Katze Coco haut dieses Jahr nicht ab wie
2013, sodass ich wie geplant beim KBC starten kann. Das Wetter in Johanngeorgetown
ist bestens, nur mir ist es viel zu warm.
Der Start erfolgt spät um 10.30 Uhr. Ein
Sturz zu Beginn des ersten Anstiegs entzerrt das Feld, ich komme gerade noch so
heile vom Acker. Beide Flaschenkläue drücken aufs Gas, ich komme mal wieder
nicht aus der Hüfte zu Beginn. Mit Mühe halte ich die Gruppe und fahre im
ersten Trail an FKs Hinterrad. Im zweiten Trail ist die Reihenfolge genauso,
mit dem Unterschied, dass mir FK auf dem leicht ansteigenden Schotteranstieg
langsam davonfährt – FKJ und Bret Janschneider im Schlepptau. Ich stehe noch
immer wie ein Eimer. Zusammen mit Wauschi, David Seidel, Straßenfahrer Lars, Markus Thiel, Julius
Wagler und noch einigen anderen Bikern bilden wir die Verfolgergruppe. Mitte
der ersten Runde bummeln wir allerdings ganz schön rum.
Die Abfahrt mitten in
der Runde meistere ich hinter Julius und HDW an dritter Position, und zu dritt
können wir uns minimal absetzen. HDW lässt an der kurzen Gegenrampe das Gas
stehen, ich fahre an Julius vorbei. Hinauf zur Halde passiere ich meinen Kollegen
HDW und setze mich langsam ab. Die Beine sind aber immer noch cheise. Runde 1
ist nach rund 54 min Geschichte.
Gar nicht so weit und nur eine
Minute vor mir kurbeln beide FKs und Bret, hinter mir ist die Lücke zu den
Verfolgern auch solide angewachsen. Die dringend notwendige Verbottlung
übernehmen heuer dankenswerter Weise Fischi, der rennende SchwadFK, und Teamkollege
„X-Man“ Norman Jaslan. Grandios packe ich zu und erwische die Bottle.
Allein geht’s durch die Trails und die
Schotterwege entlang. Ich bummle nicht, die Beine sind inzwischen auch brauchbar,
doch wie aus dem Nichts kreuzt auf einmal hinter mir ein schwarzer Fahrer der
langen Runde auf, scheinbar Markus Thiel. Vor wenigen Minuten war noch keiner
hinter mir, und nun auf einmal so fix, obwohl ich nicht bummle. Merkwürdig. Ich
fahre mein Tempo stoisch weiter, und wenig später im Anstieg zur Halde ist der
schwarze Fahrer genauso schnell weg, wie er gekommen war. Sehr mysteriös.
Zu Beginn der dritten und letzten Runde
drehen die Beine gut, ich sehe immer noch beide FKs vor mir, greife mir zwei
Flaschen, eine von Fischi, die andere von X-Man, und vernichte zügig als
Einzelkämpfer die verbleibenden Kilometer. Diesmal taucht kein schwarzer Fahrer an meinem
Hinterrad auf. Die Abfahrten fahre ich schnell, aber noch kontrolliert, denn
jede Bodenwelle wird hier zur Hodenwelle, wenn man nicht aufpasst, oder noch
schlimmer: Man(n) steigt über den Lenker ab bei wilder Fahrt. An der Brücke
wird mir ein Abstand von rund zwei Minuten zur Spitze angesagt, was noch erfreulich
niedrig ist, wenn man allein unterwegs ist, die FKs vorne jedoch zu zweit vermutlich
Knallgas fahren.
Die Halde, den Anstieg an der Schanze und den
Col neben dem Freibad fahre ich zügig hinauf und komme mit zwei Minuten
Rückstand auf FKJ und drei auf FK im Ziel an. Denke ich zumindest.
Vorsichtshalber fragt mich der Kampfrichter auch noch nach meiner Nummer. Eigenartig.
Markus Thiel und HDW kommen 6 min nach
mir im Ziel an als Vierter und Fünfter. Laura „LH“ Hoffmüller wird 18. bei den
Männern bzw. 1. bei den Damen.
LH fragt beim Kampfrichter nach, wann
unsere Siegerehrung ist. Okay, 16 Uhr. Das Team TBR-Werner marschiert geschlossen
ins Freibad, um zwei Stunden zu plantschen. Paul alias FKM und die MdFK sind
auch dabei. Kurz nach halb vier erfolgt der Aufbruch zur Siegerehrung, 15.45
Uhr sind wir vor Ort, aber außer uns und den Machern des KBC ist keiner mehr
da. Die Siegerehrung war schon, sagt man uns. Toll. Und ich stehe zu meinem
Erstaunen gar nicht in den Ergebnissen. Auch toll. Das Essen ist aus. Nochmals
toll. Wir intervenieren beim Organisator, ich
kann nachweisen, mitgefahren zu sein und meine Zeit sogar im Ziel gesehen und
zusätzlich auch auf dem Garmin-Navi zu haben. Ich werde auch dank Immanuel „FKJ“
Stark in die Ergebnisliste aufgenommen als Dritter bzw. Erster in der AK. Bei der
verpassten Siegerehrung wurde ich demnach sowieso nicht aufgerufen. Also nicht
so schlimm. Essen bekommen wir nachträglich aus dem Kühlschrank des
Loipenhauses serviert – for nothing.
Nun steht Laura zu ihrem Entsetzen gar
nicht in den Ergebnislisten. Wir intervenieren beim Organisator. Laura kann
nachweisen, mitgefahren zu sein. Und ja, sie steht ja sogar schon in den
Ergebnissen drin, und zwar als Dritte auf der 46-km-Runde mit ihrer Zeit von
der 69-km-Runde. Sie ist schnell, unsere LH. Grund des Ergebnisses: Für die
Damen waren keine 69 km ausgeschrieben, aber LH fuhr sie trotzdem. Der
Veranstalter bekam das nicht mit, bestimmt, weil LH so schnell unterwegs war,
und setzte sie auf P3 der mittleren Runde. Toll.
Nun steht unser Team gar nicht in den
Ergebnislisten der Mannschaftswertung, welche wir mit den ersten drei Gesamtplätzen
normalerweise durchaus gewonnen haben könnten. Wir intervenieren beim
Organisator und können nachweisen, alle mitgefahren und ins Ziel gekommen zu
sein. Auch wurde bei der Anmeldung eine Teamwertung für die 69 km angenommen
von den Damen in der Anmeldung. Leider dringt das nicht bis zum Kampfrichter
vor, sodass der leckere Fresskorb an uns ungeleert vorübergeht. Schade.
Da wir sechs Leute inkl. des EdFK Andreas Stark allesamt irgendwas gewonnen haben, sind wir heilfroh, dass unsere kleinen Pokale und Sachpreise noch alle vorhanden sind. In Anbetracht dessen, was man bei Facebook allgemein so zu den Sachpreisen berichtet, habe ich noch richtiges Glück mit meiner Standluftpumpe. Andere erwischt es härter mit einer seit drei Jahren abgelaufenen VW-Verbandstasche, diversen Stoffmützen oder Metallsägen. Da kann man sicher nachbessern.
Gegen 16.30 Uhr geht’s für mich gen
Heimat, mit der Erkenntnis, dass meine Schwalbe-Reifen ja doch eine Renndistanz
ohne Panne aushalten können. Wahnsinn.
Vielen Dank an dieser Stelle an Philipp Hartung für die Pics!
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