr in Sicht. So ging es in hohem Tempo zu viert auf die ausnahmsweise sandfreie Zielgerade. Ich fuhr an letzter Position, als Nico Wehrstedt Vollgas gab. Ich blieb an seinem Hinterrad, überholte den Führenden, fuhr neben Samuel Fahrun in eine bekloppte Linkskurve, in der er natürlich voll nach links zog und zumachte. Ich stieg hier mal lieber in die Eisen, um mich nicht neu zu tapezieren und stellte mein Hinterrad schön quer, und aus war der Traum vom Sieg. Mit Platz 3 konnte ich zumindest die Masterswertung mit 4 s Vorsprung noch gewinnen, für die es 30 EUR gab – allerdings erst nach Veto, da man mich bei der Siegerehrung erstmal vergaß.
Nach dem Rennen gab’s für das Startgeld noch eine schöne Dusche, anschließend Salat mit Dressing, Nudeln, Tee und ein Isogetränk. Ein kleiner, aber feiner Marathon mit Potential. Vielen Dank an Isa und Rico für die Pics! Es grüßt der Güdö.
Die Anmeldung verlief unspektakulär, nur das Ambiente – eine umfunktionierte Bushaltestelle – schien gewöhnungsbedürftig. Dort wimmelte es von Mücken. Grauenhaft. Der Winter war offensichtlich nicht hart genug.
Am Start selber standen 140 Biker und Crosser, doch zwei fehlten: Thomas Schröder und Ronald Oehme. Obwohl beide auch pünktlich in Köthen ankamen, waren sie doch rund 200 km entfernt. Leider steuerte Thomas das falsche Köthen in Sachsen-Anhalt an und rief Kumpel Rico Lasseck an, wo denn hier alle wären. Thomas, das nächste Mal die Postleitzahl ins Navi meißeln!
Vom Start weg wurde ordentlich Gas gegeben, nicht zu vergleichen mit Wildenbörten vor einer Woche. Gleich nach Rennfreigabe versuchte Fahrer Samuel Fahrun abzuhauen. Doch er kam nicht weg. Leider hatte Bastian nach ca. 7 km einen Schleicher am Tubeless-Hinterrad, musste alsbald vom Bock und 12(!) Minuten auf Hilfe warten, weil der Platten nur mit einem Schlauch repariert werden konnte. Anschließend durfte er die ganze Meute noch mal überholen. Schon wieder Pech für den Drücker. Die Strecke an sich war eine reine Sandpiste mitten durch Kiefernwälder mit ein paar kleineren giftigen Wellen und einem brutalen Anstieg. Geologe Bastian deutete diese Erhebung als Endmoräne. Für die meisten war es aber nur eine Scheißmoräne. Mit 28 Zähnen vorn und 36 hinten ging es in Runde 1 aber noch ganz gut da hoch. Ende der ersten von zwei 25-Kilometer-Runden hatte sich schließlich eine neunköpfige Spitzengruppe formiert, die gutes Tempo machte. Mitte der zweiten Runde forcierten die Spitzenleute an den Wellen das Tempo und ließen unsere Gruppe auf sechs Mann schrumpfen. Auf dem eklig tiefen Sandboden hatte ich ganz schön zu kämpfen, sowohl Traktion als auch den Anschluss nicht zu verlieren. Die besten Beine hatte ich heute nicht, aber ich quälte mich und blieb dran. Zu sechst erklommen wir nun den Scharfrichter zum Wehlaberg (Scheißmoräne). Samuel Fahrun hatte schon einen Kilometer vorher attackiert und fuhr ca. 50 m vor uns in den Berg, ein weiterer Fahrer kurz dahinter. Bergauf kam ich aber wieder zwingend an die Ausreißer ran und schloss nach einer Downhill- und Singletrailpassage mit Laufeinlage wieder zu den Beiden auf, die sogleich wieder attackierten. Abschütteln konnten sie mich aber trotz beginnender Krämpfe nicht. Im Schlepptau hatte ich nur noch Nico Wehrstedt, danach war keiner mehr in Sicht. So ging es in hohem Tempo zu viert auf die ausnahmsweise sandfreie Zielgerade. Ich fuhr an letzter Position, als Nico Wehrstedt Vollgas gab. Ich blieb an seinem Hinterrad, überholte den Führenden, fuhr neben Samuel Fahrun in eine bekloppte Linkskurve, in der er natürlich voll nach links zog und zumachte. Ich stieg hier mal lieber in die Eisen, um mich nicht neu zu tapezieren und stellte mein Hinterrad schön quer, und aus war der Traum vom Sieg. Mit Platz 3 konnte ich zumindest die Masterswertung mit 4 s Vorsprung noch gewinnen, für die es 30 EUR gab – allerdings erst nach Veto, da man mich bei der Siegerehrung erstmal vergaß.
Nach dem Rennen gab’s für das Startgeld noch eine schöne Dusche, anschließend Salat mit Dressing, Nudeln, Tee und ein Isogetränk. Ein kleiner, aber feiner Marathon mit Potential. Vielen Dank an Isa und Rico für die Pics! Es grüßt der Güdö.
Sonntag, 2. Mai 2010
MTB-Marathon Wildenbörten am 01.05.10
Zum Tag der Arbeit ging’s zu meinem ersten MTB-Marathon dieses Jahr ins Altenburger Land. Die Strecke war für den Einstieg wie geschaffen, recht flach und humane tachoangezeigte 97,5 km lang. Eine Drückerstrecke eben. Die letzten Wochen auf der Straße verliefen recht gut, so dass ich mir keine allzu großen Sorgen machte, hier nicht mithalten zu können. Nur um Scotti machte ich mir etwas Gedanken. Nur 50 km unter der Woche Probe gefahren und am Rennmorgen noch einen Defekt ausgebügelt wusste ich nicht, ob der Plastefuchs hält. Bis auf diverse Krach- und Knarzgeräusche hielt Scotti bestens durch, und auch die Sram XX hielt sich schadlos.
Da sich die Anmeldung leider arg hinzog, bei der ich wahrscheinlich wegen meines „kuriosen“ Vornamens tatsächlich gefragt wurde, ob ich männlich oder weiblich bin, kam ich wieder in chronische Zeitnot. Der eine oder andere dürfte das ja bemerkt haben. Mal wieder alles andere als warmgefahren kam ich zum Start und beäugte das gut bestückte Fahrerfeld. Fast alle Cracks angetreten zur Samstagsrunde. Kurz nach 13 Uhr ging’s los, allerdings zu meiner Verwunderung direkt hinter den Damen. Aber es gab keine Stürze oder Grabscherein. Es ging gemütlich im großen Pulk voran, erst in einem Wiesenstück wurde es kurz zügiger. Und prompt setzten sich die Fahrer Heinke, Voigt und Seidel ab, ohne es wirklich zu wollen. Irgendein Fahrer ließ einfach eine zu große Lücke zu den Dreien, Fahrer Wauschkuhn konnte in Ermangelung an Platz nicht überholen und ich hing dahinter fest. Das Loch war 50 m groß, doch keiner machte Anstalten, es zuzufahren. Die Dreiergruppe vorne gab aber auch kein Gas. Eine sehr verworrene Rennsituation. Ich selbst fuhr das Loch auch nicht zu, da mit Marcel und Sascha, dem Waldmeister, zwei Vereinskollegen vorne rumeierten. Teamkollege Siegbert versuchte es noch mal an der Haldenauffahrt, aber so richtig wurde das leider auch nichts. So nahm eine sehr gemütliche Runde ihren Lauf, zu deren Ende ich leider falsch abbog und in Richtung Ziel fuhr. Schnell kehrt gemacht musste ich das entstandene Loch zu meiner Gruppe wieder zufahren.
In Runde 2 wurde das Loch auf die Spitzenreiter immer größer, doch wir machten keinerlei Anstalten, schneller zu werden. Am Ende dieser Runde verlor Fahrer Wauschkuhn - inzwischen im Dauerregen - vermutlich wegen seiner schier unbändigen Kraft mal eben die Kurbel. Er hatte Glück im Unglück, da wir in der Nähe der Parkplätze waren und er so die Kurbel mittels Werkzeug aus dem Auto wieder festziehen konnte. Damit war er allerdings aus dem Kreis der Favoriten ausgeschieden.
In die vorletzte Runde ging es nun zu dritt auf die Verfolgung des Waldmeisters. Er hatte ca. 3 min Vorsprung und der Ehrgeiz war gepackt, ihn einzuholen. Mit Thomas Lauterbach, dem bajuwarischen Kurbelbieger vom RV Concordia Strullendorf, und Ronald Kunz, einem der fairsten Sportsmänner überhaupt, gasten wir nun ordentlich an. Der Kurbelbieger ist noch kleiner und älter als ich, aber er tritt ungleich dickere Gänge. Respekt. Er gab richtig Gas, Ronald und ich taten unser Bestes. Thomas wusste allerdings bis ins Ziel nicht, dass da noch ein Sportsfreund vor uns fuhr. So sukzessive verringerten wir den Abstand auf Sascha, doch zwingend war es noch nicht.
In der vierten Runde ereilte das Schicksal dann den Kurbelbieger in Form eines Plattfußes. Ein weiterer Favorit war damit aus dem Rennen. Ronald und ich fuhren zu zweit weiter. Und schließlich auf einem langen Feldstück sah ich nun doch tatsächlich das grell-orange Trikot des Waldmeisters aufblitzen. Mit dem Trikot machte er die Nacht zum Tag, ein mobiler Leuchtturm halt. Wäre Sascha vor 2000 Jahren dieses Rennen gefahren, wären die Heiligen Drei Könige nicht dem Abendstern gefolgt, sondern ihm. Nun rechnete ich mir durchaus Siegchancen aus, denn die Beine waren zu dem Zeitpunkt noch ordentlich und ich ging auch davon aus, Ronald in Schach halten zu können. Doch kurz darauf ging’s mit der Leistung ein wenig bergab; ich musste ganz schön beißen. An der Auffahrt zur Halde hatten wir auf Sascha nur noch 100 m Rückstand. Und ausgerechnet hier kam der Mann mit dem Hammer. Ich war fürchterlich grau. Mir wurde schwarz vor Augen und der Puls ging in den Keller. Diagnose: Hungerast. Ich hatte bis dahin nur 3 Gels gegessen und sonst nix. Zu wenig. Zum Glück gab es noch Trinkflaschenfee Heike Renner, die mich in jeder Runde vorzüglich mit Flaschen versorgte. Die Cola aus der letzten Runde sicherte mir zumindest das Überleben. Oben auf der Halde angekommen hatte Ronald 50 m Vorsprung und fuhr das Loch zu Sascha zu. Ich musste irgendwie versuchen, mich mit dem niedrigen Puls ins Ziel zu retten. Dank der Cola hielt ich noch durch und wurde Dritter. Waldmeister und Vereinskamerad Sascha konnte Ronald Kunz die letzten Wellen in Schach halten und siegte, trotz eines Durchhängers in der 4. Runde, mit ca. 100 m Vorsprung. Hätten die Fahrer Wauschkuhn und Lauterbach keine Defekte gehabt, wäre ich Fünfter geworden. Hätte ich andererseits keinen Hungerast gehabt… So bin ich mit dem dritten Platz ganz zufrieden und werde versuchen, in Zukunft mehr zu essen. Das Six-Pack Bier, das es als Preis gab, vermachte ich meinem Vater, die 20 EUR Prämie vermachte ich meinem Konto und weitere 10 EUR Ronald Kunz, der sich davon nun endlich die fehlenden zwei Ritzel seiner Kassette leisten dürfte :-)
An dieser Stelle noch besten Dank an Danny Dittmann für die Pics. Na dann, bis demnächst.
Da sich die Anmeldung leider arg hinzog, bei der ich wahrscheinlich wegen meines „kuriosen“ Vornamens tatsächlich gefragt wurde, ob ich männlich oder weiblich bin, kam ich wieder in chronische Zeitnot. Der eine oder andere dürfte das ja bemerkt haben. Mal wieder alles andere als warmgefahren kam ich zum Start und beäugte das gut bestückte Fahrerfeld. Fast alle Cracks angetreten zur Samstagsrunde. Kurz nach 13 Uhr ging’s los, allerdings zu meiner Verwunderung direkt hinter den Damen. Aber es gab keine Stürze oder Grabscherein. Es ging gemütlich im großen Pulk voran, erst in einem Wiesenstück wurde es kurz zügiger. Und prompt setzten sich die Fahrer Heinke, Voigt und Seidel ab, ohne es wirklich zu wollen. Irgendein Fahrer ließ einfach eine zu große Lücke zu den Dreien, Fahrer Wauschkuhn konnte in Ermangelung an Platz nicht überholen und ich hing dahinter fest. Das Loch war 50 m groß, doch keiner machte Anstalten, es zuzufahren. Die Dreiergruppe vorne gab aber auch kein Gas. Eine sehr verworrene Rennsituation. Ich selbst fuhr das Loch auch nicht zu, da mit Marcel und Sascha, dem Waldmeister, zwei Vereinskollegen vorne rumeierten. Teamkollege Siegbert versuchte es noch mal an der Haldenauffahrt, aber so richtig wurde das leider auch nichts. So nahm eine sehr gemütliche Runde ihren Lauf, zu deren Ende ich leider falsch abbog und in Richtung Ziel fuhr. Schnell kehrt gemacht musste ich das entstandene Loch zu meiner Gruppe wieder zufahren.
In Runde 2 wurde das Loch auf die Spitzenreiter immer größer, doch wir machten keinerlei Anstalten, schneller zu werden. Am Ende dieser Runde verlor Fahrer Wauschkuhn - inzwischen im Dauerregen - vermutlich wegen seiner schier unbändigen Kraft mal eben die Kurbel. Er hatte Glück im Unglück, da wir in der Nähe der Parkplätze waren und er so die Kurbel mittels Werkzeug aus dem Auto wieder festziehen konnte. Damit war er allerdings aus dem Kreis der Favoriten ausgeschieden.
In die vorletzte Runde ging es nun zu dritt auf die Verfolgung des Waldmeisters. Er hatte ca. 3 min Vorsprung und der Ehrgeiz war gepackt, ihn einzuholen. Mit Thomas Lauterbach, dem bajuwarischen Kurbelbieger vom RV Concordia Strullendorf, und Ronald Kunz, einem der fairsten Sportsmänner überhaupt, gasten wir nun ordentlich an. Der Kurbelbieger ist noch kleiner und älter als ich, aber er tritt ungleich dickere Gänge. Respekt. Er gab richtig Gas, Ronald und ich taten unser Bestes. Thomas wusste allerdings bis ins Ziel nicht, dass da noch ein Sportsfreund vor uns fuhr. So sukzessive verringerten wir den Abstand auf Sascha, doch zwingend war es noch nicht.
In der vierten Runde ereilte das Schicksal dann den Kurbelbieger in Form eines Plattfußes. Ein weiterer Favorit war damit aus dem Rennen. Ronald und ich fuhren zu zweit weiter. Und schließlich auf einem langen Feldstück sah ich nun doch tatsächlich das grell-orange Trikot des Waldmeisters aufblitzen. Mit dem Trikot machte er die Nacht zum Tag, ein mobiler Leuchtturm halt. Wäre Sascha vor 2000 Jahren dieses Rennen gefahren, wären die Heiligen Drei Könige nicht dem Abendstern gefolgt, sondern ihm. Nun rechnete ich mir durchaus Siegchancen aus, denn die Beine waren zu dem Zeitpunkt noch ordentlich und ich ging auch davon aus, Ronald in Schach halten zu können. Doch kurz darauf ging’s mit der Leistung ein wenig bergab; ich musste ganz schön beißen. An der Auffahrt zur Halde hatten wir auf Sascha nur noch 100 m Rückstand. Und ausgerechnet hier kam der Mann mit dem Hammer. Ich war fürchterlich grau. Mir wurde schwarz vor Augen und der Puls ging in den Keller. Diagnose: Hungerast. Ich hatte bis dahin nur 3 Gels gegessen und sonst nix. Zu wenig. Zum Glück gab es noch Trinkflaschenfee Heike Renner, die mich in jeder Runde vorzüglich mit Flaschen versorgte. Die Cola aus der letzten Runde sicherte mir zumindest das Überleben. Oben auf der Halde angekommen hatte Ronald 50 m Vorsprung und fuhr das Loch zu Sascha zu. Ich musste irgendwie versuchen, mich mit dem niedrigen Puls ins Ziel zu retten. Dank der Cola hielt ich noch durch und wurde Dritter. Waldmeister und Vereinskamerad Sascha konnte Ronald Kunz die letzten Wellen in Schach halten und siegte, trotz eines Durchhängers in der 4. Runde, mit ca. 100 m Vorsprung. Hätten die Fahrer Wauschkuhn und Lauterbach keine Defekte gehabt, wäre ich Fünfter geworden. Hätte ich andererseits keinen Hungerast gehabt… So bin ich mit dem dritten Platz ganz zufrieden und werde versuchen, in Zukunft mehr zu essen. Das Six-Pack Bier, das es als Preis gab, vermachte ich meinem Vater, die 20 EUR Prämie vermachte ich meinem Konto und weitere 10 EUR Ronald Kunz, der sich davon nun endlich die fehlenden zwei Ritzel seiner Kassette leisten dürfte :-)
An dieser Stelle noch besten Dank an Danny Dittmann für die Pics. Na dann, bis demnächst.
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