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Donnerstag, 28. August 2014

18. Vier-Hübel-Tour am 24.08.14

Am Vier-Hübel-Sonntag ist es kalt, nass und verregnet, also bis auf den Regen von oben ähnliche Bedingungen wie sieben Tage zuvor beim VBM. Trotz diverser Umleitungen bin ich recht pünktlich vor Ort am Parkplatz P1 in O‘thal, erhalte meine Startunterlagen wider Erwarten sehr zügig dank niedriger Startnummer und begrüße zu meiner Freude meinen Teamkollegen Immanuel „FKJ“ Stark, der nicht vorangemeldet war und schon seit 7 Uhr vor Ort ist, um einen freigewordenen Startplatz zu ergattern. Er hat Glück und pennt nach Erhalt der Startunterlagen erst mal weiter im Kfz.
Ich selbst muss mich dringend um meine Verbottlung kümmern, da wir TBR’ler heute wieder keinen Support haben. Auch eine Verbottlungs-Bank lässt sich dieses Mal nicht missbrauchen, da es keine Rundendurchfahrten gibt. Also fix Herrn Lasseck gefragt, ob’s die Möglichkeit gäbe, vom Stein-Bikes-Support versorgt zu werden. Es gibt sie, doch Herr Lasseck ist anschließend wie vom Erdboden verschwunden. Ich suche ihn 30 min lang auf dem P1, bis ich ihn irgendwann kurz vor knapp finde. Udo Stein übernimmt liebenswerter Weise meine Verbottlung. Danke! Die Zeit bis zum Start ist nun sau knapp, das Warmfahren fällt entsprechend kurz aus. Hier begrüße ich die DSV-Athleten Edelmann, Kircheisen und Frenzel, die sich in dicken Audis auf zur Schanze und zum Sommer-Grand-Prix machen.

Zum Start unserer VHT kommt sogar kurz die gelbe Sau heraus, von oben bleibt’s zunächst trocken. Im zügigen Touren-Tempo geht es auf Schotter und teils neuem Asphalt durch die Wälder zum ersten Col, dem Bearstone. Zuschauermengen säumen die Straßen, und alle feuern David Seidel an. Nanu? FKJ lupft bergauf etwas am Gas, fährt vorne raus und unterhält sich mit unserem Teamkollegen Bastian „HDW“ Wauschkuhn, der dort auch auf einmal aufkreuzt (ohne Startnummer außer Konkurrenz). Ich bleibe stur sitzen, fahre im noch nicht „letalen“ Modus und erzähle dem neben mir rollenden Dr. O einen Witz. Dennoch zerbröselt’s unsere einst sehr große Gruppe schon hier gehörig. Wir sind oben nur noch vier Leute zzgl. HDW und FKJ: Robodoc, David Seidel, Jens Küllig und ich, der Güldi. Die teilweise recht holprige Abfahrt vom Bearstone meistern wir schadlos, und auf der anschließenden Asphaltgeraden drückt uns Dr. O wieder in Reichweite von FKJ und HDW. Die Abfahrt von Cow Mountain nach King’s Forest ist auch nicht ohne, weil’s doch hier und da einige Schlammlöcher und Bodenwellen gibt, doch rollen wir zu FKJ und HDW auf. Dieses Jahr bleibe ich sicher dank sehr vorsichtiger Fahrweise vom Pannenteufel verschont. 

Zu sechst geht’s bei schönem Gegenwind aus der Ortslage heraus stetig ansteigend übers Feld zum Col de Pöhl, wo ich von Udo zum ersten Mal verbottelt werde. Schon wieder feuern die Massen alle David Seidel an. Sicher Bestechung. Vorne drückt unser HDW ordentlich aufs Gas, und spätestens jetzt ist es keine Tour mehr, habe ich den Eindruck. Jens Küllig bekommt Probleme. 
Bergab und auf den Schotter- und Asphaltpisten durch die Orte Cuner’s Village, Sehmavalley und Walther’s Village rollt unsere Sechsergruppe wieder zusammen, und wir machen uns auf zum Col de la Scheibe. Im Anstieg zum selbigen beginnt es zu regnen, doch dank Tempomat HDW, der wieder am Gashahn dreht, wird uns nicht kalt. Zu sechst brettern wir nach Erreichen des Gipfels ins Tal zum Unterbecken Markersbach. Ab hier tut’s für viele der 600 Starter richtig weh, bei uns vorne ist das nicht viel anders.

Der Col zum Oberbecken gilt nicht als Hübel, obwohl er höher liegt als der Pöhl- oder Scheibenberg und mehr Schmerzen verursacht, weil er steiler ist. Und wieder bleibt HDW auf dem Gas stehen und zieht das bis fast ganz oben durch. Aua. David Seidel bekommt hier so seine Probleme, Jens Küllig ist auf einmal ganz verschwunden, ich muss jetzt auch zum ersten Mal das kleine Kettenblatt zücken. Schöne Cheise. Ein paar hundert Meter vor dem „Gipfel“ geht HDW dann der Diesel-Treibstoff aus, sodass er reißen lassen muss. FKJ, Robodoc und ich sind nun zu dritt und gucken uns an. FKJ steigt etwas aufs Gas, Robodoc fährt das Loch wieder zu, ich steige etwas aufs Gas, Robodoc fährt das Loch wieder zu. Okay, Test bestanden, also fahren wir zu dritt und relativ gemütlich weiter ums Oberbecken herum. David Seidel schließt von hinten wieder zu uns auf. Dr. O bemerkt unterdessen an meinem Hinterrad einen kleinen Ast, der sich womöglich durch die Karkasse gebohrt hat und Geräusche macht. Meine Freude ist ausgesprochen groß; den Ast oder was auch immer lasse ich aber mal vorsichtshalber stecken, denn noch ist genügend Luft im Reifen. FKJ teile ich meine Misere mit und sage ihm, er möge nicht warten und durchziehen, wenn ich anhalten müsse, während David Seidel wieder von den Zuschauern umjubelt wird.

Hinab zum Ephraimhaus hält mein Reifen, der liebe Udo verbottelt Dr. O und mich, und unser Quartett geht den doch recht langen Anstieg des Friedrichsbachwegs an. Leider hat sich unser Schrittmacher alias HDW ja bereits verabschiedet, sodass ich den kompletten Anstieg zügig, aber noch kreislaufschonend von vorne fahre. Das Ding zieht sich ganz schön hin, und man ist froh, wenn man endlich oben ist. Als die Rampe hinter uns liegt, sind wir nur noch zu dritt, denn irgendwo ging der umjubelte David Seidel verloren. 
Das kurze Flachstück der Rittersgrüner Flößbahn bzw., um meiner neudeutschen Schreibweise treu zu bleiben, the „Knight’s Green Rafting Train“ nutzen wir zur Erholung und zum Gel-Nachschub, ich sehe eine Frau in den Wald pullern, grüße kurz und fahre die sich vor uns auftürmende Asphaltrampe des Hundsmarterflügels bzw. the „Dog’s Torture Wing“ hoch zur „Street of Oldpöhla“ – wieder zumeist von vorne. Oben schifft’s jetzt etwas mehr, kalt wird’s auch langsam bei 8°C. 
Hot Doc, FKJ und ich wechseln uns auf der langen Aspahltgeraden gut ab mit der Führung, bis FKJ irgendwo am rechten Wegrand den offiziellen VHT-Wegweiser bemerkt, der eindeutig nach links in einen Schotterweg namens Nitzschhammerstraße zeigt. Hmm, hier ging es noch nie lang, doch der Wegweiser zeigt unerbittlich da runter. Okay, nach kurzer Debatte fahren wir den neuen Streckenteil – bis mir die Sache zu bunt wird. Ich sage, dass wir umdrehen, also drehen wir um und kommen nach knapp zwei Minuten wieder auf die alte Strecke zurück. David Seidel hat uns noch nicht passiert, doch das Führungs-Krad vermisst uns bereits. Robodoc sagt dem Personal, dass irgendein Heino das Schild verdreht hat. Die Herren richten es, sodass sich die folgenden knapp 600 Fahrer nicht so verhübeln wie wir hier.

Auch die letzte Verpflegungsstelle für heute kurz darauf lasse ich völlig ungenutzt rechts liegen und fahre mit meinen beiden Kollegen am Hinterrad den letzten Downhill auf der Pfahl- und Friedensstraße vor dem langen Anstieg zum Col de Fichtel hinunter. Zu Beginn des Anstieges wird's sentimental: Dr. O dankt uns, ihn bis hierhin mitgenommen zu haben, FKJ dankt uns seinerseits, dass wir ihn bis hierhin mitgezogen haben, Güldi dankt seinem Hinterreifen, bis hierhin gehalten zu haben.
Robodoc erhöht dennoch etwas die Wattzahl, was FKJ leider veranlasst, reißen zu lassen. Er hat heftige Krämpfe. Ich bin auch nicht mehr taufrisch, doch rolle mit Dr. O gemeinsam hoch zur 3,99-km-Ziege. Zügig fahren wir die Rollskistrecke empor zum finalen Anstieg der Wellenschaukel. Schon kurz vorher haben wir beschlossen, dass, sofern mein Reifen hält und keiner mehr zu uns auffährt, wir zusammen das Ziel erreichen sollten, weil es, denke ich, wegen der tadellosen Verbottlung durchs Team Stein-Bikes durchaus fair ist, Hot Doc nicht noch zu attackieren bei einer „Radtour“. Und wer weiß, ob er mich nicht auch attackiert hätte. ;-) So haben wir beide was davon. Wenig später überqueren wir zwei in die Jahre gekommenen Herren die Ziellinie, und während David Seidel und kurz dahinter HDW und FKJ das Ziel erreichen, düse ich sogleich mit Robodocs dicker Radjacke querfeldein unterm Skilift runter nach O‘thal zum Kfz und unter die Dusche. Da Coco the cat gerade erst ihren Führerschein macht, hoffe ich, dass sie vielleicht nächstes Jahr gleich mein Auto hoch zum Gipfel fährt, damit ich mir bei nur noch 5°C keinen abfriere bergab. Als ich rauskomme aus der Dusche, schifft’s in Strömen. Ein Glück, dass wir nicht gebummelt haben. So bleibe ich trocken und habe eine warme Dusche für mich alleine. Im Audi geht’s anschließend im Regen wieder hinauf zum Col de Fichtel und zur verdienten Pasta. Wenig später gibt’s dann doch noch eine Bergkönig(innen)-Ehrung mit Lisa Schubert und Dr.-O-Ersatzmann Udo Stein, die Rucksackübergabe an Norman „X-Man“ Jaslan, der auch unfallfrei ins Ziel kommt, und die Sonntagsfahrer-reiche Heimfahrt nach C.

Ich werde sicher erst wieder zum GBM in Erscheinung treten, wenn ich mich bis dahin nicht verhüble. Bis bald!
 

1 Kommentar:

stunni hat gesagt…

Jaja, die "alten Herren" haben mal wieder zugeschlagen ;) Hätte nicht gedacht, das FKJ am Ende doch noch ein paar Minuten von euch aufgebrummt bekommt.