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Dienstag, 27. April 2010

Frühjahrsstraßenpreis des RSC Fürth am 25.04.10

Letztes Jahr ein Gemetzel, dieses Jahr deutlich fairer: der Frühjahrsstraßenpreis in Cadolzburg. Leider musste ich nach einer fast schlaflosen Nacht allein die Fahrt nach Fürth antreten, da sich niemand fand, der mit wollte oder konnte. In Cadolzburg selber war wieder viel los, und das Wetter passte auch. Jedoch musste ich zu meinem Erstaunen bei der Anmeldung Nachmeldegebühr bezahlen, obwohl ich vorgemeldet hatte. Ein Irrtum des Veranstalters, der das Missgeschick inzwischen bereinigt hat. Am Start standen ca. 120 C-Wanzen, die alsbald auf die Strecke geschickt wurden. Die Runde ist nicht weiter schwierig, doch am Ende kommt der Scharfrichter zur Burg hinauf; ein bis zu 20% steiler und bis auf die Kuppe ca. 500 m langer Anstieg, teilweise mit Kopfsteinpflaster. Ich tüftelte die ganze Woche, was ich für eine Übersetzung fahre, und entschied mich für 12-25. Da fehlte mir ab 70 Sachen zwar das Elfer-Ritzel, aber das war nicht weiter tragisch, denn der Sog zog mich Hänfling mit. Trotzdem werde ich an dem Tag, an dem Shimano endlich 11-fach-Ritzel auf den Markt bringt, drei Kreuze machen. Die ersten zwei Runden ging es human zu, erst ab Runde 3 wurde es ein Radrennen. Eine Taktik hatte ich als Einzelfahrer nicht, nur zu weit hinten im Feld wollte ich mich nicht aufhalten. Das gelang mir weitestgehend. Wichtig war außerdem, zu Beginn des Schlussanstieges vorne postiert zu sein, um den Anschluss nicht zu verpassen, wenn oben dann die Post abgeht. Entsprechend groß war jedes Mal das Gedrängel am Eingang des Berges. Es gab aber im Gegensatz zum letzten Jahr keine Stürze. Just in Runde 3 verabschiedeten sich drei Fahrer nach vorne. Sie ließ man gewähren. Wir im Feld hinten „bummelten“ herum. Nur am Berg wurde Attacke gefahren, und am Berg zerlegte es auch regelmäßig das Feld, welches immer kleiner wurde. Mein Durst dagegen wurde immer größer. Ich schleppte schon das an Getränken mit, was in meinen Zwergenrahmen passte, doch das war nicht genug. Die Konkurrenz konnte Runde für Runde Flaschen tauschen, während ich neidisch zuschauen durfte, wie wenig die mit sich mitschleppen müssen und trotzdem genug zu trinken haben. Da half kein Jammern, da musste ich durch. In der sechsten von sieben Runden á 16 km hatten die Ausreißer 2 min Vorsprung. Trotzdem wurde nicht zum Angriff geblasen. Attacken aus dem Feld heraus verpufften nach wenigen Kilometern. In weiser Voraussicht, dass in der letzten Runde der Gashahn aufgedreht werden würde, postierte ich mich Ende der vorletzten Runde weit vorne, um am Berg mögliche Attacken mitgehen zu können. Es kam wie erwartet. Zwei Heizer vom Team Stadler knallten den Berg mächtig hoch, ich blieb dran und neben mir sechs weitere Fahrer. Oben hatten wir eine kleine Lücke auf das Feld gerissen und kurbelten, was das Zeug hielt. Im belgischen Kreisel fuhren wir zu neunt Anschlag und konnten uns absetzen. Die drei Ausreißer hatten nun aber schon 2:30 min Vorsprung. Umso erstaunter war ich, als unsere schnelle Gruppe 4 km vor dem Ziel in Sichtweite der Ausreißer kam. Da traten wir nochmals ordentlich drauf bis zum Schlussanstieg. Da ich den Berg in den Runden zuvor immer bestens hochgekommen bin, liebäugelte ich mit einer Topp-6-Platzierung, zumal wir, so glaube ich, die drei Spitzenreiter im Anstieg tatsächlich noch stellten. Aber genau sagen kann ich das nicht, da mir gleich im Anstieg die Oberschenkel höllisch verkrampften. Ich musste sofort rausnehmen und die Meute an mir vorbeilassen, bevor sich meine Beine erholt hatten. Ich stand wie ein Eimer. Da läuft meine Oma schneller zu Fuß da hoch als ich mit dem Rad. Zu allem Übel kamen von hinten noch ein, zwei Leute in meiner „Erholungsphase“ an mir vorbei. Ich hätte mich erwürgen können. So eine Gülle. Bomben Form und dann Krämpfe, weil ich nicht genug getrunken hatte. Susann F., die Freundin des Waldmeisters, und Familie Renner wurden hier schmerzlich vermisst. Ich ärgerte mich maßlos und wollte im Ziel erst mal mit niemanden etwas zu tun haben. Auch die Annäherungsversuche von „Cinelli-Steve“, einem Radler aus Burgstädt, ließ ich unbeantwortet. Am Ende sprang ein unter diesen Umständen enttäuschender 15. Platz für mich raus, für den es 10 EUR Schmerzensgeld gab. Aber immerhin wurden die in einem Willi-Bogner-bedruckten Briefcouvert verteilt. Wahnsinn.
Fazit: kein Defekt, eine Tankfüllung verballert, Knie hält, Sitzfleisch schmerzt und Durst zu groß. Das nächste Rennen sollte nun aber ein MTB-Marathon werden, da ich dieses Jahr noch keinen Meter MTB gefahren bin. Mal schauen, ob Scotti bis zum Weekend fertig wird…

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Güdo, genau so hat es sich zugetragen. Sehr gute Renneinschätzung. Hättest Dir vieleicht einen 2 Liter Trinkrucksack unters Trikot schnallen sollen. So sind die 1500 Watt einfach verglüht. Na dann, bis zum nächsten MTB Marathon. Der Rabensteiner Waldmeister vom Totenstein:).

Anonym hat gesagt…

Kann das gut nachfühlen.War selber lange als Einzelkämpfer "C" unterwegs und Mechaniker,Physio,Wasserträger und Rennfahrer in einer Person.
Mach weiter so, wegen Leuten wie dir lebt der Amateurradsport weiter.

Guido hat gesagt…

Danke für die aufmunternden Worte! Glück auf.