Heute stand die Entscheidung an, ob’s nach Litzendorf bei Bamberg oder nach Köthen zwischen Berlin und Cottbus geht. Die Höhe des Startgelds von 40 vs. 20 EUR bei gleichlanger Anreise gab den Ausschlag, nach Köthen zu fahren. Mal wieder allein. Letztes Jahr war ich zusammen mit Wauschi auch schon dort, und so schlecht war es nicht bis auf die doofen Mücken. Außerdem gab’s damals auch bei den Masters Preisgeld.
Ich war frühs nach einer eher miesen Nacht wieder sehr spät dran und wollte 9 Uhr eigentlich oben sein, doch ich war erst 7.35 Uhr auf der A4, um in 85 min 220 km zu fahren. Na ja, trotz bekloppter Baustellen war ich letztendlich 9.04 Uhr im Kiefernwald von Köthen angekommen.
Anmeldung und biologische Erleichterung funktionierten tadellos. Nach kurzer Einweisung ging die Hatz über 57 km los. Es standen viele Crossspezialisten aus und um Berlin am Start, auch aus Sachsen-Anhalt waren Fahrer u. a. vom Team White Rock oder aus Niedersachsen vom Team Focus Bad Salzdetfurth Racing versammelt. Und einige davon fuhren 29er Bikes. Das sieht vielleicht komisch aus, wie ein Polo mit 22-Zoll-Felgen. Gar nicht mein Ding, aber das scheint die Zukunft zu sein.
Zu Beginn ging’s recht gemütlich los, so dass eine relativ große Gruppe bis zum Scharfrichter, der Endmoräne des Wehlabergs (Aussage Wauschi letztes Jahr), zusammenblieb. Erst dort hinauf wurde das Feld gesprengt. Leider war der Berg dieses Jahr nicht komplett fahrbar, weil man in dem Sand einfach keinen Grip hatte. Also teilweise runter vom Hobel und schieben. Nach der rasanten Abfahrt bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, in der ich auch vertreten war. Doch dann verfuhr ich mich in Führung liegend, wurde aber von den anderen Fahrern zurückgepfiffen. Sehr fair. Dennoch musste ich die Lücke zu den fünfen erst mal wieder zudrücken, was gar nicht so einfach war auf den leicht ansteigenden Geraden. Ich fand den Anschluss aber glücklicherweise wieder. Wir verfuhren uns insgesamt, glaube ich, dreimal, da die Strecke nicht immer optimal ausgewiesen war. Einmal kreuzten wir sogar eine befahrene Straße. Das war wie Russisches Roulette: drücken oder Krücken.
So ging’s für meine Begriffe immer noch relativ gemütlich in die zweite Runde. Auch hier blieb das Tempo zunächst human, nur White-Rock-Fahrer Christian Hopp drehte an den Anstiegen immer mal wieder am Gashahn. Trotzdem blieb die Gruppe zusammen, wobei sich aber nicht alle Fahrer an der Führung beteiligten. In einem leichten, aber langgezogenen Anstieg trat dann Fahrer Hopp richtig drauf. Keiner konnte ihm folgen – zunächst. Hinter mir meinte jemand: „So, nun ist er weg und macht Ernst.“ Nun ja, ich gab dann auch Gas und ließ Herrn Hopp nicht allzu weit enteilen. Er fuhr ca. 2 km lang zwischen 50 und 100 m vor mir her. Ich schnappte ihn mir dann aber doch noch in den Drückerpassagen kurz vor dem Wehlaberg. Zu zweit bolzten wir die Scheißmoräne rauf, so gut es ging, und vergrößerten unseren Abstand zu den Verfolgern. Die letzten Kilometer wechselten wir uns gut ab, wobei das Tempo immer noch nicht so extrem hoch war. So kam es zum Sprint um den Gesamtsieg, den ich leider um 2 s verpasste. Mit knapp 36 Lenzen geht mir so langsam meine Spritzigkeit verloren. Cheise. Na ja, aber ich konnte die Masterswertung gewinnen und auf der sensationellen Siegerehrung ein paar Euros entgegennehmen, die aber in keinem Verhältnis zum Spritverbrauch standen. Aber man fährt ja aus Freude am Spocht. Die Spaghettis und der Tee, die es anschließend gab, haben gemundet, und die Duschen waren auch warm. Fein so.
Auf der Rücktour nach C ließ ich’s dann rollen. Dennoch gibt es Fahrer, die meinen, Rambo spielen zu müssen. Bei hohem Tempo extrem dicht aufzufahren, k… mich an, dann aber mit einem dicken, schweineteuren Mercedes nicht vorbeizukommen, ist peinlich.
Nun denn, ich hoffe, die Form geht trotz abgespecktem Training weiter nach oben. Der Spaß zählt! Man sieht sich.
3 Kommentare:
Hey Guido,
hättest du mal Bescheid gegeben hättest du wahrscheinlich nicht allein nach BRB fahren müssen...
VG,
Basti
Hi,
Gratulation zum zweiten Platz. Der Motr scheint ja wieder zu laufen.
Liebe Grüße aus Kalle Malle
Rico
PS: War die die Anmeldung wieder in der Haltestelle?
Ja, wieder in der Haltestelle, und wieder diese ollen Mücken. Glück auf!
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