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Montag, 21. Mai 2012

Fränkische-Schweiz-Mountainbike-Marathon am 20.05.2012

Eine Woche der Erholung ist vorbei, und schon geht’s wie versprochen wieder scharf, diesmal in Franken beim Fränkische-Schweiz-Mountainbike-Marathon. Die Startgebühr von 45 EUR ist hier direkt proportional zur Länge des Veranstaltungsnamens.
Die Anreise erfolgte wie immer im blauen Tuborg-Transporter und aufgrund der Personenanzahl ebenfalls wieder im Mercedes Danny de Vito. Natürlich wurden wieder Stäbchen gezogen, wer wo im Ford Galaxy platznehmen durfte - der Vito war für Fam. Wauschkuhn (Bastian, Florentine, Tessa, Fahrer Sebastian) vorgesehen, der Galaxy für Waldi, Eric und Güldi. Da Andreas Stark, der Erzeuger der Flaschenkläue, den Ford steuerte, oblag es dem Waldmeister, Eric Steckmann und mir, die Sache unter sich auszumachen … Als ich mich dann wie immer in der Abstellkammer auf dem Schleudersitz wiederfand und wir Fam. Wauschkuhn in Reinsdorf abholten, ging die Fahrt bei schönstem Wetter und schönstem Knoblauchgeruch gen Litzendorf - immer im Hinterkopf die Frage, wieso ausnahmslos ich regelmäßig das kürzeste Stäbchen ziehen muss, verdammte Sch… Eric hatte tags zuvor knoblauchtechnisch mächtig zugeschlagen, und da ich ja nun in seinem unmittelbaren Windschatten saß, hielt ich nicht nur einmal die Luft an auf den 190 km ... Der letzte Streckenabschnitt bei Litzendorf wies dann auch noch zahlreiche Kurven auf, die mir hinten auf dem wortwörtlichen Schleudersitz doch tatsächlich auf den Magen schlugen. Mir war speiübel, und ich lief Gefahr, rückwärts zu essen und das Haupt des vor mir sitzenden Eric neu zu gestalten. Mann, war ich froh, als wir ankamen.
Das Thema mit den Startunterlagen war schnell erledigt, die letzte Notdurft nach ein paar Minuten des Wartens auf dem Klo, ohne Luft zu holen, ebenfalls.
Die Zeit reichte noch aus, um sich vernünftig warm zu fahren und sich am Start gekonnt vorzudrängeln. Da standen sie alle neben mir, die Größen der Marathondistanz: Palmberger und Strobel (beide Centurion-Vaude), Schneidawind (Texpa-Simplon), meine zwei Teamkollegen um Flaschenklau und HDW sowie natürlich der Waldmeister. Letzterer fuhr allerdings die Mittelstrecke. Der Start erfolgte geordnet, neutralisiert und ohne Gedränge oder Schlägereien. Fein so. Nach ca. 2 km auf Asphalt wurde das Rennen freigegeben und gleich am Gashahn gedreht. Zu meiner Überraschung konnte ich die Spitzengruppe bis Kilometer 10 halten, erst dann verabschiedeten sich die genannten Protagonisten an einer Asphaltrampe nach vorne, nachdem Andreas Strobel bemerkte, dass noch drei Fahrer von TBR-biEHLER in der Gruppe vertreten waren, aber nur zwei von Centurion-Vaude. Böser Onkel Strobel. HDW und ich mussten nun reißen lassen und fuhren fortan ein Teamzeitfahren über 60 Kilometer. Zwischenzeitlich kamen wir der Spitzengruppe um FK, Waldi und Co. wieder näher, aber die Übermenschen da vorne ließen es nur rollen im GA1-Bereich, wie FK mir nach Rennende beibrachte. Jedenfalls wechselten sich Wauschi und ich perfekt ab. Wenn der eine Probleme bekam, wartete der andere und umgekehrt. Bspw. stach ich in einer Linkskurve voll geradeaus in den Acker, doch Wauschi wartete. Bei der Rundendurchfahrt fiel mir die Kette runter, doch Wauschi wartete. Vielen Dank dafür. Zu zweit waren wir schneller als jeder allein für sich. Als Wauschi in einem Anstieg Probleme bekam, nahm ich ihn meinerseits mit über die Kuppe drüber ins kilometerlange Flachstück, wo wir uns wieder bestens abwechselten. Super Sache war das. Kurz vor unserem Trinkflaschenwechsel bei Sebastian Starks leibhaftigem Onkel und leibhaftiger Tante - tausend Dank!!! - ließ mich Bastian nach Absprache fahren, da er das Tempo leider nicht mehr mitgehen konnte. Das war sehr schade, jedoch folgten nun die knackigen Anstiege der Strecke, die nochmal richtig an der Wade zerrten. Ich stand förmlich, doch der Pulsmesser sagte: gute Drehzahl. Sie ging also weiter, die Qual bei ziemlicher Hitze, und die ersten Krämpfe kündigten sich auch schon an. Ich musste einen Gang zurückschalten bergauf, dafür konnte ich auf den Geraden immer noch gut drauftreten. Hinter mir war keiner zu sehen, sodass ich bergab auch kein Risiko gehen musste. Die letzte Schotterrampe vor dem Ziel tat nochmal richtig weh, doch Güldi bezwang auch diese. Da Christian Schneidawind völlig breit war und das Rennen vorzeitig beendete, erbte ich am Ende kampflos Platz 4 in der Gesamtwertung über die knapp 100 km. Ich war darüber doch etwas überrascht, aber der Abstand zu den ersten drei Heizern holte mich schnurstracks von Wolke 7 zurück auf den fränkischen Boden. Im Zielsprint verlor leider unser FK, der Außerirdische, gegen Rupert Palmberger um winzige 0,2 s. Andreas Strobel kam 4 min dahinter ins Ziel, ich nochmal 8 min hinter Strobel. Platz 3 war absolut niemals in Reichweite, auch wenn man mir zwischenzeitlich was anderes suggerierte. Wauschi, mein geschätzter Zeitfahrkollege, kam nur wenige Minuten hinter mir auf Platz 7 ins Ziel. Krämpfe zwangen ihn, die letzten Rampen zu Fuß zu erklimmen. Es war wirklich hart hintenraus.
Fazit: Holzmedaille, inoffizieller Sieg in der 26er Wertung, Formkurve ansteigend und ein sehr gutes Teamergebnis. Eric Steckmann wurde übrigens starker Zehnter auf der Langdistanz. Waldi holte sich unangefochten den Sieg auf der Halbdistanz.
Die Siegerehrung zog sich etwas hin, sodass wir noch in Ruhe duschen und Nudeln mit etwas zu scharf geratener Sauce essen konnten. FK aß noch seine obligatorische Bratwurst, sein Erzeuger köstlichen Kuchen. Er, also Andreas Stark (AS), wurde 15. In seiner AK. Es lief demzufolge nicht schlecht für uns alle. Bereits bei der Siegerehrung machte ich mir schon wieder eine Rübe wegen des anstehenden Stäbchenziehens zur Aufteilung der Sitze im Tuborg-Transporter. Die Hitze war inzwischen groß, und den Schleudersitz hätte ich kein zweites Mal überlebt - denn die Klimaanlage im Ford war defekt. Waldi hatte schon die Stäbchen vorbereitet, als doch AS beim Mitleid erregenden Anblick des kleinen Güdös vorschlug, dass ich - ja, ich - den Tuborg-Transporter heimwärts lenken durfte und er dafür auf den Schleudersitz rückte. Eine ganz große Geste und der Beweis, dass Familie Stark ein Herz für Kleinwüchsige hat. Ich ließ mich nicht bitten und steuerte den Galaxy besonnen, vorausschauend, intelligent, zurückhaltend, defensiv und dadurch sparsam, aber ohne Klimaanlage und klitschnass nach No Fountain ins Domizil der Flaschenkläue. Schön war’s, nur die Einparkkünste des Güldis, was seinen in No Fountain geparkten Audi angeht, führten zu größeren Diskussionen und schmerzverzerrten Gesichtern und sind in der Tat ausbaufähig … Ach ja, lieber Waldi, bitte beim nächsten Mal das Navi wieder auf laut stellen, damit ich bei der Heimfahrt im Audi nicht erschrecke, wenn ich auf den Tacho schaue, weil die Tante aus dem Navi bei 85 km/h über Soll nicht „Achtung“ sagt …
Nun denn, nächste Woche geht’s Richtung Inselsberg. Und wir sind alle wieder mit dabei, also warm anziehen!
;-)

2 Kommentare:

Philipp hat gesagt…

Sehr schön Guido, gehörst noch lange nicht zum alten Eisen ;) Bald klappt es auch wieder mit dem Podest. Klasse Bericht ;)

Parsifal362 hat gesagt…

Schöner Bericht, amuesant geschrieben. Macht mir fast auch noch Lust auf ein Spazierfahrt im Ford Galaxy und danach einen Fahrradmarathon in der Fränkischen :-)