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Dienstag, 6. Mai 2014

Haldenrennen in Löbichau am 04.05.14

Was ein Nein in Rennsportkreisen zu bedeuten hat, sieht man spätestens dann, wenn man ein Rennen von vornherein absagt, dann aber doch zur Verwunderung vieler dort aufschlägt. Und wie ich schon im letzten Bericht erwähnte, wollten FK und ich der Vernunft wegen kein zweites Rennen fahren einen Tag nach der langen Extrema …

Umso erstaunter sind wir beide, als wir uns in Löbichau nach nur 12 Stunden Trennung erneut sehen. Laura „LH“ Hoffmüller, der erkältete Immanuel „FKJ“ Stark und sein nagelneuer Neffe Paul „FKM“ Stark sind auch dabei. Das „M“ steht für Mini. Die Idee, in Löbichau zu starten, reift erst frühs, als ich die Hausordnung mache und beim Treppensteigen und Wassereimerschleppen merke, dass die Beine noch halbwegs zu gebrauchen sind. Ich checke die Startzeiten und stelle fest, dass ich das zeitlich noch locker schaffe. Alles andere als die kurze Runde tue ich mir heute aber nicht an. Also Rad putzen, Steuersatz und Schrauben festziehen, hinten einen Seitenschlag von der gestrigen Ronda Extrema rauszentrieren, eine 4 km lange Install Lap fahren, und ab geht’s mit Drei-Tage-Bart und Egon-Krenz-Gedächtnis-Augenringen nach Löbichau.

Die große Runde (102 km) startet um 12 Uhr, die mittlere (54 km) um 12.20 Uhr, die kurze (31 km) um 12.40 Uhr. Es ist genug Zeit, sich vorzubereiten. Im Startbeutel findet man übrigens mehr brauchbares Zeug als in der Starttüte am Lago.
Unser Start ist zwar zügig, aber das Tempo noch human. Nach den ersten flachen Einführungskilometern geht es kurz ins Gelände. Die ersten vier Leute vor mir verpassen allerdings die Einfahrt in den Trail, aber dank Rico Lasseck, der hinter mir fährt und sich auskennt, biege ich nach seinem Zuruf gerade noch rechtzeitig links in den Trail hinein. Wieder oben auf der LPG-Straße angekommen, stelle ich fest, dass ich schon ein recht großes Loch zum Rest des Feldes habe, ziehe aber nicht durch, weil sich das nicht gehört, wenn sich das halbe Feld verfährt. Zuerst kommen Marcel Stein, etwas später die Spitzengruppe herangerollt. Zu siebt fahren wir bei beschaulichem Tempo der Halde entgegen, wo in der kurzen Runde hier schon die Entscheidung fallen muss. An guter Position steuere ich die Steilkurve an, doch der Grip auf grobem Schotter ist suboptimal. Ich werde durchgereicht und schaue mir das Gebolze zunächst von hinten an. Nach dem Motto „Wer früh startet, wird früh müde“ bleibe ich erst mal sitzen und fahre meinen Stiefel. Erst im zweiten Abschnitt der Halde gebe ich Stoff und rolle bis nach ganz vorne durch. Oben angekommen, lasse ich Marcel Stein noch mal rankommen, um zu zweit die Flachstücke besser pressen zu können. Nach der Abfahrt folgt wieder ein Geländeabschnitt, und Immanuel Heine und ein weiterer Fahrer schließen kurz auf. Am letzten Col kurz vor der Steilrampe setzen sich Marcel und ich dann endgültig ab und fahren die Asphalt- und Schotterwege dem Ziel entgegen. Zum letzten Mal bin ich in Löbichau vor drei Jahren gefahren und wundere mich, als wir nicht nach rechts stechen, wo noch eine kleine, giftige Rampe gewartet und mir in die Karten gespielt hätte, sondern geradeaus Richtung Förderturm und Sportplatz kurbeln. Mein Tacho zeigt auch erst 28 km und noch keine Stunde Fahrzeit. Spätestens als Steini immer schneller wird, mache ich mir Sorgen, ob das jetzt denn schon das Ziel sei. Leider ist es das auch, und ich habe keine Chance, den Sprint zu meinen Gunsten zu beeinflussen. Das nächste Mal weiß ich aber Bescheid. Dritter wird Immanuel Heine.

Die mittlere Runde gewinnt im Sprint Waldmeister Sascha Heinke, der eine Sekunde vor FK das Ziel erreicht. David Seidel wird Dritter und LH bei den Damen Zweite.

Okay, die 5,5 Stunden und 3800 Hm lange Vorbelastung am Vortag und die 7 Stunden dauernde Heimreise waren heute bei uns beiden nicht wegzudiskutieren, zufrieden sind FK und ich aber dennoch, auch wenn wir ausnahmsweise nur die kürzeren Distanzen gefahren sind. Man möge es uns nachsehen.

So, nun hole ich etwas Schlaf nach, regeneriere ein wenig und schleime mich wieder bei meiner Mieze Coco ein, die ich drei Tage zur Obhut bei den Eltern hatte. Miau.

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