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Donnerstag, 4. März 2010

Trainingslagerimpressionen, Teil 3

Zwei Bergetappen unterbrochen vom verregneten Ruhetag liegen nun schon wieder hinter uns. Am Ruhetag düste ich vormittags mit dem Bus nach Palma und fuhr nachmittags bei Sonne noch knapp 2 Stündchen locker aus. Unterwegs hatte ich eine unheimliche Begegnung der stinkenden Art, als doch tatsächlich ein entlaufenes und recht großes schwarzes Schwein (nicht der Herr Linke) auf mich zutrabte. Ich dachte erst, es sei ein Hund, aber weit gefehlt. Es blieb 10 m vor mir stehen, machte eine 180-Grad-Kehrtwende und rannte, was das Zeug hielt, vor mir her. Wer schon mal ein Schwein rennen gesehen hat, weiß, wie lustig das aussieht. Es machte fürchterliche Geräusche und grunzte die ganze Zeit. Ich blieb konsequent in seinem Windschatten. Es roch dort aber wirklich jämmerlich. Zwei Spanier, die im Auto entgegenkamen, konnten sich vor Lachen nicht mehr halten, als sie das Schwein und seinen Meister sahen. Ich nahm dann allen Mut zusammen und überholte das Tier. Wir beide waren danach sehr erleichtert und besser roch es auch.
Das andere Schwein ist mittlerweile aus dem Hotel ausgezogen, ohne was zahlen zu müssen. Man nennt das „Blinder Passagier“. Es blieb die Tage ohne Eskapaden, welch’ Wunder. Heute ging’s noch mal mit Herrn Linke über den Umweg Kloster Lluc den Puig hinauf und über den Coll de Sóller wieder Richtung Heimat. 9°C auf dem Puig waren nicht wirklich viel, doch dafür war die Abfahrt sehr schön. Auf der zweiten Abfahrt den Coll de Sóller herunter warnte ich noch vor der berühmten „Hobbyfahrergedächtniskurve“, da dort regelmäßig Truppenteile von Hürzeler und Co. unsanft vom Rad abgehen, weil ihnen das Vorderrad wegrutscht. Und prompt erwischte es dort Kollegen Rico Weiße. Ihm rutschte auch das Vorderrad weg. Die linke Körperhälfte frisch tapeziert und den Fingernagel abgeklappt ging’s auch schon weiter in unseren Stamm-Konsum in Santa Maria - die letzte Zufluchtsstätte für völlig ausgebrannte Mittdreißiger vor Palma. Frisch aufgetankt ließen wir es dann vorbei am Flughafen bis S’Arenal schön durchrollen. Dem Stammcafé vor unserem Hotel machten wir wie immer unsere Aufwartung, um anschließend das Training zu beenden. So dachte ich für mich zumindest. Angekommen im Zimmer drehte es mir wegen des Kaffees recht ordentlich im Nischel, und auch der Puls war nicht ohne. Also gleich wieder drauf aufs Rad und noch gut 30 km um den Block gerollert, um den Kreislauf herunterzufahren. Es wurden dann insgesamt knapp 7 Stunden, aber mir ging es danach deutlich besser. Unterwegs traf ich noch Hot Doc, der auch noch eine Runde drehen musste. Warum, weiß ich allerdings nicht. Morgen werden wir erneut die Hügel im Südwesten der Insel unsicher machen. Was danach kommt, hängt vom Wetter ab. Bis dahin Kette rechts!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Kilometer-Fresser Güdo,
in welchen 5***** Hotel seid ihr denn abgestiegen?
Es grüßt Dich aus dem verschneiten Chemnitz, der "Insider".