Nun denn, für Riva reicht meine Zeit nicht, denn das Rennen
dort ist samstags, und der normalsterbliche Arbeitnehmer arbeitet auch freitags
bis in den späten Nachmittag hinein. Teuer ist es obendrein. So bleibt mir nur
die Alternative Löbichau. Der Halden-Bike-Marathon ist flach und staubig, es
gibt einen kurzen Berg, sonst nur kleine, giftige Rampen. Ein MTB-Rennen ist
das nicht, aber für den Formaufbau trotzdem zu gebrauchen. Ich melde für die
mittlere Runde mit 54 km, weil die große für den Anfang mir dann doch noch zu
lang (und öde) ist ohne Rennen in den Knochen.
Los geht’s einigermaßen pünktlich. Schon im ersten Trail
wird ordentlich Tempo gebolzt. Das zieht sich bis in Trail Nummer zwei und drei
so hin. Dummerweise erwische ich hier ein langsames Hinterrad, und die Spitze
enteilt mir zum ersten Mal. In der Ebene drücke ich mich meist im Windschatten
von Markus Thiel wieder an die Führungsgruppe ran. In meinem Windschatten macht
es sich Dr. O bequem. Der Markus hat gut einen im Schuh in der Ebene, meine
Güte. Als wir drei dann dran sind an der Spitze, wird vorne gleich wieder
attackiert bergauf. Das kann ich nicht mitgehen, weil mir einfach noch der
Punsch fehlt. Dr. O erleidet einen Platten, und Fahrer Stefan „Ute“ Freudenberg
fällt ebenso aus Gruppe eins heraus. Zu zweit ziehen wir jetzt unsere Kreise
über die Halde zurück zum Ziel. Leider fahre ich fast ausschließlich alleine
Führung und kann die Fünfergruppe da vorne so nicht wieder aufrollen, im
Gegenteil. Der Abstand wird langsam größer.
Runde zwei läuft genau wie die erste. Der alte Mann leistet
Führung, während Ute meinen Rücken betrachtet. Eine größere Gruppe kommt von
hinten sukzessive näher, sodass ich bissl mehr am Hahn drehe. Die Halde
überlebe ich genau wie den tiefen Rasen kurz vorm Ziel. Ute fährt etwas vorher
an mir vorbei, um sich Platz 6 zu sichern, doch 20 m vorm Ziel kann ich
nochmals drauftreten und sie überholen. Platz 6 für mich ist jetzt keine
Top-Leistung, für den Anfang und die erste Standortbestimmung aber ganz
brauchbar. Gewonnen hat das Rennen übrigens Tretungeheuer Markus Thiel vor dem
Straßenfahrer Lars und Daniel Kletzin.
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