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Freitag, 8. Juni 2018

3. Miriquidi Bike Challenge in Marienberg am 03.06.18

Der Wecker klingelt nicht, weil ich ihn falsch gestellt habe tags zuvor. Die innere Uhr und Kater Cooper helfen mir aber, pünktlich aus den Federn zu kommen. Übermüdet wie immer. Die Ankunft in Marienmountain OT Gelobtland beginnt mit einer ungeplanten Pkw-Einführungsrunde. Das ehemalige Startgelände ist weg, und das trotz Eingabe der vermeintlich korrekten Adresse laut Homepage. Schlecht. Fünf Minuten später finde ich es. Gut.

Nach dem obligatorischen Warmfahrgedöns und diversen Smalltalks donnert die Meute um 10 Uhr los auf die 60-km-Runde. Ja, heute fahre ich nur die Mittelstrecke aus körperlichen, finanziellen und konstruktiv-strukturellen Gründen. Ich komme etwas besser weg als in Markersbach, ausbaufähig bleibt der Start dennoch nach wie vor. Irgendwann finden sich Teamkollege Pitt Brett, ein weiterer Heizer und ich zu einem kleinen Grüppchen zusammen. Pitt hat gut Druck und reißt immer wieder Löcher nach vorn. Irgendwo mitten in Runde eins donnern wir gemeinschaftlich an einem Streckenabzweig vorbei, der neu, aber schlecht ausgeschildert ist. Mit einem Hühnerauge bemerke ich die Misere, steige in die Eisen und wende. Die anderen tun es mir gleich. Wir befinden uns jetzt wieder auf der regulären Strecke. From behind kommt wenig später der vor Wut schäumende Benjamin bzw. Michael bzw. Benjamin Michael angefahren, der sich offensichtlich noch schlimmer verfahren hat als wir. Er gibt mir noch mal guten Schwung, sodass ich ihn ein paar Kilometerchen bis zum Katzenstein begleiten kann. Pitt und der andere Biker gehen dabei verloren. Kurz vor Ende der ersten Runde profitiere ich von einem Verfahrer des direkt vor mir liegenden Heizers namens Franz Held. Zusammen kommen wir zur Rundendurchfahrt, die mich allerdings etwas überfordert. Bei Volllast leidet mitunter etwas das Hirn. Ich muss runter vom Bock und einen Onkel fragen, wo es nun lang geht – links oder rechts. Ich hätte auf links getippt, aber es geht nach rechts. Mein Kumpan, der just zu diesem Zeitpunkt einige Sekunden hinter mir liegt, weiß das und zieht voll durch. Streckenkenntnis ist die halbe Miete. Jetzt darf ich ihn sicher wieder kilometerlang verfolgen, den Franz, bis ich ihn einhole …

… Ich verfolge meinen enteilten Kumpan, den Franz, mehrere Kilometer lang, bis ich ihn einhole. Kaum bin ich dran, gibt er wieder mehr Gas, und zwar ausgerechnet auf den flach ansteigenden Schotterpassagen. Ärgerlich, da ich nicht gleich wieder in der Lage bin, mitzugehen. In den technischen Abschnitten und steileren Rampen dagegen komme ich immer wieder etwas ran, bloß leider nicht zwingend. Dafür macht heute das Bergabfahren Laune. Lauras Bike rollt hier erstaunlich gut, viel besser als mein verschollenes Scotti, beinahe schon wie ein Fully – konstruktionsbedingt. Bergauf rollt es nicht ganz so gut, was aber an mir und meiner Wampe liegt. Prompt kommt am Catstone der Flaschenklau von hinten angebraust, der die 90 km drückt. Er grüßt mich unter Verwendung meines tschechischen Zweitnamens höflich, ist bald schon wieder außer Sichtweite und siegt auf der Langstrecke haushoch. Moped. Vermutlich will er pünktlich im Ziel sein, falls Mugel Laura die Wehen bekommt. Jedenfalls denkst du da, du stehst, obwohl du selber so langsam gar nicht bist. Das merke ich daran, dass mein Ex-Begleiter Franz als auch Paul Lichan in Sichtweite kommen. Zum Glück habe ich das durchaus logische Rundendurchfahrtsprinzip jetzt kapiert und biege richtig ab. Es ist jedoch wie fast immer: Das Rennen ist zu kurz, um vorne noch was ausrichten zu können, und Platz sechs mein Ergebnis. Bastian „HDW a. D.“ Wauschkuhn wird etwas hinter mir Siebter, Pitt Brett läuft nach einem fliehkraftbedingten Abflug ins Gestrüpp samt kapitalem Reifenschaden auf P24 ein. Es lief spürbar besser als in Markersbach, jedoch habe ich noch gut Luft nach oben. Und ich hoffe inständig, dass das neue Bike bald da ist. Denn Lauras Sattel, auweia, 'ne richtige Eierfeile ist das. Und mein Rücken, oh je. Dafür hat das Bike jetzt zwei Rennen in Folge ohne Defekte durchgehalten. Das habe ich mit Scotti so gut wie nie geschafft. Hammer.

Deswegen wieder vielen Dank an LH für ihr Bike und fürs perfekte Verbotteln. Für ihren bevorstehenden Wurf drücke ich auch feste die Daumen.

In diesem Sinne guten Rutsch!

Ergebnisse: hier.

Guido bergab
(c) by Sven Koerner Photographie

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