Die Meute am Start ist überschaubar, aber auf dem Fuffi starten immerhin die meisten Heizer. Auf dem Hunderter sind es gar nur vier. Es gibt also mehr Streckenposten als Fahrer. Hat man auch nicht so oft.
Pünktlich nach dem
Mittag knallt die Pistole des Pistoleros. Schnell haben sich vier Leute aus dem
Staub gemacht, und dieses Mal zähle ich erfreulicherweise dazu. Nach dem
zweiten Anstieg sind wir nur noch zu dritt, auf einem ekligen
Gegenwindflachstück nur noch zu zweit. Allerdings fährt vor uns Bret
Janschneider, für den Gegenwind keine Rolle zu spielen scheint. Er drückt
ordentlich drauf, zu viel für meine Stäbchenwaden. Mit Thomas Peschke von den
Stein-Bikern absolviere ich den Rest der ersten Runde, die im letzten Abschnitt
sehr XCO-lastig ausgelegt ist und gute
Traktion und etwas Fahrtechnik verlangt. Ersteres habe ich, über das andere
reden wir nicht. Zur Rundendurchfahrt verbottelt uns beide Frau Peschke. Dafür
ein dickes Dankeschön.
Bret Janschneider beginnt etwas mehr als eine
Minute vor uns Runde zwei. Inzwischen tröpfelt es ein wenig, doch winden tut es
ordentlich. An einer kurzen Rampe geht mir Thomas nach hinten verloren. Ich
merke das erst etwas später, weil ich noch recht gesittet den Col hochgeleiert
bin. Von nun an orientiere ich mich ganz optimistisch nach vorne, denn wie immer fangen meine
Hufe erst nach einer Stunde an, zu arbeiten. Ich komme Bret immer näher, bis mir
10 km vor dem Ziel die Luft im Vorderreifen sukzessive verloren geht. Von nun
an orientiere ich mich ganz pessimistisch nach hinten, denn wie immer fängt das Rad an zu
schlingern, wenn es Luft lässt. Ich muss abwägen, nachzupumpen und von Thomas
kassiert zu werden oder wie auf Eiern weiterzufahren. Das wäre nicht das erste
Mal dieses Jahr. Ich entscheide mich für Variante zwei und trete auf den
Geraden, was geht, während ich bergab sehr vorsichtig fahren muss wegen
massiven Untersteuerns. Liebe Damen, Untersteuern ist, wenn das Rad trotz
Einlenkens des Vorderrades geradeaus fährt, sprich über die Vorderräder
schiebt. Leider knalle ich in einer Rechtskurve frontal gegen einen Baum,
weil ich halt geradeaus steche, und wenig später in einer Linkskurve gehe ich aus demselben Grund gänzlich ab vom
Bike und rolle hinab in einen Bombentrichter oder so was Ähnliches, weil das
Rad nicht auf meine Lenkbefehle gehorcht. Ich krabbele
schnell wieder empor, nehme meine neben mir liegende Radbrille
zwischen die Kauleisten und fahre nun auf der Felge als Zweiter ins Ziel mit zwei Minuten Rückstand auf Bret.
Schade, aber 2017 ist nicht mein Jahr. Thomas kommt drei Minuten nach mir an.
Da hätte ich mir beim Bombentrichteremporklettern etwas mehr Zeit nehmen, noch paar Pilze suchen und mich noch etwas säubern können vom Dreck.
Auf den 100 km
kommen nur drei Leute ins Ziel. Das ist eine Ausfallquote von 25%. Benjamin
bzw. Michael bzw. Benjamin Michael siegt deutlich vor dem Bruchpiloten und havarierten Ronny Schmidt
und Herrn Denny Dreßler. Sicher sein erstes Mal, Letzter zu werden und trotzdem
Preisgeld zu kassieren. ;-) Schauen wir mal,
ob und wie es das nächste Jahr terminlich reinpasst, das kleine, aber feine
Rennen in Lödla.
Nun denn Glück auf bis Eierstock!
Ergebnisse: hier.
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