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Montag, 1. März 2010

Trainingslagerimpressionen, Teil 2

Robodoc und ich haben uns inzwischen mit dem Zimmer und der genialen Aussicht arrangiert. Man gewöhnt sich an allem, selbst am Dativ. Nur die Tatsache, dass jede Nacht um 3.10 Uhr das Müllauto vor unserem Balkon den Müll schallintensiv beseitigt, raubt uns den Schlaf. Diese Nacht übrigens fuhr es beim Rückwärtsfahren mal eben den hiesigen Zaun um. No park distance control, no fun.
Das Training läuft planmäßig, auch wenn mein Knie hin und wieder ordentlich sticht, wenn ich zu kräftig in die Pedale trete. Aufgrund des angekündigten schlechten Wetters am Mittwoch müssen wir einen Viererblock fahren und am Schlechtwettertag die wohlverdiente Pause einlegen. Das Schwein, welch’ Graus, ist mittlerweile auch in unserem Hotel eingetroffen. Zurzeit haust es unbemerkt und kostenfrei im Einzelzimmer eines Kumpels. Es ist mit neuem schmucken Rad und tollen Radklamotten am Start und stellt uns optisch alle in den Schatten. Doch seine Trägheit ist auch unserem Kumpel aufgefallen. Heute auf der Abfahrt nach Lloseta hat mich Herr Linke dann fast aufgearbeitet, als ich wegen einem entgegenkommenden Bus heftig in die Eisen musste und der 127-Kilo-Mann hinter mir trotz neuer Dura-Ace-Bremsen nicht zum Stehen kam. Sein Quieken kam bedrohlich näher, doch gottlob fuhr der Bus zur Seite, sonst wäre ich nur noch Ragout gewesen. Böses Schwein. Ferner mussten wir heute mit heftigem Gegenwind kämpfen – vermutlich der äußere Wirbel des Orkans in Mitteleuropa. Eine Episode erlebten wir noch bei Petra, als uns ein Auto voller Damen überholte, die wild winkten und an die Heckscheibe einen Zettel hielten, auf dem „Guapo!“ zu lesen war. Ich tippte auf „Schwanzlurch“, „Arschfaltenveredler“ bzw. ähnlich Deftiges, doch weit gefehlt. Ich habe mal gegoogelt. „Guapo“ bedeutet „hübsch, gutaussehend, süß, schick“. Damit trafen die spanischen Damen den Nagel voll auf den Kopf. Nur gut, dass die uns nicht gerochen haben. Morgen geht es ein paar kleinere Hügel im Südwesten der Insel hinauf, bevor dann der angekündigte Ruhetag folgt. Unsere Hintern werden es uns danken. Drückt die Daumen, dass alles heil bleibt! Ski heil.

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