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Montag, 14. September 2020

Grenzland-Radmarathon in Auerbach am 13.09.2020

Wer vermutet, hier den Rennbericht des GBM zu finden, den muss ich enttäuschen. Statt des GBM bin ich den GRM gefahren auf dem Rennrad. Der GBM ist mir wie die letzten Jahre auch schon mit 45 EUR Nachmeldegebühr einfach zu teuer. Da muss ich mich entscheiden zwischen dem DTM in Eibenstock next week, der leider auch fast so teuer ist, und dem GBM. Der DTM liegt mir mehr, deswegen werde ich in Eierstock am Start stehen. 
Beim GRM erhält man für knapp 20 EUR inkl. Nachmeldegebühr deutlich mehr im Startpaket und ein üppiges Buffet mit allem Drum und Dran. Die Strecke ist mit rund 210 km, 3700 Hm und einer Fahrzeit zwischen 6,5 und 7 Stunden dabei nicht leichter als die beim GBM. 

Gefahren wird der RTF insbesondere die letzten schweren 100 km quasi wie ein Rennen. Das äußert sich darin, dass in Runde 1 (36 km, 500 Hm) und Runde 2 (43 km, 750 Hm) noch relativ viele Leute beisammen sind. In Runde 3 (55 km, 1000 Hm) gehen dann im Grenzgebiet Tschechien-Deutschland die nennenswerten Berge los, und in Runde 4 (70 km, 1500 Hm) wird's eklig. Da kann man schon mal für den DTM in Eibenstock den Asphalt auf den Anstiegen im Wald hoch zum Col de Auers testen.

Der RTF ist wie gesagt kein Wettkampf, aber er wird von einigen Rennfahrern genutzt, um Kilometer zu sammeln, vor allem am Berg. Entsprechend wird gebolzt. Zu vergleichen ist das mit dem Fichtelberg-Radmarathon oder der Vier-Hübel-Tour.

Die Runden 1 und 2 verlaufen bis auf einen üblen Sturz vor mir, der der nicht immer optimalen Streckenbeschilderung zu verdanken ist, recht zügig ab. Ab Runde 3 kommen dann die ersten Scharfrichter in Tschechien und Mühlleiten, wo ich aber im Gegensatz zu einigen anderen Fahrern gut drüber komme. Hier und da muss ich für unsere Gruppe den Guide spielen, weil ich mir das aktuellste Streckenprofil runtergeladen habe. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich paar mal herausstellt. Am Ende der 3. Runde sind wir nur noch zu fünft. Die Verpflegung mit Kuchen, Brötchen, Getränken nehme ich voll mit, mit dem Nachteil, am ersten Anstieg der Runde 4 zu explodieren. Der Magen ist viel zu voll, ich kann nicht richtig Luft holen. Anfängerfehler. Drei Rennfahrer enteilen meinem Mitstreiter und mir. Irgendwann jedoch habe ich die Verpflegung verarbeitet und bringe prompt wieder vernünftige Wattzahlen auf die Kurbel. In Sosa holen wir die drei Leute am Anstieg zum Col de Auers wieder ein. Das Tempo ist recht hoch, was zwei Leute veranlasst, abreißen zu lassen. Zu dritt geht es die cheis Rampe zum Auersberg hoch, wo ich nach 175 km den Gang nicht mehr richtig rumkriege. Zu fett gekettet, zu fett der Bauch. Ich quäle mich da hoch, als wäre ich noch nie Rad gefahren. Oben aber warten die zwei enteilten Kollegen, sodass wir zu dritt die Abfahrt und die restlichen Kilometer abspulen können. Am letzten unschönen Berg in Carlsfeld muss ich wieder reißen lassen, weil die Muskeln nur noch Pudding sind und die Mitstreiter auch um einiges jünger. Da stellt sich immer die Sinnfrage, wieso Radsport, wieso nicht Eisessen und Kaffeetrinken im Garten? Nun ja, ich l(i)ebe halt den Radspocht.

Am Ende inoffizieller Dritter mit 6:35 Stunden Fahrzeit und vier Minuten Rückstand auf den Ersten, Rennfahrer Robert Müller, der dieses Jahr schon 32.000 km in den Beinen hat. Keine Ahnung, wie das geht, wenn man kein Profi ist oder Student, aber respekt. Auf P2, den Rennfahrer Thorben Haushahn, sind es zwei Minuten.

Der GRM ist schon wegen seines fairen Preis-Leistungs-Verhältnisses kein Geheimtipp mehr und wird, wenn die Preispolitik bei lokalen MTB-Marathons so beibehalten wird, sicher immer weit oben auf meiner Liste stehen.



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