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Dienstag, 4. September 2018

2. Lödlaer MTB-Marathon am 01.09.18

Samstagnachmittag, kurz vor der Bundesliga. Die zweite Auflage der Lödlaer Bike-Marathons steht ins Haus. Das Startgeld ist einigermaßen human, Preisgeld gibt's auch, also nüscht wie hin. Es handelt sich wie schon letztes Jahr um eine Drückerstrecke inmitten von Hopfenfeldern, am Ende mit technischen XCO- und Singletrailpassagen, gut beschildert und abgesichert, mit reichhaltigem Catering, wer's nötig hat, und einer zusätzlichen Laufveranstaltung. Dass sich hier in Zukunft mehr Starter als in den letzten beiden Jahre versammeln, dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
 
Der Start aus Startreihe eins erfolgt 12.20 Uhr für die 60 km. Im Prinzip stehen fast alle Starter in Startreihe eins. 100 km fahre ich auf solchen recht flachen, offenen Runden nicht. Langweilig bei nur vier Starten auf der Langdistanz. Der Christiane W. aus C. gratuliere ich schon mal vorab zum Sieg und leicht verdienten 50 EUR Preisgeld, weil sie die einzige Starterin auf den 60 km ist. Sie muss quasi nur irgendwie ins Ziel kommen. Bei den Männern sind es nur unwesentlich mehr Teilnehmer, darunter jedoch Straßen-Tretmühlen wie Robert Walther und Renzo Wernicke. Das macht sicher Gaudi auf den Flachstücken für einen Sitzriesen wie mich. Aus der MTB-Fraktion hat sich Teamkollege Mike Baumann dazugesellt – heute mal mit funktionierenden Bremsen!

Es geht relativ verhalten los wegen des einen oder anderen Richtungswechsels in der Ortschaft. Erst auf den Hopfenfeldern wird etwas mehr angegast. Prompt wickelt sich ein Hopfendraht in mein Schaltwerk, der zum Glück nach hundert Metern von alleine abfällt. Schwein gehabt. Etwas später muss ich natürlich durch das einzige Schlammloch der ganzen Runde jagen. Wo andere den Dreck an Knie oder Hüfte haben, so habe ich als Erdnuckel diesen direkt in der Fresse. Schon relativ zeitig sind wir nun noch fünf Leute, etwas später nur noch zu dritt, als Renzo das Gas an einem kleinen Anstieg etwas stehen lässt. Mike B. und Christof Hartig müssen etwas abreißen lassen. Robert W. und Renzo W. sind voll in ihrem Element. Der nächste Anstieg, ein etwas längerer, steilerer Plattenweg steht jetzt auf der To-do-Liste. Robert drückt ihn recht zügig hoch, ich bin froh, oben noch atmend an seinem Hinterrad zu sein, Renzo hängt an meinem Hinterrad. Kurze Verschnaufpause, dann drückt Robert im Flachstück noch mal solide drauf. Da kann ich nicht mehr mitgehen. Renzo schert aus und fährt zu Robert auf, der den Renzo nicht viel später auch noch abkoppelt an einem Steilanstieg. Da haben wir drei uns mal schön eliminiert. Der letzte Teil der Runde besteht, wie schon erwähnt, aus einem sehr flowigen XCO-Teil – steil bergauf und bergab, linksrum, rechtsrum. Nicht übel, solange man sich nicht verbremst und es trocken ist. Bestenfalls mache ich hier auf die Tretmühlen paar Sekündchen gut, die ich aber auf den windigen Flachstücken mehr als einbüße.
Mein inzwischen legendärer Campingtisch verbottelt mich astrein für Runde zwei. Er verbottelt heute nicht nur mich, sondern auch die Fahrer Mike B., Robert W. und die Fahrerin Christiane W. aus C. Was für ein Tisch.
 
Runde zwei ist einsam. Sehr einsam. Konzentration und Leistung hochhalten, bloß nicht stürzen, schon gar nicht auf Arm oder Schulter, und einen Bogen um die Hopfendrähte und scharfkantigen Steine machen. Viel mehr gibt's dazu nicht zu schreiben.
 
Runde drei ist wieder sehr einsam, nach vorne und hinten scheint genügend Luft zu sein, auf Vorder- und Hinterreifen scheint auch noch genügend Luft zu sein. Ich bummle nicht. Ein, zwei Leute von den vier Startern der 100 km sammle ich noch ein, damit ich nicht ganz so einsam bin, zumindest nicht für kurze Zeit. Die Beine melden sich so langsam auch, besonders in den steilen XCO-Abschnitten Ende der Runde. Aber ich kann alles fahren und muss nicht ein einziges Mal schieben. Ich hasse Schieben. Am Ende rolle ich als ungefährdeter Dritter ins Ziel hinter Robert und Renzo. Dank des Preisgeldes für die Gesamtwertung hole ich die Startgebühr eins zu eins wieder rein, und mein Rad hält das vierte Mal in Folge durch. Purer Wahnsinn. Mike B. hat Pech und leiert sich in Runde zwei denselben Draht ins Schaltwerk wie ich in Runde eins. Im Gegensatz zu mir muss er jedoch vom Hobel und sein unteres Schaltröllchen ausbauen, damit er den Draht lösen kann. Das kostet ihn viel Zeit, Nerven und Gesamtrang vier.
 
Ausrollen mit Mike, warm duschen ohne Mike, Siegerehrung, Heimfahrt. Nächstes Jahr gerne wieder.

Am kommenden Sonntag steht Geyer auf dem Plan. Theoretisch. Nur hatte ich leider zu spät bemerkt, dass die Anmeldung bereits ab 1.9. geschlossen wurde und ich aktuell recht happige 45 EUR löhnen müsste, um starten zu dürfen, und zwar für jede der drei Strecken. Die nachmeldenden Kurzrundler zahlen demnach zwei Euro pro Kilometer. Sollten sich unter der Woche meine Finanzen nicht auf wundersame Weise vermehren, sieht man sich erst in Eierstock zum DTM wieder. Der GBM ist mir leider zu teuer.
 
Ergebnisse: hier.

Vorm Start
(c) by ABV Glocke

Start frei
(c) by ABV Glocke

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