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Mittwoch, 28. August 2013

17. Vier-Hübel-Tour am 25.08.13 in O'thal

Mieze Coco ließ mich mal wieder nicht schlafen des Nachts, und so wachte ich recht müde am Sonntag um 6.35 Uhr auf. Nach einem Umleitungsfestival auf der B95 – das B steht für Baustelle – landete ich dennoch einigermaßen pünktlich auf dem Parkplatz am Skistadion des Col de Fichtel, dem Motorradschalter im Pussywagon sei Dank. Freilich musste ich die StVO konsequent ignorieren.
Die Startunterlagen waren fix geholt, und die Flaschen gaben wir – das waren Sebastian und Immanuel Stark (FK und FKJ) und ich, der Güldi – unserer Verbottlerin Laura „LH“ Hoffmüller. Ich werkelte noch ein bisschen am Bike herum und düste nach einer Weile ins Tal zu unserer LH, um mich nackig zu machen, na ja, um die langen Klamotten abzulegen, versteht sich.

Die unangenehmen Schulterschmerzen vom Crash im Vogtland letzte Woche und die ärztlich verordnete „Sportbefreiung“ blendete ich aus, so gut es eben ging, und wartete auf den Startschuss im gut sortierten Starterfeld. FK allerdings musste bis kurz vorm Start noch im wahrsten Sinne des Wortes an den Bremsen schrauben, wurde aber gerade noch fertig. Den nötigen 25er Torxschlüssel bekam er von mir – seit der Geschichte in Riva fahre ich nämlich nicht mehr ohne …

Den ersten kleinen Berg zur Vierenstraße ging’s zügig hoch, auf der Schotterabfahrt etwas später recht tückisch gen Tal. Lars „Straßenfahrer“ Strehle stach dabei in einer Linkskurve geradeaus in Richtung Fichtenbewaldung. Ich glaube aber, er fing es noch ab. Gemütlich im großen Pulk zogen wir die Forstautobahnen in Richtung Bearstone entlang. Am Bärenstein angekommen, erhöhten beide Flaschenkläue die Schlagzahl. Ich befand mich etwas weiter hinten und musste das entstandene Loch da hinauf zupressen. Aua. Oben waren wir nur noch zu viert: FK, FKJ, Dr. O und der Dönerverkäufer.
In der Abfahrt von Bearstone bröselte es bisher eigentlich immer irgendwen ins Krankenhaus, deswegen ließen wir Vorsicht walten. Auf der langen Asphaltgeraden waren die anderen Fahrer wieder dran. In der nächsten Abfahrt nach Königswalde spannte ich mich vor den Tross, um freie Sicht zu haben. Auch hier fuhr ich vorsichtig, da mir just in diesem Downhill vor drei Jahren mein linkes Pedal und mein Hinterreifen um die Ohren flogen. Doch leider war ich nicht vorsichtig genug – zumindest nicht für Schwalbe-Reifen. Am Ende der Abfahrt machte es hinten nämlich zisch und binnen 10 s fuhr ich auf der Felge. So eine elende Cheise. FK kam vorbei, ein paar Sekunden später FKJ und Dr. O. Ein neuer Schlauch musste rein, ich lehnte den Hobel an einen Gartenzaun, begrüßte die Anwohner mit einem freundlichen „Glück auf!“, hebelte den Reifen runter, verlor einen Hebel, der in den angrenzenden Garten flog, und im Garten hauste ein großer Hund, sodass ich den Hebel nicht hervorfummeln konnte. Bello bewachte „seinen“ neuen Hebel und kläffte gefährlich. Gottlob kam gleich das Herrchen, schob Bello beiseite und reichte mir den Hebel über den Zaun. Nach einer halben Ewigkeit war das Pannenbike wieder fahrtüchtig, allerdings hatte ich hinten nun nicht allzu viel Luft im Reifen, da die Kartuschen leider nicht so viel hergeben beim 29er und ich meine zweite Patrone noch nicht opfern wollte. Das war auch gut so, denn nach dem Rennen stellte ich fest, dass der Riss in der Flanke über einen Zentimeter groß war, woraufhin sich ein praller Schlauch dort vermutlich nach außen gewölbt hätte und geplatzt wäre. Und mein Felgenhorn hatte eine mächtige Beule. Supi. Einen kompletten neuen Laufradsatz binnen einer Woche geschrottet, und das mit nicht mal 63 Kilo Lebendgewicht.
Es wurde trotz des Halbplattens zur Aufholjagd geblasen. Ich überholte Fahrer für Fahrer, Gruppe für Gruppe. LH reichte mir auf dem Weg zum Pöhlberg eine Flasche und zwei neue Kartuschen, wenig später am Col de Pöhl kamen mir beide FK’s entgegen, während ich erst da hoch musste. Ihr Vorsprung war ordentlich, rund 30 s dahinter kamen Hot Doc, Straßenfahrer Lars und ein paar andere Heizer den Berg heruntergeschossen. Ich leierte mit hoher Kadenz da hinauf und wieder runter, pflügte über die Plattenwege Richtung Walthersdorf, quälte meine zu kleine Übersetzung von 38/11, verfuhr mich kurz, weil irgendein Pfirsich den Wegweiser umgedreht hatte, gaste durch den Ort die nächste Steigung hoch und kam irgendwann am Fuße des Col de la Scheibe heraus. Mit einem Auge erkannte ich am Rand die Oma der FK’s, grüßte sie untertänig, überholte eine größere Gruppe und „stürzte“ mich in die Abfahrt hinunter und später zum Unterbecken. Um ein Haar hätte ich dort zwei Halb-Omas mitgenommen, die Kampflinie wanderten mit ihren Nordic-Walking-Stöcken, natürlich schön in einer Kurve. Ich hasse Nordic Walker. Zwischendurch grüßte ich noch Zuschauer Rudi the Rocket, der am Straßenrand gerade am Pinkeln war. Pfui!
Am frisch geschotterten Anstieg zum Oberbecken musste ich nun doch mal das kleine Kettenblatt bemühen – und hatte keinen (!) Kettenklemmer beim Runterschalten. Ein Wahnsinn. Dort hinauf fuhr ich erneut durch eine Gruppe hindurch und traf wenig später auf zwei zügige Biker, mit denen ich das Oberbecken umrundete. Einer davon war David Seidel, den anderen kannte ich nicht. Den Downhill zum Ephraimhaus fuhr ich wieder von vorne und stellte meinen Teamkollegen Immanuel, der eine kleine Schwächephase hatte. Bergauf am langen Schotterzieher war ich wieder allein und sah irgendwann gegen Ende des Anstiegs ca. 3 min vor mir einen Riesen – das konnte nur Drei-Meter-Mann Lars Strehle sein. Ich kam an der folgenden Asphaltrampe sukzessive näher, doch dann folgte die blöde Gegenwindgerade der Altpöhlaer Straße. Dort kam ich nicht wesentlich heran, denn der Straßenfahrer drückt locker hundert Watt mehr als ich Zwerg. Erst im finalen und langen Anstieg zum Col de Fichtel kam ich wieder in Reichweite, doch Lars verschwand im Nebel. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Schiffen tat es inzwischen auch recht ordentlich, und kalt war’s. Da sich Lars diesmal nicht „verfuhr“, holte ich ihn nicht mehr ein, kam aber gar nicht so weit hinter ihm im Ziel an als Vierter. Meine reine Fahrzeit ohne Panne waren solide 3:21:46 h, obwohl wir am Anfang arg bummelten. Die Bruttozeit steht noch nicht fest, weil die Messtechnik am Col de Fichtel eine Auszeit nahm.

Die Beine drehten heute gut, nur die Technik hielt mal wieder nicht, verflixt, und da reicht es halt nicht für weiter vorne, sondern nur für „unter ferner liefen“.
Sebastian S. alias FK „siegte“ recht knapp vor Sebastian O. alias Dr. O.

Da die Duschen allesamt verschlossen waren – warum auch immer –, wusch ich mich im Damenklo, was durchaus auch von Damen frequentiert wurde. Egal. Maik Meiner tat es mir gleich. In der warmen Col-de-Fichtel-Kneipe aß ich meine wohlverdiente Kartoffelsuppe, während beide FK’s, LH und Rudi the Rocket mit Freundin Nicole Sauerbraten oder Spaghetti verdrückten. Gemein. Da ich momentan knapp bei Kasse bin, weil ich in den letzten Wochen mein halbes Rad ersetzen musste, blieb es bei der Kartoffelsuppe. Dafür gab es auf dem Klo eine Premiere: Pfützeln bei Roland-Kaiser-Hintergrundmusik, leider übertönt von Geräuschen aus FK’s Verdauungstrakt. FK himself lädierte durch überharten Körpereinsatz meine verletzte Schulter, als ich mich LH zu sehr näherte unterm Regenschirm. Böser FK. Da waren sie wieder, die Schulterschmerzen, und sie halten bis heute an. 

Die gemütliche Rückfahrt fand diesmal über Tellerhäuser und Elterlein statt. Coco begrüßte mich daheim mit einem leckeren Würstchen, und sie hatte es geschafft, den Kratzbaum zu zerlegen. Eine ganz liebe Katze.

Na dann, bis Geyer, wenn wir nicht vom SRB gesperrt werden. ;-)

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