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Montag, 4. Oktober 2010

Adelsberger-Bike-Marathon am 03.10.2010

Heute stand quasi mein Heimrennen an, der ABM. Einen Tag vorher fuhr ich die Strecke ab und stellte fest, dass dieselbe im Gegensatz zum Neuseen-MTB-Cup letzte Woche staubtrocken war. Dennoch quittierte mein Ersatz-Hinterrad das Einfahren mit einem Nabenschaden, so dass ich ein Ersatz-Ersatz-Laufrad hinten einbauen musste. Außerdem am Start waren neue Pedale, ein anderes Vorderrad, neue Schaltzüge, ein neues Steuerlager und neue Bremsbeläge. Der Rest muss bis zur Saisonpause warten.
Ebenfalls einen Tag vorher bot mir Onkel Hans, neuer Austausch-Frontmann der Puhdys seit seinem Live-Konzert vor einer Woche im Belantis-Park, wieder eine allumfassende Verbottelung an. Doch diesmal sollte meine genetische, also leibliche, also waschechte Modder anwesend sein und mein Vadder gleich mit, so dass ich den Onkel ausnahmsweise entlasten konnte. Er selber war nach einem bösen Sturz am Vortag leider nicht in der Lage zu starten. Roland Kunz sah ich auch nicht am Renntag; entweder war er krank oder sein Rad noch defekt von letzter Woche.
Schon vor dem Start gab’s Tumulte. Ein Mitstreiter verhakte sich irgendwie mit meinem Bike und ging in meinem außerordentlich filigranen Hinterrad zu Boden. Schnell unter Flüchen gecheckt, ob der Rundlauf noch funzt, was er glücklicherweise tat, erfolgte kurz darauf der neutralisierte Start. Einen Kilometer später ging dann das Gebolze los. Zu acht oder neunt erreichten wir ein paar Sekunden später die Schlamm-Halfpipe im Forest, an der ich mich in böser Vorahnung weit vorn einreihte. Erzfeind Werner gab bergab Gas, Andi W. hinterher, Wauschi hatte etwas Sorgen, die Spur zu halten, bei mir ging alles glatt. An diesem Punkt flog die noch recht große Gruppe auseinander, da dem einen oder anderen die Strecke ausging. Zu den Opfern gehörte auch Torsten Mützlitz, der nach eigenen Angaben hinter dem „Straßenfahrer von Eibenstock“ festhing und zunächst an Boden verlor.
Mittlerweile zu sechst fuhren wir nun den Hammergrund hoch. Oben angekommen, verbottelte mich meine Modder. Auch den Onkel Hans sah ich im Delirium am Wegesrand stehen und grüßte ihn höflich. Und schon ging es wieder relativ entspannt bergab, wobei einige Fahrer von hinten aufschlossen. Auf dem folgenden Bergaufstück nach dem Schlammanstieg musste ich die Gruppe dann leider langsam ziehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war’s mir etwas zu zügig. Von hinten stieß auch Torsten M. wieder zu mir, doch er hatte guten Bums in den Beinen und fuhr das Loch zur ca. 10 s enteilten Gruppe langsam wieder zu. Ich kam nicht ganz ran.
Im Wald wurde es nun enger, denn die ersten 8-km-Knirpse tauchten auf. Slalom war angesagt – wie schon im letzten Jahr keine optimale Lösung. Den letzten Downhill und den Zielanstieg hoch konnte ich den Abstand zu Torsten M. wieder verkürzen und ihn schließlich zur Rundendurchfahrt überholen. Zu zweit fuhren wir ca. 45 s hinter der Spitzengruppe hinterher und wechselten uns schön ab, doch wir kamen nur wenig näher. Auf dem längeren Asphaltstück vor der Halfpipe ging ich in die Führung und drückte Torsten und mich langsam, aber sicher näher an das Quintett heran. Mit gutem Speed fuhr ich die Halfpipe und den Schlammweg hinab und gab auf dem Flachstück im Tal noch mal richtig Gas. Es kamen mir hier allerdings noch diverse Nordic Walker und drei an der langen Leine geführte mittelgroße Flohteppiche in die Quere. Ich hasse Nordic Walker und entsprechend äußerte sich das in meiner Ausdrucksweise. Das war haarsträubend. Wenn dir so ein Krückstock in die Speichen fliegt, gehst du ab wie ein Marschflugkörper. Dennoch konnte ich im Hammergrund an das Hinterrad von Sven Forberger ranfahren, Torsten M. war von meinem jedoch verschwunden - keine Ahnung, ob Defekt o. ä. Der Benzinverbrauch meinerseits war allerdings enorm. Ich genoss zunächst die erstaunten Blicke von Andi Weinhold und Sven Forberger, bevor es in den langen Hammergrund-Anstieg ging. Auf Bitten Sven Forbergers verbottelte ich denselben noch schnell, um anschließend wieder geschwindigkeitstechnische Probleme zu bekommen. Auf dem Hügel angekommen, wollte ich diesmal keine Getränke von meiner Modder haben, die fleißig mit der Ratsche schepperte, die beinahe so groß war wie sie selber. Laut Veranstalter soll es im Umkreis von 3 km keine Rot- und Schwarzwildsichtungen gegeben haben - dem Krach der Modder sei Dank. Ein paar Meter weiter stand dann noch der Vadder mit einer Kuhglocke. Na wenn das keiner gehört hat … Die Modder vergnügte sich in den je 45 min Pause mit Pilzesuchen und fand sogar eine ganze Menge. Allerdings darf ich die bestimmt wieder vorkosten und muss hoffen, dass da kein Knollenblätterpilz am Start ist.
Jedenfalls noch schnell aus Respekt zum 2. Mal den Sänger der Puhdys gegrüßt, fuhr ich die Lücke auf die Fünfergruppe bergab wieder zu. Das war heute wie ne Ziehharmonika bei mir. Geschlossen kamen wir nach einigen hanebüchenen Überholmanövern zur Rundendurchfahrt und brezelten die erste viertel Runde bis zur Halfpipe, wo der Erzfeind bergab wieder gutes Tempo ging. Wauschi hatte dort ein paar Probleme, so dass ich ihn überholen musste. Im Tal durfte ich zur Feier des Tages knapp zwei Führungskilometer leisten, doch ich hatte vorher bei der Aufholjagd ganz schön Körner lassen müssen. So kam es im Steilanstieg, wie es kommen musste. Obwohl ich im Gegensatz zu manch einem meiner Mitstreiter keinerlei Traktionsprobleme hatte, musste ich die fünf Leute fahren lassen. Auf dem Schotterstück gab’s noch ne Cola von der Modder, mit der ich mich in die Abfahrt stürzte – mit der Cola versteht sich. Auch den Onkel grüßte ich heuer zum 3. Mal. Bergab holte ich wieder etwas auf, doch der Zug war abgefahren. Weit vorne stemmte Sven Forberger ordentlich Watt auf die Kurbel, und ich kam nicht wieder näher. Cheise. Also schön allein weiterfahren, ohne einzuschlafen, denn Torsten M. war ja noch behind me.
Die dritte Runde brachte ich schließlich unspektakulär zu Ende und wurde am Ende Sechster. Ist zwar nicht der Brüller, doch trotzdem bin ich ganz zufrieden, da meine zweite Runde recht zügig war. Hintenraus wurde es aufgrund der Aufholjagd etwas deppert, aber was soll’s. Gewonnen wurde das Rennen von Straßenspezi und Zwei-Meter-Mann Sven Forberger vor Rumen Voigt, Andi Weinhold, Wauschi und dem Erzfeind Mark Us. Der Abstand zwischen den ersten Sechs betrug nur knapp 3 min, was ganz neue Dimensionen darstellt. Zu Flaschenklaus Zeiten waren die Abstände meistens zweistellig. Ein Glück, dass er bei den Amis weilt.
Im Ziel drehten sich im Gegensatz zu letzter Woche noch alle Teile am Rad, was sehr erfreulich war. Nur der Dönerverkäufer war etwas verschmutzt und stellte alsbald beim Putzen fest, dass er seine Satteltasche verloren hatte. Wer also eine solche unterwegs gefunden hat (Inhalt: grüner Schlauch, CO2-Kartusche und zwei blaue Reifenheber), der möge sich doch bitte melden. Ist blöderweise schon die zweite binnen vier Wochen, die ich im Dickicht versenkt habe, obwohl gut befestigt. Verlust: ca. 20 EUR pro Tasche.
Die Siegerehrung fand erfreulicherweise relativ zeitnah statt, so dass ich mich – allerdings ungeduscht, ungeschminkt und sicher stinkend – u. a. über einen Chianti-Wein, Brot und ein Sexspielzeug freuen konnte. Ich probierte es sogleich aus … Das Ding hatte spitze Gumminoppen und tat entsprechend weh. Doch die Frau des Erzfeindes sagte mir kurz darauf, es würde sich um einen Massageball handeln. Nun ja, wieder was gelernt. Dem auf der 40-km-Distanz siegreichen Waldmeister wollte ich dann noch die knuffige Susann entführen, doch er zeigte sich erbarmungslos und entriss sie mir. Cheise. Die Susann wäre sogar mitgefahren … Wenigstens ein kleiner Erfolg fürs Ego am Ende des Tages.
Großen Dank für die Bilder wieder an das Team Fast-Zweirad-Haus und an Markus Werners Frau. Weitere Bilder meines Vadders folgen noch. Auch die Organisatoren seien hier mit Dank überhäuft: Streckenverpflegung und -support, Verbottelung, Buffet vom Feinsten.
Schaun mer mal, welche Rennen ich nach diesem verkorksten Jahr noch unter die Stollen nehme. Ach ja, bremst bloß nicht für Nordic Walker, denn hier gilt: „Vollgas bis der Arzt kommt!“

Ist das Alkohol?

 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

klasse fotos, vor allem das erste, siehst aus wie "Dame Edna" mit der Brille.
Herzlichen Glückwunsch zur starken Saison.

Bastian S.

Guido hat gesagt…

Danke, ja, das erste Foto sieht etwas besch... aus. Da hatte ich die Brille nicht richtig auf. Deswegen hat Wauschi bestimmt so gelacht neben mir.