Translate into your own language

Mittwoch, 28. August 2019

23. Vier-Hübel-Tour in Oberwiesenthal am 25.08.19 and a little bit 27. EBM in Seiffen am 04.08.19

Lange her seit dem letzten Bericht. Für den Dreizeiler zum EBM in Seiffen blieb wegen Erholungsurlaubs (!) in der Ferne und anderer privater Dinge ausnahmsweise leider keine Zeit. Man möge mir verzeihen. Viel ist beim EBM eh nicht passiert, außer der Tatsache, dass der eine oder andere Ü50-Teilnehmer mal lieber hätte Tavor schlucken müssen vorher, um ruhiger zu werden in der Einführungsrunde, und dass man dort auf der unrhythmischen, bockharten Holperstrecke mit Fully definitiv besser aufgestellt ist als mit einem Hardtail. Sagt mein Rücken, sagen meine bescheidenen Rundenzeiten. Und dass mein Selbstverbottlungs-Campingtisch zu tief ist, was die Entnahme von Flaschen während der Fahrt verhindert und ich immer den Anker werfen muss. Am Ende nur Platz 14 auf dem langen Kanten mit großem Abstand nach vorne. Nicht schön. Na ja, vielleicht nächstes Jahr, dann hoffentlich wieder mit längerem Bericht, besseren Beinen und besserer Form.

Ergebnisse: hier.

Guido mit Campingtisch
(c) by Schabracke Lasseck

Zur VHT:

Zwischen viertel und halb neun komme ich erst los aus Nord-Karl-Marx-Stadt, bin aber 9.10 Uhr am Parkplatz in O‘thal. Ein Hoch auf meine Gehhilfe. Unterlagen holen, zwei Flaschen bei der Freundin des Teamkollegen Mike Baumann abgeben und gekonnt in die Startaufstellung drängeln. Wegen der recht hohen Temperaturen schnalle ich mir heute zusätzlich einen 2-Liter-Trinkrucksack auf den Rücken. Bei Hitze bin ich sprichwörtlich ein gebranntes Kind. Behindern tut das Teil aber dennoch, das Gewicht merkt man – besonders bergauf.

Um zehn erfolgt der fliegende Start auf der Vierenstraße. Rico Lasseck, die alte Schabracke, verabschiedet mich noch standesgemäß mit Kusshand auf die Runde, ich erwidere das natürlich. Mal mehr, mal weniger zügig geht es zum Bearstone, wo ich im Anstieg den Anschluss nach vorne leider verliere. Ich bin am Explodieren, mir ist es jetzt schon zu warm. Den anderen vermutlich noch nicht. Beneidenswert. Hilft nix, außer gesittet weiterzufahren im Rahmen seiner Möglichkeiten am heutigen Tag. Gesagt, getan, bilde ich etwas später ein Bündnis mit Roy Black und zwei anderen Sängern. Aber auch die kann ich am Plattenweg Richtung Col de Pöhl nicht schmerzfrei halten, sodass es alleine weitergeht. Des Teamkollegen Freundin verbottelt mich liebenswerter Weise, während mir nicht viel später bereits von oben David Seidel und mit größerem Abstand die Verfolgergruppe entgegenkommt. Schon deprimierend. Alleine, mit einer kurzen Unterbrechung zu zweit, holpere ich dem Col de la Scheibe entgegen. Die Spitzengrüppchen sind zu diesem Zeitpunkt schon lange den Berg wieder runter und auf dem Weg nach Markersbach, den ich erst einige Minuten später in Angriff nehme. Auf dem Schotterweg Richtung Straßenquerung verabschiedet sich dann ziemlich rabiat mein Hinterreifen. Bike und Fahrer sind voller Dichtmilch, die zusammen mit der Sonnenschutzcreme ein feines, klebriges Gemisch bildet. Runter vom Bock, vorsichtshalber gleich den Ersatzschlauch einziehen, fertig. Haste gedacht. Das artet dann doch mehr in Arbeit aus, als ich erwartet hatte. Grund: Das Innengewinde meiner Steckachse hinten hat sich irgendwie selbst zerlegt, zumindest teilweise. Ich versuche minutenlang, das Hinterrad einzubauen, aber ohne Erfolg, denn die Achse greift nicht mehr. Nun ja, da hilft nur noch, sich das Gewinde neu zu schneiden mit Bordmitteln. Ich habe leider nicht, wie einige vermutet haben, eine Drehbank in meinem Rucksack verstaut. Auch Anton Günther (und nicht Anton Albrecht) sang einst: "Vergaß dei Drahbank net!" Das nächste Mal werde ich die ganz sicher dabei haben. Die Achse mit dem intakten Außengewinde setzt man dazu auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Innengewinde an und dreht sie langsam, aber mit ordentlich Schmackes in jenes Innengewinde ein – gegen jeden Widerstand desselben. Irgendwann ist mein neues Gewinde fertig, und prompt geht auch das Hinterrad wieder einzubauen. Fix noch aufpumpen, und weiter geht es auf einem sensationellen 75. Platz und dreißig Minuten Rückstand zur Spitze. Die Motivation ist im Eimer, die Beine erst mal auch. Zum Glück wartet des Teamkollegen Freundin noch immer am Anstieg zum Oberbecken und reicht mir meine zweite und letzte Flasche für heute. Ein großes Dankeschön. Der Trinkrucksack ist zu dem Zeitpunkt noch voll. Hinauf zum Oberbecken habe ich bereits Krämpfe und muss bissel vorsichtig machen. Da scheine ich zu wenig Elektrolyte angemischt zu haben, ich Held. Durst habe ich nämlich nicht wirklich. Die Umrundung des Oberbeckens erfolgt trotz dicker Beine noch relativ zügig, die Abfahrt zum Ephraimhaus vorsichtig. Man(n) wird noch gebraucht. Den Friedrichbachweg empor habe ich nun leider richtig heftige Krämpfe und muss komplett rausnehmen und kleine Gänge leiern; das zieht sich hin quasi bis zur Sachsenbaude einen Kilometer vor dem Ziel. Im letzten Stück des Schlussanstieges der Wellenschaukel erdreistet sich tatsächlich noch ein Fahrer, mich zu überholen, als hätte ich heute nicht schon genug, doch mein Stolz und Ehrgeiz bewegen mich dazu, diesen Frechdachs kurz vor dem Ziel doch noch abzufangen mit einem kleinen Kraftakt. Wenigstens ein Lichtblick heute, auch wenn es am Ende nur Platz 53 ist. Anschließend runter ins Tal düsen, ausrollen, Sachen packen, Milch-Sonnencreme-Gemisch abwaschen und ab nach Nord-Karl-Marx-Stadt. Selbst im Kfz habe ich noch Krämpfe – und die Nase voll. 
Da will ich mal hoffen, dass ich meinen Salzhaushalt wieder gerade rücke, dass die Temperaturen in den noch anstehenden Rennen dezenter sind und ich irgendwann wieder etwas mehr Zeit fürs Training habe. ´S is Feierobnd.

Ergebnisse: hier.

Auf dem Weg zum Bearstone
(c) by ABV Glocke

Keine Kommentare: