Auch 2012 sollte sich das Wetter beim GBM erneut von seiner
besten Seite zeigen. Ich glaube, zweimal hintereinander gab’s das noch nie. Im
Gegensatz zum letzten Jahr nahm ich wieder die Langstrecke unter die Pneus, die
heute mit nur 90 km ausgeschrieben war, also fast ein Sprintrennen ;-). Die Strecke
fuhr ich letztes WE mit Waldi, FK und FKJ ab, um festzustellen, dass es ein
schnelles Rennen werden könnte, da man hinten raus die Berge vergeblich sucht
und die Strecke sehr trocken war.
Am Renntag selber war ich wider meine Gewohnheiten sehr
pünktlich, konnte mich in Ruhe fertig machen und dem Start um 9 Uhr entgegenfiebern.
Bastian „HDW“ Wauschkuhn war auch für die 90 km gemeldet, doch eingefunden
hatte er sich bis dato noch nicht. Hmm. Ich musste mich sehr kurzfristig um
eine neue Verbottlung bemühen, da ja auch Florentine nicht da war.
Glücklicherweise traf ich Edelhelfer Steffen, den Onkel der Stark-Brüder bzw.
OdFK, der mich prompt fragte, ob er mich verbotteln solle. Natürlich übergab
ich ihm meine Flaschen, die er mir im Rennverlauf 1-a überreichte. Danke!!!
Pünktlich 8.50 Uhr traf Familie Wauschkuhn ein, was in Anbetracht der
verbleibenden zehn Minuten recht sportlich war, doch HDW (bzw. bei Sonnenschein
auch Adriano Celentano) sollte es rechtzeitig zum Start schaffen.
Kurz nach neun ging’s los in den ersten kurzen Anstieg zum
Sendemast hinauf. In der Abfahrt mussten wir nun im Gegensatz zu den
verflossenen elf Jahren hart in die Eisen, weil’s nach rechts ging, um dann ein
nasses Feld herunterzudüsen. Danach bogen wir wieder nach links auf die alte
Strecke ab, sofern alle den richtigen Bremspunkt erwischten. Die holprigen Abfahrten meisterten wir genauso mühelos wie die 2011er
Carsten-Brödner-ich-lege-mich-mal-eben-hin-und-zerbrösele-mir-mein-Schlüsselbein-Schredder-Kurve.
Die lange Gerade in Richtung Honourpeacevillage verflog auch recht fix. Nun
trafen wir auf die zweite Streckenänderung, denn hinunter zum
Güldi-Einschlag-Gedächtnis-Holzhaufen aus 2011 ging es nicht mehr, sondern
links hoch. Andreas Fischer hat die Strecke hier sicher extra wegen mir geändert.
Tausend Dank!
Zu sechst gasten wir jetzt die Gripstones hinauf. Und hier
ging leider gar nix bei mir. Schon zu Rennbeginn hatte ich recht niedrigen
Puls, der hier nicht besser wurde. Mit 170 bpm gewinnt man keinen Blumentopf,
sodass ich die Spitzengruppe um Karsten Volkmann, Torsten „Mütze“ Mützlitz,
Rudi the Rocket und Adriano Celentano fahren lassen musste. Mein treuer
Begleiter hieß von nun an Lars „Der Straßenfahrer“ Strehle. Zu zweit mühten wir
uns redlich, den geringen Abstand zu den vier Leuten da vorne zu verkürzen,
denn wir gurkten nur 20 bis 30 s hinter ihnen herum. Zum Ana Mare hinauf rollte
es immer noch besch…, und der Puls ging auf witzige 165 Schläge zurück. Güldi noch im
Halbschlaf. Auf der Kuppe verbottelte mich OdFK, und zusammen mit Lars begab
ich mich in den zweiten Rundenabschnitt. Der Straßenfahrer entpuppte sich auf
den folgenden Waldautobahnen als gute Zugmaschine, sodass wir zwei es schafften,
exakt auf 2 m an die Spitzengruppe heranzufahren. Und diese fehlenden 2 m
sollten uns zum Verhängnis werden, denn kurz vor dem Erreichen von Bastians
Hinterrad kam dieser olle Wurzeltrail am Fernsehturm. Notgedrungen als Letzter
bog ich kurz hinter dem Straßenfahrer in den Trail ein, doch vorne ging die
Post ab, und ich Pfirsich kam nicht vorbei. Vorne setzten sich Volki und Mütze
ab, Rudi und HDW mussten reißen lassen. Lars und ich hatten unsererseits schon
wieder einen Rückstand. Ich hätte k… können, doch das tat ich ja eigentlich
schon, da mir ab und zu mein Frühstück hochkam. Dass nichts lief bis hierhin,
wollte ich eigentlich den kräftezehrenden Kampfeinheiten und dem Armdrücken mit
meiner Katze in die Schuhe schieben, doch ich fürchte, es lag am zu späten
Frühstück, ich bin mir fast sicher. Jedenfalls versuchten Lars und ich nun
erneut, die vor uns fahrenden Menschen einzuholen – ohne Erfolg.
Die Runde zwei verlief für mich genauso deprimierend wie
Runde eins, ich kam nicht auf Touren. Lars musste aber inzwischen reißen
lassen, was angesichts der langen, flachen Geraden im zweiten Streckenabschnitt
Cheise war. Hier ließ ich auf das Führungsduo richtig Zeit liegen allein als
Zwergwüchsiger im Wind und musste mir bei meinem Puls um die 165 Sorgen machen,
nicht von Matej Meyer, der thüringischen Dampflok, eingeholt zu werden. Er fuhr
nämlich irgendwo hinter mir herum und vermochte, zu Straßenfahrer Lars
aufzuschließen. Bastian und Rudi allerdings konnte ich in der Ferne immer
erblicken, was mir ein wenig Motivation gab. Die zweite Runde beendete ich als
Fünfter. HDW hatte bei der Rundendurchfahrt leider einen Plattfuß am Vorderrad
und musste runter vom Bock. Ich fuhr nun auf Platz vier vor, um Rudi das Leben
schwer zu machen. Doch auf den Abfahrten holt man auf ihn nichts raus, da er
immer mit mindestens 110 Prozent die Berge hinab düst, und die Hügel bis zum
Ana Mare sind nicht lang und schwer genug, um viel Zeit auf ihn gut zu machen.
OdFK verbottelte mich hier zum letzten Mal, und von nun an
sollte mein Motor glücklicherweise anspringen. Der Puls ging häufig über 170,
ich hatte keinen Würfelhusten mehr und konnte endlich mit gutem Druck dicke
Gänge fahren auf den Schotterwegen im Forest. Blöd nur, wenn man ein 39er
Kettenblatt vorne und ein 11er Ritzel hinten hat und nicht mehr runterschalten
kann. Die Kette war jetzt eigentlich immer rechts. Hier holte ich sowohl auf
Rudi the Rocket als auch auf das Duo um Mütze und Volki wieder Zeit heraus –
auf Rudi sogar recht deutlich. Doch auf einmal war das Rennen alle, so ein
Mist. Ein Königreich für 15 km mehr. Auf Rudi fehlten mir nur noch 7 s, auf die
beiden da vorne nur noch reichlich 2 min. Cheise, aber selbst dran schuld, wenn
das Müsli erst ab Kilometer 70 verdaut ist. Bedröppelt und sehr enttäuscht fuhr
ich nach dreieinhalb Stunden als Vierter ins Ziel, Adriano Celentano trotz
seines Plattens noch auf Rang sieben. Auf der 60-km-Schleife holte sich
Immanuel einen sehr beachtlichen zweiten Gesamtrang hinter Waldi, Andreas „EdFK“
Stark freute sich über Platz zwei in seiner AK, und Maggus siegte deutlich auf
den 30 km.
Mit Druck durch die Pampe |
Wie immer in Geyer zog sich die Siegerehrung etwas hin, die ich mir trotz meiner Wut nicht nehmen ließ. Glücklicherweise dürfen sich die Langstreckenheizer ihre Preise zuerst heraussuchen, sodass für mich noch ein paar brauchbare Langlaufhandschuhe heraussprangen, von dem gut dotierten Gutschein ganz abgesehen. Und glücklicherweise hatte Frau Stark, die MdFK, Nüsse dabei, da ich mittlerweile vor Hunger kaum noch geradeaus gucken konnte. FKJ half mir freundlicherweise beim Vertilgen der Hülsenfrüchte.
Andreas Fischer hat’s wieder geschafft, eine feine
Veranstaltung über die Bühne zu bringen, unser Team war auch recht erfolgreich,
auch wenn die beiden Stars Laura „LH“ Hoffmüller und Sebastian „FK“ Stark nicht
am Start sein konnten, weil die deutsche Hochschulmeisterschaft parallel
ausgetragen wurde. Beide siegten übrigens …
Next week geht’s auf nach Eierstock, um das Podest des
WEB-Cups zu sichern. Das Frühstück verlege ich vorsichtshalber etwas nach vorn,
dass mir nicht die gleiche Gülle passiert wie heute. Neben HDW, LH und mir
dürften auch alle FKs am Start sein. Und laut gesicherten Informationen aus dem
Hause Facebook soll die Sippe Stark bald um einen FK reicher sein, denn
Elisabeth, die SdFK, hat sich doch tatsächlich verlobt mit Dauerläufer und
mitunter auch Gast-Teammitglied André Fischer, dem neuen SchwdFK.
Orschwerbleede, noch einer von denen ;-). Ich hoffe, FK und FKJ halten sich
noch ein wenig zurück mit so was, denn sonst hab‘sch de Bobbo-Gardde gezoch‘n,
weil mir die Buchstaben ausgehen.
Bis Eierstock eine solide Woche und guten Appetit!
Geplänkel kurz vorm Start der 90 km; (c) by RSV Erzgebirge |
2 Kommentare:
Viel Spaß in Eibenstock und grüß` den Wurzelpeter von mir! Achso, das Preisgeld für meinen imaginären WBC-Sieg hole ich dann nächste Woche wieder bei dir ab ;-)
Viele Grüße, Sascha
Gruß Waldi, ich kenne keinen Wurzelpeter, ich kenne nur den Rübezahl und den Holzmichl. Den Preis kannst du gern abholen, ich nehme ihn für dich in Empfang wie 2011 ...
VG
Güldi
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