Heute stand ein kleines, aber feines MTB-Rennen in
Frauenstein auf dem Plan. Dieselbe Strecke fuhr ich letztes Wochenende schon mal,
allerdings zur Mad East Challenge nach Old Mountain. Somit kannte ich jede Kurve, was
aufgrund meiner chronischen Zeitnot sehr von Vorteil war. Das Kfz flog förmlich
nach Womenstone, wo ich das 2-Stunden-MTB-Rennen drücken wollte. Keiner der
TBR-Heizer außer mir konnte bzw. wollte mit, TBR-Heizerin Laura tat ja sich und
ihrem Po den Fichkona an und soll keine schlechte Figur gemacht haben. Maggus
und Immanuel fuhren sehr erfolgreich den MDC-Cup in Mertendorf, HDW und FK
bolzten unabhängig voneinander lange Grundlagen-Einheiten. Stand ich halt alleine
da und hielt die TBR-Fahne hoch.
Das Starterfeld war recht übersichtlich, denn mehr als
siebzig Männlein und Weiblein kamen nicht zusammen. Die Strecke zeigte sich
durch die Gewittergüsse stark aufgeweicht und schlammig, und sie glich aufgrund
verwurzelter, technischer Down- und Uphills und scharfer Kurven eher einem
XC-Kurs. Ein bisschen Fahrtechnik war also von Vorteil …
Pünktlich um zehn wurde die Startfahne geschwenkt, nachdem
ich zwei Minuten zuvor bemerkte, dass mein Pedal locker ist. Gott sei Dank
hatte der Veranstalter eine mobile Werkstatt vor Ort, sodass das Problem
schnell behoben war. Nach einer schnellen Wiesenabfahrt, drei scharfen Kurven,
einem kurzen Anstieg und einem Singletrail schossen wir in den anspruchsvollen
Downhill hinein. Rudi the Rocket ließ es mal wieder ordentlich laufen, ich
befand mich kurz dahinter. Am Fuße des Abhangs waren wir nur noch zu zweit und
hatten schon ein Loch herausgefahren, ohne jemals attackiert zu haben. Die 29er
gingen durch die Schlamm- und Wurzelabfahrt wie ein heißes Messer durch die
Butter. Auf dem Flachstück fand Juniorenfahrer Werner Hausmann – ebenfalls mit
29er unterwegs – wieder Anschluss, sodass wir kurz zu dritt unterwegs waren. Am
schlammigen Anstieg nach gut drei Vierteln der Runde musste Marlboro-Rudi reißen
lassen. Ich selbst fuhr noch einigermaßen entspannt und war überrascht, dass
ich mich hier schon absetzen konnte. Auch Julius Wagler, der Schrecken von
Markersbach, war nicht mehr zu sehen. Nun denn, es ging zwei Runden mit Werner
Hausmann im Schlepptau über die mit Singletrails gespickte Piste, bis auch er
reißen lassen musste. Ab Runde drei fuhr ich mein Rennen und hoffte inständig,
dass sich weder die Kette im Tretlager verfing noch irgendwo Trekkingradfahrer
auftauchten. Die Beine waren heute ganz ordentlich, was ich mal meinem
Neuerwerb, einem Compex Performance, zuschreiben würde. Das Ding zieht dir in
der falschen Stufe, die sich auch noch „Regeneration“ nennt, doch glatt die E…
aus der Hose, und das, obwohl die Elektroden an den Waden befestigt sind. Einen
Tag drauf ließ ich mich durch FK aufklären, dass ausgerechnet die Regenerationsstufe
das Härteste sei, was man(n) bei dem Teil jemals durchmachen müsse … Die Waden
taten mir Sonntagmorgen noch gehörig weh, dennoch liefen die Beine rund.
Nach gut zwei Runden begann ich, einige Fahrer zu umrunden.
Da die Singletrails nicht sehr breit waren, war das wegen der nassen Wurzeln nicht
ungefährlich, doch jeder(!) machte ohne Wenn und Aber Platz und ließ mich
passieren. Das gibt’s auch nicht alle Tage. Einmal riss ich mir zwar fast den
linken Arm ab an einem Brombeerbusch, doch die paar Liter Blut, die ich verlor,
versickerten schnell im schlammigen Boden. Weil ich ja heute ohne Teamsupport
unterwegs war, reichte mir freundlicherweise Nicole Brödner, die Freundin von
Fleischmütze Rudi, die Flaschen. Besten Dank dafür, denn sonst wäre ich hinten raus
zu Fuß gegangen! Nach neun zügigen, aber unspektakulären Runden fuhr ich dann
mit einigen Minuten Vorsprung endlich mal wieder ohne Stürze oder Defekte ins
Ziel. Na ja, fasst, denn mein Reifen vorne war schon wieder beinahe platt – noch
mal Schwein gehabt. Rudi the Rocket wurde Zweiter vor Julius Wagler.
Die Siegerehrung zog sich etwas hin, wodurch sich
Marlboro-Rudi genötigt sah, sich direkt neben mir eine Fluppe anzuzünden. Ich
flippte etwas aus, aber die Windrichtung war mir heute wohlgesonnen. Des Weiteren
wurden wir von Familie Wagler verführt, das eigens mitgebrachte Obst in Form
von Wassermelonen und Äpfeln zu vernichten – kulinarisch versteht sich. Lecker
hat’s geschmeckt, sehr lecker. Besten Dank an dieser Stelle für den
After-Race-Support – und auch für die Fotos von mir!
Nächste Woche steht der Kamm-Bike-Cross auf dem Plan. Wenn
die Form noch ein wenig ansteigt, dann geht dort sicher was, sofern es nicht
wieder einen Wintereinbruch gibt wie letztes Jahr. Schaun mer mal. Bis dahin bitte
nicht die Regenerationsstufe zünden!
Runde 2 |
Verbottlung durch Nicole Brödner |
4 Kommentare:
Hallo Guido,
Gratulation. Endlich mal ein problemloses Rennen.
Werner Hausmann hatte übrigens, wenn ich das richtig mitbekommen habe, Platten.
Gruß FKJ
Klasse gemacht, Burni ;)
Aber irgendwie siehst du so mickrig auf dem 29er aus.
Bis nächste Woche.
na geht doch....
Zwar siehst Du wirklich mickrig auf einem 29er aus, aber das Material scheint zu halten.
Spitze!
@FKJ: Er hatte einen Platten im weiteren Rennverlauf, meines Wissens.
@Philipp und Ron: Bin ja auch nur ein Zwerg, da kann man nix machen. Das 29er sieht blöd aus bei Zwergen ... :-)
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